Dem Partner Karriere ermöglichen und selbst zurück stecken?

vom 20.05.2024, 15:02 Uhr

Ein Problem, welches immer wieder Konfliktpotential birgt: wessen Karriere ist wichtiger und wie entscheidet man, was das Beste für die Familie ist? Entscheidet man nach den Finanzen? Wer wird mehr verdienen und so auch etwas zum Familieneinkommen beitragen? Entscheidet man nach Zeit? Also das man auch etwas mit der Familie machen kann? Entscheidet man nach Ansehen oder sogar Spaß?

Wessen Karriere ist wichtiger, wenn man sich entscheiden muss und beides nicht geht und wer steckt dann zurück und zu welchem Preis?

In meinem Familien- und Bekanntenkreis ist immer wieder zu sehen, dass Paare (vor allem die mit Kindern) vor dieser Entscheidung stehen. Einer muss die Kinder absichern: das Holen und Bringen, Fahren zu den Sportangeboten, das daheim bleiben, wenn einer Krank ist. Und einer macht Karriere. Das ist gar nicht mal immer die Frau, die sich um die Kinder kümmert.

Der Part steckt meistens zurück. Reduziert die Stunden, verdient weniger, sodass Part 2 verdienen kann. Das verschafft dem Teil das Glück, Erfahrung zu sammeln, aufzusteigen, sich weiterzubilden und auch "raus zu kommen". Das faire Aufteilen ist recht schwer. Die Kinder haben oft den besseren Bezug zum immer anwesenden Teil und es ist wohl ein Unterschied, ob der mal einen Tag mit einem Freund oder einer Freundin ins Kino gehen kann, oder ob man eine mehrtägige Dienstreise inkl. Freizeit machen kann.

Wie entscheidet man so etwas am besten ohne das ein Part unglücklich ist?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Meiner Beobachtung nach wollen viele Leute doch sowieso keine große Karriere machen, sondern einfach gut durchs Berufsleben kommen, egal ob jetzt Kinder da sind oder nicht. Und auch bei denen mit Kindern sehe ich das nicht so, dass das klassische Modell gelebt wird, wo einer automatisch total zurücksteckt. Im Gegenteil fallen mir sogar gleich zwei Frauen mit drei bzw. vier Kindern ein, die verheiratet sind und wo der Mann arbeitet, die aber als die Kinder aus dem Gröbsten raus und in der Schule waren, Dissertationen und Selbstständigkeit hingelegt haben.

Umgekehrt fällt mir ein Paar ohne Kinder ein, wo die Frau aus meiner persönlichen Sicht extrem zurückgesteckt hatte, aber das ist ehrlich gesagt auch das einzige echte Beispiel, was mir so einfällt. Ob die Frau damit glücklich geworden ist, mit ihrem Ehemann ins Ausland zu gehen und die eigene, ziemlich vielversprechende wissenschaftliche Karriere an einer Universität komplett aufzugeben, weiß ich nicht. Vielleicht war das für sie so auch in Ordnung.

Und in der heutigen Zeit kann man ja fast jederzeit wieder in einen Beruf einsteigen, weil so viele Arbeitskräfte gesucht werden. Eine Freundin, die Mutter ist, hat jetzt noch einmal mit Ende 40 eine Umschulung gemacht und ist ganz frisch eingestiegen. Das Kind ist natürlich längst erwachsen. Nur weil man vielleicht mit dreißig gelangweilt mit den Kindern zuhause sitzt und das Gefühl hat, das eigene Leben ist schon halb vorbei, muss das in der Zukunft nicht so sein. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert.

» Verbena » Beiträge: 4933 » Talkpoints: 3,87 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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