Kurz vor dem Ersten ist das Leben am Schwersten?
Ich kenne einige Menschen, denen es so geht, dass kurz vor dem Ersten einfach kein Geld mehr da ist. Ich kann das nicht verstehen. Man muss doch nur versuchen alles ein wenig mehr zu planen, damit eben das Geld nicht kurz vor dem Ersten weg ist, sondern erst ein paar Tage später.
Kennt ihr es, dass man schon am 27 oder 28 oder gar noch früher hofft, dass bald Geld auf dem Konto ist? Seid ihr dann wirklich völlig pleite? Was würdet ihr dann machen, wenn sich euer Arbeitgeber mal verspätet mit der Lohnzahlung? Wie sieht es bei euch ein paar Tage vor der Lohnzahlung aus?
Es gibt auch Momente, wo ich so schnell wie möglich meinen Monatslohn überwiesen bekommen möchte. Manchmal kommen eben unvorhergesehene Ausgaben dazu, die man nicht immer einplanen kann. Trotzdem ist es nicht so, dass ich dann vollkommen pleite wäre. Ich lege jeden Monat etwas Geld zur Seite und packe es auf ein anderes Konto. Ich mache das für Notfälle, weil man als Studentin auch nicht immer sofort einen Job bekommt, da sehr viele Arbeitgeber erfahrungsgemäß Vorurteile haben. Noch dazu kommt, dass man immer seinen Job verlieren kann oder nach dem Abschluss eben lange Zeit mit der Jobsuche beschäftigt sein kann. Da ist es beruhigend, dass man sich zumindest in finanzieller Hinsicht keine Sorgen machen muss und da eher entspannt sein kann.
Wenn ich zu viel im Monat auf mein Sparkonto überwiesen habe und dann durch unvorhergesehene Ausgaben dann etwas knapp bei Kasse bin, greife ich auf mein Sparkonto zu und hole mir etwas davon wieder. Dann kann ich den entsprechenden Monat nicht so viel zur Seite legen wie sonst, aber das ist dann auch nicht schlimm. Das passiert aber sehr selten und da ich sehr sparsam bin, konnte sich dennoch eine für studentische Verhältnisse gute Summe anhäufen.
Ich kann solche Leute nicht verstehen, die wirklich mehr Geld ausgeben als sie einnehmen können. Meine Schwester gehört zu dieser Sorte, die sich schonmal unüberlegt einen Laptop für 600€ kaufen, obwohl sie keine Ersparnisse haben und das Geld nur knapp im Monat reicht. Hinterher ist das Gejammer dann groß und dann wollen sich diese Leute von anderen etwas leihen, weil sie sonst verhungern. Mit ein bisschen Nachdenken kann man solchen Situationen auch entgehen.
Es gibt wohl Leute, die vielleicht gar nicht so gut verdienen wie du und ihr Gehalt deckt knapp die Miete, das Essen und das Benzin für das Auto ab. Diese Menschen haben nichts auf der hohen Kante und können auch kein Geld zur Seite legen. Was wäre, wenn bei so einer Person plötzlich das Auto und der Backofen kaputt geht? Durch "ein wenig Planung" halte ich für eine schwammige Aussage und vielleicht hast du dir selbst noch nie große Gedanken über das Sparen machen müssen, aber es ist definitiv nicht so einfach, wie du es dir vielleicht vorstellst.
Ich kenne das Gefühl, wenn man sich den neuen Monat und Geld wünscht, allerdings bin ich auch Schülerin mit einem knappen Geld im Monat, jedoch ist es bei mir auch nicht so schlimm, da ich noch Zuhause wohne und mir mein Essen zum Beispiel nicht selbst bezahlen muss. Im Moment muss ich mir zum Glück keine Gedanken über meine Finanzen machen, aber ich finde es gar nicht so ungewöhnlich, dass man sich den ersten des Monats herbei wünscht.
Ich komme mit meinen Geld eigentlich ganz gut aus. Aber dennoch sehne ich mich manchmal am Ende des Monats nach dem neuen Geld. In meiner Klasse ist dies ein wenig heftiger. Dort wird dann meist schon eine Woche vorher das Geld entgegengefiebert, um es dann am ersten gleich wieder in hohen Maße auszugeben. Einige davon leben auch noch bei ihren Eltern und geben deswegen nur das Geld für sich aus. Sie kennen es daher gar nicht, was es bedeutet, wenn das Geld zur Neige geht. Dadurch können sie auch nicht so gut mit ihren Geld umgehen.
