Zu scharf gewürzt und dennoch essen?
Ich habe vor kurzem meine Eltern besucht und mein Vater hatte abends noch Hunger und wollte sich ein Pfannengericht mit Hühnchen, Reis und unterschiedlichen Gemüsesorten machen. Dazu hat er dann auch ein Gewürz verwendet, was wir vor einiger Zeit in Italien gekauft haben. Da wir mehrere solcher Gewürze haben, ist ihm aber leider nicht aufgefallen, dass es sich um die scharfe Variante gehandelt hat. Das Gericht war nachher super scharf, da mein Vater ordentlich von diesem Gewürz genommen hatte ohne zu bedenken, dass es scharf ist.
Ich habe dann vorgeschlagen einfach noch etwas mehr Reis und Gemüse zuzubereiten, um die Schärfe etwas zu neutralisieren. Dazu hatte mein Vater aber wenig Lust und hat das Gericht einfach so gegessen. Mit viel Wasser war das auch zu schaffen, aber groß war seine Portion nicht. Würdet ihr ein Gericht einfach essen, selbst wenn ihr euch offensichtlich mit scharfen Gewürzen vertan habt? Ich hätte schon Angst davor, dass es zu einer Magenreizung oder so kommen kann und hätte das Gericht vermutlich nicht gegessen.
In anderen Ländern isst man wesentlich schärfer als bei uns, was uns zeigt, dass es nicht gesundheitsschädlich ist. Da wir aber nicht daran gewöhnt sind, kann man sich auch damit helfen, dass man zu zu scharfen Gerichten Weißbrot isst. Das Weißbrot neutralisiert die Schärfe.
Wenn mir mal der Gewürzstreuer ausrutscht und ich zu viel Gewürz im Essen habe, dann gieße ich Wasser dran und verdünne die Sauce, rühre das Gericht noch mal ordentlich um, damit das Gewürz aufgenommen wird. Anschließend gieße ich vorsichtig die überschüssige Sauce ab und schmecke im Bedarfsfall noch mal ab.
Mit viel Wasser macht man das Problem aber nur schlimmer - Wasser führt doch dazu, dass die Schärfe im Mund verstärkt wird. Besser ist es, eine neutrale Beilage zu wählen - wie etwa Reis. Brot ist da auch immer sehr gut, da es die Schärfe neutralisiert. Ich denke, dass Brot zu dem Gericht auch gut gepasst hätte.
Dass man eine Magenreizung von so etwas bekommen kann, glaube ich kaum. Wenn man nicht extrem empfindlich ist, braucht es da tatsächlich schon sehr scharfe Chilisorten, damit der Magen gereizt ist. Zumindest hatte ich noch nie Probleme mit meinem Magen gehabt, wenn ich scharf gegessen habe.
Ich esse sehr gerne scharf, wobei ich es dann auch manchmal zu gut meine. Wenn mir das Essen an sich aber schmeckt, dann esse ich es trotzdem fertig. Nur dann, wenn es richtig unangenehm wäre, würde ich es lieber sein lassen. Ein zu scharfes Essen habe ich auch schon einmal in Sri Lanka bekommen, wobei ich dann auch irgendwann aufgeben musste, weil meine Nase die ganze Zeit lief und ich durch die Schärfe ohnehin nichts mehr vom Gericht selbst geschmeckt habe.
Also ich habe es beim Inder eben so gemacht, dass ich ein Fladenbrot dazu gegessen habe, dass die Schärfe genommen hat. Allerdings wäre dies denke ich eine Vorspeise gewesen. Da es aber zum Hauptgang gereicht wurde, habe ich es mit meinem Gericht zusammen gegessen, weil es viel zu scharf war.
Ich aß es trotzdem und ließ mir die Portion sogar einpacken, weil ich es schade fand, es zurück zu schicken. Allerdings meine ich, dass man es vielleicht schon erwähnen hätte sollen, für die Leute, die in Zukunft leicht scharf bestellen und sehr scharf, ich meine jetzt für europäische Verhältnisse bekommen.
