Frau zieht seit über drei Jahren dieselbe Kleidung an
Ich dachte zuerst auch an Schuluniformen und Berufskleidung, da haben die Personen ja auch täglich das gleiche Outfit an und kommen ganz gut damit zurecht. Wenn man es genau nimmt, dann habe ich auch oft das gleiche Outfit an. Ich ziehe eigentlich nur schwarze Stoffhosen an, welche nahezu den gleichen Schnitt haben, und ein schlichtes Oberteil.
Meine Oberteile sind auch alle ähnlich geschnitten und vom Farbstil her auch nicht besonders unterschiedlich. Meine Kolleginnen sind da weitaus abwechslungsreicher. Sie tragen neben Stoffhosen auch mal Jeans, Röcke oder Kleider und haben auch buntere Oberteile. Aber weder ich noch sie haben ein Problem mit dem Kleidungsstil des anderen. Ich würde also sagen, dass die Frau alles richtig macht, wenn sie sich damit wohl fühlt.
Keine Kunst! Ich bin schon bei fast 20 Jahren! Natürlich nicht die Originalpullis, aber an meinem "Stil", wenn man so will, hat sich seit Langem nichts mehr verändert. Im Alltag gibt's Jeans und irgendein einfarbiges Basic-Top, Ärmellänge und Material der Jahreszeit angepasst, dazu eins von drei Paar Schuhen, die sich im Stil auch nicht ändern. Zu Anlässen Kleid und Strumpfhose, fertig. Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert.
Wenn ich etwas vermissen oder darunter leiden würde, ein blaues T-Shirt zu tragen, würde ich meinen Kleidungsstil natürlich ändern. Und selbstverständlich achte ich darauf, dass meine Kleidung sauber und von ordentlicher Qualität ist und gut sitzt. Meine Kollegin dagegen bevorzugt Leoprint auf Tomatenrot und generell einen Stil, der in den Achtzigern modern war, als sie 20 war und wahrscheinlich schlank. Und das darf die schließlich auch. Ich finde, man spart auf diese Art eine Menge Energie, die ich lieber in Aktivitäten stecke, die mir mehr Spaß machen, als zu versuchen, Leggins mit Paisleymustern gefällig zu kombinieren und dazu passende Schuhe zu finden.
Wenn die Arbeiträume so sind, dass dort sommers wie winters immer dieselbe Temperatur herrscht, kann ich mir das vorstellen. Bei uns wäre das aber nicht möglich gewesen. Im Sommer war es heiß, sodass Winterkleidung oder Übergangskleidung zu warm gewesen wäre. Für mich wäre das auch deswegen nicht geeignet, weil ich manchmal meine Kleidung nach der Stimmung auswähle oder nach jeweiligem Bauchgefühl, wörtlich genommen. Manchmal vertrage ich keine engeren Hosen, an solchen Tagen kleide ich mich bequemer.
Ein anderer Grund für mich, dass ich nicht jeden Tag die gleiche Kleidung tragen konnte, waren die unterschiedlichen Arbeitsbedingungen. Wenn ich eine Präsentation halten musste, dass hätte ich mich wie sonst in bequemerer Kleidung vor dem Computer sitzend unwohl gefühlt. Es kommt also sowohl auf den Arbeitsplatz, die Menschen, mit denen man an dem Tag zu tun hat und auf das eigene Körpergefühl bei mir an, welche Kleidung ich trage.
Selbstverständlich habe ich einige Basics, bei denen ich nicht lange überlegen muss, wenn ich keine Lust dazu habe. Eine Jeans habe ich in dreifacher Ausfertigung. Bezüglich Unterwäsche, Schlafanzügen und Socken lebe ich das Prinzip schon lange. Ich habe mir vor zehn Jahren einmal einen Schlafanzug gekauft, der sich als perfekt herausgestellt hat. Von dem habe ich gleich drei Stück zusätzlich nachgekauft. Ähnlich ist es bei Slips. Von einer Sorte habe ich circa zehn Stück. Ich wollte neulich welche nachbestellen, aber leider gibt es genau diese nicht mehr.
Spätestens seit Homer Simpson denke ich mir: klar ist das praktisch, wenn man einfach mal die gleiche Hose und das gleiche Hemd im Schrank hat und sich nicht jeden Tag aufs Neue Gedanken machen muss, was man wohl am besten heute anzieht. Bei schlechtem Wetter noch eine Jacke drüber und gut ist. Man kann auch alles zusammen waschen, da wird ja nichts abfärben.
Ob es langweilig ist oder nicht kann einem ja erstmal egal sein und warum sollte man überhaupt Abwechslung bei der Kleidung beim Arbeiten haben wollen? Letzten Endes kommt es da doch auf ganz andere Dinge an. Es gibt sicherlich wenige Jobs, wo ich wirklich mal Abwechslung rein bringen sollte, aber im großen und ganzen ist das System schlau.
Und Menschen in Uniform oder Bauarbeiten ziehen doch unterm Strich auch immer das gleiche an. Privat kann man das ja anders handhaben, aber selbst das muss auch nicht sein, denke ich.
Das ist doch sehr umweltfreundlich, wenn man es mal so sieht. Manch einer würde sich darüber freuen und sich wünschen, dass es mehr Menschen davon gibt.
Ich denke, das kann man so machen, muss man aber nicht. Ich kann die Gedanken durchaus nachvollziehen, denke aber, dass die möglichen positiven Effekte dadurch verdrängt werden, dass die Dame auf andere Leute möglicherweise etwas sonderlich wirken kann. Deswegen denke nicht, dass das Ganze in der Praxis funktionieren wird.
Dass ihr Alltag damit einfacher wird, glaube ich hingegen. Sie muss schließlich wirklich keine Kleidungsentscheidung mehr treffen und spart Zeit. Auch das Shopping geht schneller.
Für mich wäre das nichts. Aus den oben genannten Gründen würde ich mich tatsächlich komisch vorkommen. Auch würde ich nicht viel Zeit sparen, da ich was die Kleiderwahl angeht, eher unkompliziert bin. Im Grunde wähle ich halt zwischen mehreren Outfits und Farbkombinationen, die ich in dieser Weise aber auch immer wiederholt trage. Vielleicht verstehe ich das aber auch als Mann nicht wirklich, weil ich weniger mit sexistischen Vorurteilen konfrontiert bin, die andere Leute (und nun mal vor allem Frauen) leider umso mehr betreffen können.
Letztendlich soll jeder handeln, wie er will. Die Menschen sind verschieden. Ich hätte damit kein Problem, wenn Kollegen immer die gleiche Kleidung tragen. Wie bereits geschildert, schätze ich da den Großteil der Gesellschaft eher anders ein.
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