Andere geben sehr früh ihr Geld aus und fordern dann sehr früh ihr Geld auf ihren Konto von ihrem Arbeitgeber. Kann ich auch nicht verstehen. Ich muss dann einfach während der Monatsmitte kürzer treten, wenn ich merke, dass ich damit nicht hinkomme. Dadurch gehe ich dem Ganzen meist aus dem Weg, dass ich nach einer gewissen Zeit nichts mehr auf den Konto habe. So reicht es zumindest bis zum letzten Tag des Monats.
Mit "ein wenig mehr planen" lässt sich Geld leider auch nicht vermehren. Was machst, wenn in einem Monat Semesterbeiträge, Seminargebühren, Bücher, Mensakarte und so weiter zusätzlich zu deinen regulären Ausgaben dazu kommen? Das hatte ich früher zwei Mal im Jahr und dann war ich in diesen Monaten eben ziemlich pleite und nicht, weil ich falsch geplant hatte, sondern weil das einfach immer ziemlich viel Geld auf einmal war, das ich dann auf einmal ausgeben musste.
Jetzt komme ich sehr gut mit meinem Geld klar und habe am Ende des Monats auch meistens noch Geld übrig, das dann auf ein Tagesgeldkonto überwiesen wird. Ich kaufe heute schon bewusster ein als früher, wobei das nicht zwangsläufig bedeutet, dass ich dadurch auch weniger Geld ausgebe, aber vor allem habe ich heute schlicht und einfach mehr Geld zur Verfügung. Wenn ich im Monat 500 Euro für Lebensmittel ausgeben könnte kann ich das leicht so planen, dass ich am Ende des Monats nicht tagelang Spaghetti mit Tomatensauce essen muss, wenn ich aber nicht mal hundert Euro habe ist das sehr viel schwerer.
Nein, so geht es mir eigentlich nie. Momentan arbeite ich nicht, mein Mann arbeitet und ich bin zu Hause, da ich krank bin. Dadurch fehlt es uns natürlich ein wenig an Geld, das ist normal. Aber dennoch kommen wir sehr gut zurecht. Ich habe meine Ausgaben überprüft, als klar wurde, dass es weniger sein wird in nächster Zeit und habe daran geschraubt. Wir sparen trotzdem jeden Monat etwas und versuchen mit dem Geld hauszuhalten. Wir kommen gut zurecht und konnten uns sogar einen Urlaub erlauben.
Ich denke, wenn jemand nicht klar kommt und das mehrere Monate am Stück, dann stimmt mit der Kalkulation etwas nicht. Vielleicht ist die Miete zu hoch oder man muss darüber nachdenken, sein Auto abzumelden. Wir hatten auch mal zwei Autos, aber ich fahre so gut wie kaum noch. Also haben wir eins verkauft und wieder Geld gespart. Ich fahre viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln, das spart unheimlich viel.
Und wenn mal unvorhergesehene Ausgaben kommen, haben wir immer etwas auf der hohen Kante, damit eben keine Ebbe in der Kasse aufkommen kann. Somit können wir damit dann höhere Ausgaben auch kompensieren.
Natürlich vermehrt sich Geld nicht durch richtige Kalkulation. Aber wenn man das Problem mit dem zu geringen Einkommen kennt, kann man da schon entgegenwirken. Ich fände es schrecklich wenn ich Ende der 3. Woche jedes Mal bangen müsste ob das Geld denn noch bis zur nächsten Lohnzahlung reicht. Wäre es so, würde ich mir mal Gedanken machen was da bei mir falsch läuft.
Ich lebe nach dem Motto, was ich mir nicht leisten kann, lasse ich sein. Keine Käufe auf Pump oder sonstiges. Auch spontane Ausgaben bringen mich zum Glück nicht so schnell ins Straucheln. Ich hatte diesen Monat 5 Kastrationen und 2 Untersuchungen auf einen Schlag. Dennoch wird das Geld, dank Rücklagen, bis zum Monatsende reichen. Für solche Fälle sollte man sich immer absichern. Das ging früher mit geringen Einnahmen auch.
Auch ich kenne Leute, die eigentlich nicht wirklich viel Geld haben und jedes Mal kaum abwarten können bis deren Lohn drauf ist. Statt dann aber mal bedacht an die Sache ranzugehen und zuzusehen, dass man den ganzen Monat über genug Geld hat, wird mit dem neuen Lohn erstmal ordentlich eingekauft oder eine Shoppingtour unternommen. Mit solchen Leuten, die sich durch ihre Dummheit immer wieder in dieselbe Misere bringen, habe ich dann auch kein Mitleid.
