Sachen behalten, wenn man zu faul ist, sie zurückzusenden?

Ich sende relativ selten Päckchen zurück, da ich wirklich selten Kleidung online shoppe - und wenn, dann oft auch nur, wenn ich die Sachen schon im Geschäft gesehen habe, es meine Größe aber nicht gab. Bei sonstigen Sachen lese ich immer ausreichend die Bewertungen. Falls ich doch mal etwas zurückschicken muss, dann tue ich es aber auch, auch wenn ich das als nervig und lästig empfinde. Mir wäre es aber mein Geld zu schade, das nicht zu tun.

Meine Freundin hat hingegen zugegeben, dass sie günstige Sachen auch schon mal behält, auch wenn sie nicht richtig passen oder nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Sie meint, dass sie dann einfach keine Lust hat, die Sachen zurückzuschicken und es ihr oft die Zeit nicht wert ist. Bei teuren Sachen oder Kleidung, die ihr so gar nicht passt, macht sie das nicht, hingegen aber bei günstigen Kleinteilen oder Kleidungsstücken, die sie sonst auch zu Hause tragen kann. Wie macht ihr das?

Das könnte ich ehrlich gesagt gar nicht nachvollziehen. Das ist bei mir anders. Mein Partner meint zwar auch immer, dass es sich gar nicht lohnen würde, kleine Sachen umzutauschen. Er bevorzugt das Umtauschen erst bei einem Preis von 50 Euro und tendiert normalerweise dann dazu, alles unterhalb dieser Summe wegzuwerfen. Das kann ich aber dann gar nicht leiden und tausche daher auch seine Sachen um. Kleinvieh macht auch Mist und solche Summen addieren sich ja, wenn das häufiger vorkommt.

Früher hätte ich das wohl ähnlich gemacht und die ungewollten Teile einfach in die hinterste Schrankecke geschoben, fertig. Ich hatte weder Lust noch Nerven irgendwelche Päckchen zurückzuschicken, mittlerweile kann ich das selbst nicht mehr nachvollziehen. Heute würde ich selbst einen zwei Euro Artikel zurücksenden, sofern er nicht meinen Vorstellungen entspricht, defekt ist oder ich ihn einfach nicht will. Die Rücksendung ist in der Regel kostenfrei und die einzige Mühe, die man hat, ist das Verpacken und zur Post bringen.

Wenn man die Dinge gleich ordentlich auspackt und die Verpackung nicht zerstört, kann man es gleich wieder verpacken sowie auch am nächsten Tag dem Postboten mitgeben. Immerhin verschenkt man hier sein eigenes Geld, das würde mir heute im Traum nicht einfallen. Ein einziges Mal gab es einen Fehlkauf aus Asien, hier kaufe ich normalerweise nur Dinge bei denen ich sicher bin, das ich sie nicht zurückschicken will. Sein Geld zu bekommen ist mir einfach zur aufwendig und die Rücksendekosten muss man meist selbst tragen.

Daher habe ich das Gekaufte dann als Geschenk verwendet, wo ich wusste es passt. So hatte es noch seinen Nutzen und war nicht völlig für die Tonne. Ich schätze meine Einstellung zum Wert des Geldes hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert und ich möchte einfach nicht aus Faulheit einen Betrag zum Fenster rausschmeißen, für den ich oder mein Mann eine Stunde oder vielleicht noch mehr arbeiten müssen. Ich empfinde das uns beiden gegenüber respektlos.

Täubchen hat geschrieben:Er bevorzugt das Umtauschen erst bei einem Preis von 50 Euro und tendiert normalerweise dann dazu, alles unterhalb dieser Summe wegzuwerfen. Das kann ich aber dann gar nicht leiden und tausche daher auch seine Sachen um. Kleinvieh macht auch Mist und solche Summen addieren sich ja, wenn das häufiger vorkommt.

Was habe ich denn davon ein Kleidungsstück im Schrank zu haben, was ich nicht tragen werde? Ich schicke solche Kleidung zurück und gut ist. Rücksendungen habe ich wirklich selten mal, in der Regel passt mir das, was ich mir online bestelle, aber man kann eben auch nicht immer richtig liegen und da wäre es mir zu schade das Geld einfach aus dem Fenster zu werfen. Ich finde es auch gar nicht so schlimm, man nimmt den selben Karton, druckt das Rücksendeetikett aus und bringt es zur Post, so schlimm ist der Aufwand doch nicht.

