Flüge nach Israel ausgesetzt - Angst vor Raketenbeschuss
Bedingt durch Raketenbeschuss in Nähe des Flughafens Ben-Gurion setzt die Lufthansa Flüge nach Tel Aviv aus. Andere europäische Staaten, Fluggesellschaften in Amerika und die AirCanada schließen sich an. Nur britische Fluggesellschaften fliegen weiter. Die Gefahr von verirrten Raketen der Hamas ist zu groß. Der Schreck der abgeschossenen malaysischen Maschine sitzt noch zu tief. Es ist aber nicht nur gefährlich Tel Aviv anzufliegen, sondern auch das Überfliegen der Krisengebiete sollte vermieden werden. Quelle.
Wann die Fluggesellschaften erneut Israel anfliegen werden, ist noch ungewiss. Wer nun dringend aus geschäftlichen Gründen einen Flug von oder nach Israel benötigt, hat wahrscheinlich Probleme. Was würdet ihr da machen? So viel ich weiß, ist es der einzige Flughafen in Israel.
Nun viel machen kann man dann nicht, man kann ja schlecht eine Fluggesellschaft zwingen zu fliegen. Ich finde es übrigens richtig, dass der Flughafen nicht mehr von allen angeflogen wird und finde eigentlich sollten da gar keine Maschinen mehr landen. Immerhin ist in so einer Region die Gefahr schon groß, dass etwas passiert. Und jetzt sagen viele Politiker aus politischem Druck noch, man darf sich vor dem Terror nicht verstecken, aber hier geht es um Menschenleben und ich möchte nicht wissen, was für Vorwürfe es gegen die Fluggesellschaft gäbe, wenn sie den Flughafen anfliegen und die Maschine dann abgeschossen wird.
Es sind schon Raketen in Flughafen nähe herumgeflogen, die Gefahr das eine Rakete oder eine Raketenabwehr Rakete ein Flugzeug trifft ist einfach zu hoch. Immerhin sterben bei so einem Abschuss gleich hunderte von Zivilisten. Natürlich gibt es sicher Leute, welche eigentlich beruflich dort hin müssen, aber die müssen nun einfach abwarten. Sicherheit hat in einem solchen Fall schlichtweg vorzugehen.
Leider ist das Thema dieses alten Threads momentan wieder aktuell. Und in den letzten zehn Jahren seit Threaderstellung und vermutlich in der viel längeren Zeit davor, hat sich offensichtlich nichts verändert. Doch warum setzen ausländische Airlines, allen voran Lufthansa und Tochterunternehmen, immer wieder aus Angst ihre Flüge aus?
Fliegen ist allgemein gefährlich und vor allem wenn international in viele Kulturen mit ihren unterschiedlichen Schwierigkeiten geflogen wird, bietet das natürlich eine Gefahr. Doch in Israel gab es, soweit ich weiß nie ernsthafte Komplikationen. Und auch die abgeschossene Maschine, die vor 10 Jahren Auslöser für diesen Thread war, wurde nicht in, durch oder über Israel abgeschossen.
Damals wie heute sind es zudem außer der israelischen Fluggesellschaft einige andere, die nicht nur weiterfliegen und versuchen die Kapazitäten zu erhöhen, um jenen, die von Stornierungen anderer Airlines betroffen sind, Reisemöglichkeiten zu bieten, sondern es gab auch keinerlei nennenswerte Zwischenfälle. Selbst beim kürzlichen Raketenbeschuss aus dem Iran waren die Auswirkungen auf die den Luftraum vermeidenden Airlines kurzfristig höher durch Zwischenlandungen oder Notlandungen in anderen Ländern. Die israelische Fluggesellschaft konnte zwar auch nicht durch den Raketenhagel durchfliegen, landete aber dennoch sicher und die Passagiere wurden direkt in Luftschutzbunker gebracht am Flughafen.
Das ist natürlich keine ideale Situation, da möchte ich nichts beschönigen. Dennoch frage ich mich manchmal, ob es nicht angebrachter wäre, durch andere sicherheitspolitische Möglichkeiten die Flugverbindungen weiterhin zu bedienen. So wird es doch bei anderen Risiken, seien sie nun durch Naturkatastrophen, ungünstige Flughafenbedingungen kleiner Länder, Bedrohungen etc. auch gemacht. Und Verbindungsmöglichkeiten jeglicher verfügbaren Verkehrsmittel gehörten nach meinem Eindruck auch immer zu Kriegs- und Krisenzeiten dazu.
Ich sehe bei EL AL, der israelischen Airline die Selbstverantwortung der Passagiere und Beteiligten. Man kann umbuchen, kostenlos stornieren, und für jene, die durch Ausfälle anderer Fluggesellschaften betroffen sind, versucht die Fluggesellschaft zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Eine Risikobewertung kann jeder selbst für sich vornehmen, so wie es auch in anderen Bereichen der Fall ist. So kann ich doch auch selbst entscheiden, ob ich mich in Großstädte begebe, wenn dort wegen wichtiger Menschen oder Demonstranten, die die Sicherheit gefährden, die halbe Stadt gesperrt wird durch schwer bewaffnete Einsatzkräfte etc. Und selbst als Mitarbeiter, ist vermutlich jedem klar, dass ein Job am Flughafen ein höheres Risiko bietet, als wenn man ohne Besucherkontakt Lego-Flugzeuge baut und ausstellt.
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