Ich verstehe auch nicht so richtig warum man seine Ausgaben nicht planen kann. Ich weiß doch wann die Studiengebühren eingezogen werden oder die Versicherungsraten für das Auto. Jedes Jahr pünktlich im Januar und Februar sind so ziemlich alle Versicherungsraten auf einen Schlag fällig. Alle wissen das, trotzdem ist es immer eine große Überraschung wenn innerhalb von ein paar Tagen das Konto wieder leer ist. Wenn man Pech hat startet man dann schon ziemlich tief im Dispo und das schleppt sich dann bis zum Ende des Jahres auf diesem Niveau dann auch so hin. Ich sehe das auch so wie sonty, wenn das permanent so ist dann muss man sich darüber Gedanken machen.
Die genauen finanziellen Verhältnisse von anderen Personen kenne ich ja nicht deshalb kann ich auch nicht sagen dass man dieses oder jenes sparen könnte. Ich weiß nur dass, wenn ich von mir ausgehe, ich lieber auf Weihnachtsgeschenke oder einen Urlaub verzichte um meine Ausgaben ausgeglichen zu gestalten.
Die meisten Probleme sind aber wirklich hausgemacht, das sind auch meine Beobachtungen. Natürlich gibt es etliche Haushalte die auf Grund von einem sehr geringen Einkommen von der Hand in den Mund leben, aber trotzdem dürften sich immer noch einige Sparmöglichkeiten finden. Ich habe schon oft beobachten müssen wie sinnlos selbst kleine und mittlere Ausgaben herausgehauen werden die sich ganz schnell zu größeren Scheinen mausern. Natürlich steht es mir nicht zu mich darüber zu monieren doch auch mal zu Fuß zu gehen, weniger zu rauchen oder den gekauften Plastebeutel an der Supermarktkasse liegen zu lassen um auf den klassischen Stoffbeutel zurück zu greifen. Sicherlich ist das zum größten Teil Kleinkram, aber nach meiner Erfahrung ist es zu spät wenn ein Geldschein erst einmal angerissen ist. Dann ist er binnen kürzester Zeit auch weg. Wer sich mit dem Sparen beschäftigt der findet auch etwas und schärft seine Sinne dafür, davon bin ich absolut überzeugt.
Komischerweise jammern ja auch die Zeitgenossen die eigentlich vom Einkommen her problemlos über die Runden kommen müssten. Hier sehe ich oft Kollegen und Nachbarn die gerade bei den Dingen die so nebenbei mitgenommen werden oft über die Stränge schlagen. Mit der Mathematik und speziell der Summenrechnung haben es die meisten nicht so und auch mal kurz an die Zukunft zu denken scheint auch nicht so verbreitet zu sein. Anders ist es nicht zu erklären wenn gerade am Monatsanfang sehr viel gekauft wird und man dann innerhalb kürzester Zeit pleite ist.
Ich verdiene durchschnittlich, bin aber Alleinverdiener. Ich verkneife mir viele Dinge obwohl ich sie mir leisten könnte weil ich doch etwas knauserig bin oder keinen Sinn darin sehe für manche Sachen Geld auszugeben. Ich bin immer mit wenig Geld ausgekommen, auch früher beim Studium und während der ersten Arbeitsjahre. Es ging immer irgendwie, aber trotzdem konnte ich auch ein paar Mark zur Seite legen um etwas für Notfälle zu haben. Nichts wäre für mich schlimmer gewesen als in ständiger Angst vor unvorhergesehenen finanziellen Katastrophen zu leben. Wenn nichts passierte dann war es gut und ich konnte davon einen kleinen Urlaub oder ein Möbelstück finanzieren, wenn doch dann musste halt die Rechnung davon bezahlt werden.
Also, ich finde es schon etwas nervig, wenn hier ein Narrativ gezeichnet wird, indem jeder mit Geldproblemen auf jeden Fall selbst Schuld hat und zu naiv, doof oder ADHS-betroffen ist, um die Stellschrauben zu finden, an denen finanziell zu drehen wäre. Es gibt Menschen, die so arm sind und die noch unter dem Sozialhilfesatz leben oder leben müssen, dass sie nicht mal eben mit dem Rauchen aufhören können oder das Netflix-Abo kündigen können, weil solche Sachen sowieso schon vorher nicht drin waren.