Zwar sind das nicht immer große Summen, aber dennoch will ich ja keinen Platz mit Schrott verschwenden und habe daher lieber mein Geld wieder und den freien Platz im Schrank. Für mich hat das auch wirklich etwas mit Faulheit zu tun und nicht damit, dass man es sich leisten kann auf das Geld zu verzichten.

Ich bestelle nicht sehr viel. Aber wenn etwas defekt ist oder nicht mit der Beschreibung übereinstimmt, schicke ich es zurück. Ausnahmen mache ich nur bei Artikeln, die sehr wenig kosten. So hatte ich einmal einen Tee für drei Euro bestellt. Versandkosten fielen ausnahmsweise nicht an. Die Packung war eingerissen. Da hat meine Faulheit gesiegt und ich habe den Tee behalten, obwohl ich ihn nur zur Hälfte verwenden konnte.

Dass man unpassende Kleidungsstücke behält, ist für mich nicht nachvollziehbar. Die Preise bewegen sich ja nicht im Geringfügigkeitsbereich. Solche Artikel würde ich sofort zurückschicken, bevor sie meinen Kleiderschrank verstopfen

Da ich sowieso kaum Waren online bestelle, komme ich gar nicht erst in die Verlegenheit, etwas zurückschicken zu müssen. Meine Kleidung kaufe ich ausschließlich in Ladengeschäften, wo ich sie gleich anprobiere. Nur wenn mir etwas gefällt und es auch passt, dann wird es gekauft.

Früher kam das häufiger vor, dann hatte ich irgendwann für mich persönlich die Direktive, absolut alles zurückzuschicken, auch wenn es nur ein sehr kleiner einstelliger Betrag sein sollte. Mittlerweile sehe ich das wieder etwas differenzierter bzw. man könnte auch sagen: fauler.

So habe ich gerade von H&M eine Hose, die im absoluten Tiefpreis-Sale gewesen ist und ein wirkliches Schnäppchen, sie ist auf 20 Prozent des vormaligen Preises gesunken. Da ich die Hose schon in Blau hatte und absolut liebe, habe ich sie noch ein zwei anderen Farben bestellt. Nur gefällt mir die eine der beiden Farben jetzt nicht so an mir. Die Rücksendung würde, soweit ich weiß, zwei Euro kosten, das heißt, das müsste ich gedanklich auch nochmal abziehen. Und ja, ich gebe es zu, auch wenn es nicht mein Geld ist, habe ich ein schlechtes Gewissen, ein einzelnes Kleidungsstück auf Kosten der Umwelt und des Geschäftes zurückzusenden, damit ich keinen Verlust von ein paar Euro habe.

Ich glaube, ich behalte sie, ziehe sie vielleicht doch ein- oder zweimal an und spende sie danach zeitnah dem Sozialkaufhaus. Die freuen sich sicher, wenn sie brandaktuelle Mode aus dieser Saison bekommen und nicht immer nur die acht bis zwanzig alten Schrankleichen, die nur für Leute interessant ist, die Vintage mögen oder denen Mode egal ist. Wenn ich es nicht zurücksende, habe ich einen kleinen finanziellen Verlust, aber andere haben dafür gewonnen. Genauso halte ich es mit einem Top von Zara, das auch im Sale und nur einige Euro war und wo die Farbe nicht ganz ideal für mich ist. Da hat sich aus meiner Sicht heraus der Umtausch auch nicht gelohnt, allerdings ist das Oberteil jetzt auch nicht so, dass ich es gar nicht anziehen würde.

Wie man sieht, kann es durchaus gute Gründe geben, etwas bewusst nicht zurückzusenden. Ich betrachte es dann als Spende für die Allgemeinheit und vor allem für Leute, die sich die Dinge gar nicht leisten können. Wären die Sachen teurer oder es wären mehrere Produkte, würde ich natürlich doch zurückschicken.