Obstbäume im Schulgarten

vom 28.05.2024, 16:43 Uhr

Ich arbeite an einer Schule, die auch einen durchaus großen Schulgarten hat. In diesem Schulgarten gibt es auch verschiedene Obstbäume. Unter anderem gibt es zum Beispiel auch zwei Kirschbäume. Diese Bäume tragen naturgemäß derzeit reife Früchte, die für die Kinder natürlich auch sehr verlockend sind. Es ist eine Schule, wo die Kinder zwischen 10 und 14 Jahren alt sind.

Die große Pause findet zumindest bei Schönwetter immer im Schulgarten statt. Und zur Reifezeit der Kirschen haben wir eigentlich jedes Jahr das Problem, dass die Kinder natürlich versuchen, Kirschen zu ergattern. Laut Hausordnung, ist das jedoch strikt verboten. Einerseits ist das natürlich auch nachvollziehbar, insbesondere wenn Kinder auf den Baum klettern wollen, aber dennoch hinterfrage ich ein wenig die Sinnhaftigkeit solcher Obstbäume in einem Schulgarten.

Bisher konnte mir auch noch kein Kollege und keine Kollegin darauf Antwort geben. Die Bäume sind auch schon viele Jahre alt, somit war keiner bei der Gartenplanung dabei.

Als nächstes gibt es im Schulgarten auch diverse Himbeeren und Ribisel. An und für sich ja eine tolle Sache, allerdings tragen diese Pflanzen ihre Früchte im Juli und August, wo Ferien sind. Zu diesem Zeitpunkt ist also kaum jemand in der Schule und somit bei der Ernte anwesend. Das finde ich auch etwas unlogisch.

Wie ist das in den Schulgärten eurer Kinder? Gibt es da auch Pflanzen, die essbare Früchte tragen? Welche und wie wird das in der Schule dann gehandhabt? Dürfen die Kinder davon essen? Werden die Früchte von Lehrern oder anderem Personal geerntet und dann in den Klassen aufgeteilt? Oder wofür wird die Ernte dann verwendet?

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich bin durchaus der Meinung, dass die Kinder lernen sollten, Regel zu akzeptieren. Das Gemüsebeet ist auch frei zugänglich (zumindest bei uns) und wird nicht ungefragt beerntet, obwohl man durchaus ja einfach eine Möhre herausziehen könnte. Ebenso verhält es sich ja bei den Obstbäumen.

Sinnvoller ist es aber, mit den Kindern gemeinsam die Kirschen zu pflücken. Sprich, es muss eine Stunde geben, wo die Kinder, gesichert, die Kirschen ernten und logischerweise abgewaschen dann auch essen dürfen. Kann ich das nicht gewähren, ist der Obstbaum in der Tat pädagogisch wenig wertvoll.

Im Kindergarten war es immer so, dass eine Gruppe für das Gemüsebeet zustädnig war. Sprich: pflanzen, gießen, ernten und dann etwas für alle daraus zu bereiten. Außerdem gibt es Obstbäume und -sträucher, die von jeder Gruppe nach Absprache beerntet werden kann. Und ja, auch hier gibt es Früchte, die in der Schließzeit reifen. So ist das nunmal. Aber zumindest in der Schule bei uns gibt es einen Hort und der kann doch durchaus auch die Früchte ernten und verarbeiten?

Im Kindergarten sind es 2 Wochen Schließzeit und je nach Jahr und Wetter kommen da leider auch einige Früchte um, aber nie alle. Die Kinder können dennoch beim Reifeprozess teilhaben und wenn sie sich merken, dass die Früchte immer dann reif sind, wenn Ferien sind, dann haben sie doch auch etwas gelernt, oder?

Ich pflanze auch in meinem Beet Erdbeeren und fahre im Sommer 2 Wochen weg. Da kann ich auch einiges nicht ernten. Ob ich deswegen aber keine Erdbeeren anpflanze? Nein! Zumal die Ernte eben immer auch vom Wetter abhängig ist und die Ferien sind ja nie zur gleichen Zeit. Und wenn ich nichts ernten kann, freut sich der Nachbar.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Bei uns in der Schule sind nicht 2 Wochen Sommerferien, sondern gleich 9 ganze Wochen. In dieser Zeit ist kein einziger Schüler und keine einzige Schülerin in der Schule. Als Lehrerin kann ich natürlich jederzeit in die Schule, ich könnte demnach Früchte ernten, aber das kann ja nicht Sinn und Zweck der Übung sein.

Ja, den grundlegenden Gedanken, dass man so "lernt" zu sehen, wie Früchte sich entwickeln und reifen sehe ich durchaus ein, aber dann müsste eben auch irgendeine Art von Ernte erfolgen. Die fehlt bei uns in der Schule eben. Es gibt zwar eine Nachmittagsbetreuung, allerdings ist auch da eine Ernte der Kirschen nicht möglich. Die Bäume sind schon sehr groß, ohne Leiter wäre ein Pflücken der Kirschen nicht möglich und mit Leiter ist es versicherungstechnisch ein wenig kompliziert und schwierig, wenn da etwas passieren sollte. Kurz und gut: unsere Direktorin will das strikt nicht.

Sonst kenne ich das Prinzip vom Gemüsebeet auch vom Kindergarten meines Sohnes. Da finde ich das auch durchaus passend, ist aber halt schon noch was anderes, als ein Baum.

Wie gesagt, gibt es bei uns im Schulgarten eben auch Ribisel und Co. Die Ernte wäre da prinzipiell einfach möglich, aber da gibt es eben das Problem, dass die Früchte erst im Juli oder teilweise im August reif sind. Und da ist eben zumindest kein Schüler anwesend.

Benutzeravatar

» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^