Ja, es gibt für jeden Sozialleistungen, theoretisch, aber praktisch funktioniert das auch nicht immer. Mal zwei Beispiele aus dem echten Leben: Siebzigjähriger Plus Rentner bekommt nur eine schmale Rente und hat wegen einer zu großen Wohnungsgröße juristisch keinen Anspruch auf Wohngeld, auch das Amt kann nicht helfen, weil er theoretisch ja einfach ausziehen könnte. Aber was, wenn man(n) sich das nicht mehr zutraut und die Person sich schon Jahre im Wohnumfeld fest verankert fühlt? Oder die Alleinerziehende, die mit Aussichten auf einen guten Job eine teure Wohneinheit gemietet hat, freudig einzog und sich dann aufgrund von Depressionen den Umzug der doch zu teuer gewordenen Wohnung überhaupt nicht mehr zutraut?
Auch hier besteht seitens des Staates keine Möglichkeit zur Hilfe. Das sind dann die Menschen, die aus meiner Sicht unverschuldet eben genau diesen Lifestyle leben: Bitte mach, dass bald der nächste Erste ist. Aber natürlich kenne ich auch die anderen, jene, die eigentlich mit ihrem Geld auskommen müssten, es aber nicht schaffen. Persönlich denke ich, dass ADHS sehr oft eine Rolle darin spielt, das Zusammenspiel zwischen Zeit und Geld nicht zu finden. Die Leute können sich ihr Geld einfach nicht so richtig einteilen.
Aber es kann ja auch nicht jeder alles immer können und beherrschen, auch wenn ich zugeben muss, gelegentlich ebenfalls mit den Augen zu rollen, weil wieder Gejammer kommt. Und das von Leuten, die in den ersten zehn Tagen des Monats alles rausgehauen haben, weil sie nicht in der Lage sind, in die nähere Zukunft zu blicken und anstelle dessen Luxusgüter erworben haben, die nicht nötig gewesen wären. Wenn man sich anguckt, wie voll um den Ersten eines Monats herum die Einkaufsläden und Lebensmittelgeschäfte sind, scheinen deutlich mehr Menschen so leben zu müssen, als man denken könnte.
soulofsorrow hat geschrieben:Ich kenne das Gefühl, wenn man sich den neuen Monat und Geld wünscht, allerdings bin ich auch Schülerin mit einem knappen Geld im Monat, jedoch ist es bei mir auch nicht so schlimm, da ich noch Zuhause wohne und mir mein Essen zum Beispiel nicht selbst bezahlen muss.
Du kannst dich dann offensichtlich darauf verlassen, dass dein Zuhause und dein Essen finanziert werden können. Wenn es zum Monatsende eine Woche nur noch eine Konservenbüchse pro Tag gäbe und ein Brot vom Vortag, sähe es vermutlich anders aus. Und in solchen Fällen sehe ich durchaus die Erwachsenen in der Verantwortung, vor allem, wenn zum Monatsanfang groß eingekauft wird ohne Planung und es alle möglichen Snacks gibt.
Und das sage ich als jemand, der selbst nie gut mit Geld umgehen konnte. Allerdings habe ich keine Kinder und achte seit vielen Jahren darauf kaum Fixkosten zu haben. Dennoch gab es Momente, wo ich manches verzögert überwiesen habe, weil sich Einnahmen und deren Zahltage veränderten. Zu anderen Zeiten hatte ich hunderte Euros extra- und diese sinnlos ausgegeben.
So habe ich Verständnis für geringen Verdienst, den ich durchaus selbst ständig erlebe- kann für mich selbst allerdings auch zugeben, dass es nicht anders wäre, wenn ich das Doppelte zur Verfügung hätte. Dann wäre es vielleicht ein paar Fixkosten mehr, ich würde etwas mehr versichern, etwas weitere Entfernungen reisen, etc. - und hätte dennoch Schwierigkeiten, wenn die monatlichen Einnahmen sich um einige Tage verzögern.
@Sherlock-Holmes Mir ging es immer andersherum so, dass ich nicht nachvollziehen kann, wie Menschen auch mit kleinsten Einkommen, haushalten können. Ich denke, dass der Grundstein dafür in der Kindheit gelegt wird. Und damit meine ich nicht, dass Kinder das übernehmen, was die Eltern machen. Das war bei mir nicht so und ich kenne auch viele, deren Eltern nicht mit Geld umgehen konnten, und die es vielleicht gerade deswegen anders machten.
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