Und von meiner Kollegin weiß ich, dass es auch kein Versehen war, weil es ihr damals ähnlich gegangen ist, als sie dort bestellt hat. Ich finde es auch immer schade, wenn etwas zurück geschickt werden muss. Vor allem weil es bei mir die Möglichkeit des Aussuchens der Schärfe ja gab.
Mein Tipp zur Neutralisierung der Schärfe (z. B. bei Chili con carne) ist, etwas Ahornsirup (ersatzweise Honig, eventuell auch Zucker) in das Gericht zu rühren. Das nimmt die Schärfe.
Die Schwierigkeit in Restaurants ist, dass man ja nicht weiß, wie scharf ein Gericht ist. Da gibt es ja keine Richtlinien. "Scharf" meint in dem einen Lokal leicht pikant, in dem anderen aber höllisch scharf. Ich habe öfters in Restaurants gefragt, wie scharf das Essen tatsächlich ist. Darauf wussten die Kellner in der Regel keine Antwort.
Mein Vater hat oft Schauergeschichten erzählt, dass Leuten, die zu scharf gegessen haben, die Zunge aus dem Mund gerissen werden musste. Tatsächlich ist eine Gesundheitsbeeinträchtigung nur bei extremer Schärfe möglich und nicht schon beim Rosenpaprika (wie mein Vater glaubte). Zum Thema Schärfe siehe hier.
Wenn ich beim Kochen versehentlich etwas zu großzügig mit den Gewürzen bin, dann versuche ich, das durch die Zugabe neutralisierender Zutaten wieder auszugleichen. Ein zu scharfes Chili oder Süppchen kann man mit Tomatensoße, Wasser oder auch Milch oder Sahne nochmal ein gutes Stück verdünnen, um die Schärfe abzupuffern. Manchmal helfen auch andere Gewürze als Gegenpol, wie beispielsweise der genannte Ahornsirup oder Honig, der eine Süße mit ins Spiel bringt. Das passt jetzt natürlich nicht in jede Speise, aber man kann es im Hinterkopf behalten. Auch mit zusätzlicher Füllung wie stark wasserhaltigem Gemüse lässt sich nochmal etwas an der Schärfe drehen.
Ansonsten verlieren viele scharfe Speisen auch einen Teil ihrer Überwürze, wenn man eine geschmacksneutralere Beilage dazu reicht. Ein superscharfes Curry pur zu essen fällt zumindest sehr viel schwerer, als wenn man Reis oder Naan-Brot dazu bekommt und das ganze etwas vermengen kann. Kartoffelstampf eignet sich auch wunderbar.
Solange das Essen durch die Art und Weise der Anrichtung noch halbwegs genießbar ist, würde ich es auch trotz eines zu hohen Schärfegrads essen. Gesundheitliche Bedenken kommen mir da nicht, denn ich esse sowieso sehr gerne scharf und weiß, dass da in anderen Regionen auch noch drastischere Maßstäbe gelten als bei uns. Wenn es allerdings nur in Schmerz und Quälerei ausartet, dann würde ich das Essen lieber stehen lassen oder mich eben rein an Beilagen und einzelnen Komponenten bedienen.
Ja, ich esse auch Essen, das eindeutig zu scharf gewürzt ist. Ich vertrage Chili nicht so gut, trotzdem kommt es mal vor, dass in einem Essen Chili verwendet wurde. Mir ist das meistens zu scharf, aber ich esse es dann einfach trotzdem. Oft schmeckt es auch mit der Schärfe ganz gut, meistens will ich mir selbst aber auch nicht eingestehen, dass es zu scharf ist. Meine Partnerin kocht sehr gerne scharf, besonders mit Pfeffer ist sie nicht sparsam. Das ist auch wieder eine Form der Schärfe, aber sie stört mich nicht wirklich.
Wenn es mir zu scharf gewürzt ist, dann esse ich es nicht. Es muss schon genießbar sein und wenn es das für mich nicht ist, dann wird es nicht gegessen. Ich esse allerdings gern scharf und meine Toleranzgrenze ist da schon recht hoch und ich habe da auch Spielraum.
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