Fällt es euch schwer den Partner um Geld zu bitten?
Vor einiger Zeit habe ich von einer Freundin berichtet, die durch Unachtsamkeit in einen finanzielle Engpass geraten war. Sie hat sich doch sehr schwer damit getan, ihrem Partner davon zu erzählen und diese dann um etwas Geld zu bitten. Ihr Partner konnte das anscheinend nicht verstehen und meinte, dass sie eben ihr Leben miteinander teilen und es ihr nicht peinlich oder unangenehm sein müsste, ihn da um etwas Geld zu bitten.
Wie ist das bei euch? Würde es euch schwer fallen den Partner um Geld zu bitten? Warum hättet ihr da Hemmungen oder Bedenken? Würdet ihr einen anderen Weg suchen, nur um den Partner nicht danach fragen zu müssen? Findet ihr da Scham ganz normal oder völlig fehl am Platz?
Was heißt "Unachtsamkeit"? Geldbeutel verloren? Irgendwas kaputt gemacht, das dringend ersetzt werden musste? Verzockt? Je nachdem wäre mir das schon etwas peinlich. Wer gibt schon gerne zu, dass er eine große Dummheit begangen hat?
Und das müsste sich ja dann schon um eine größere Summe handeln, die ich nicht mit Erspartem, Dispo, Kurzzeitkredit etc. begleichen kann und sicher würde ich nicht mal eben meinen Partner darum bitten wollen seine gesamten Ersparnisse für meine "Unachtsamkeit" auszugeben. Klar teilen wir unser Leben miteinander, aber es ist doch trotzdem jeder selber für sich verantwortlich.
Meine Freundin hat wohl vergessen, dass bestimmte Kosten abgebucht werden, die in dem Monat fällig waren und normalerweise kalkuliert sie so etwas vorher ein. Zumindest hat sie es mir so gesagt. Ich denke auch, dass es darauf ankommt, wie es zu der finanziellen Notlage kommt, ob es einem dann schwer fällt oder unangenehm ist den Partner um Geld zu bitten. Anders ist es sicherlich, wenn der Partner von vornherein sagt, dass er etwas bezahlen wird und man ihm dann anschließend irgendwann die Rechnung gibt oder ihm sagt, dass er noch etwas bestimmtes bezahlen wollte.
Ich finde auch, dass es hier vor allem auf die Art der "Unachtsamkeit" ankommt, die mich derart ins Minus katapultiert, dass mir nichts anderes übrig bleibt, als meinen Partner anzupumpen. Es gibt schließlich auch Leute, die "versehentlich" beim Shoppen derart über die Stränge schlagen, dass man glaubt, sie haben den Verstand verloren.
Wenn mir mein Partner als "Unachtsamkeit" verkaufen würde, dass er für seine Hobbys oder beim Glücksspiel ganz aus Versehen einen ganzen Monatslohn zum Fenster hinaus geblasen hat, würde bei mir der Haussegen auch gewaltig schief hängen. In diesem Fall fände ich es also durchaus angemessen, wenn es demjenigen welchen "schwer fällt", den Partner um Hilfe wegen der eigenen Dummheit zu bitten.
Ich würde hier also einen Unterschied machen zwischen purer Dummheit und unüberlegtem Handeln und einem Missgeschick auf der anderen Seite. Wenn man eine Beule ins Auto fährt oder ähnliches handelt es sich zwar auch um eine Unachtsamkeit, aber dafür hätte ich eher Verständnis als für etliche andere Aktionen, die teuer werden können.
Ich weiß nicht so ganz. Wenn es eine einmalige Sache ist, dann würde ich mich nicht schämen. So etwas kann einmal oder zweimal passieren und sollte auch kein Weltuntergang darstellen. Ich würde zwar nicht davon ausgehen, dass andere Menschen den Goldesel für mich spielen, aber ich würde auch anbieten, dass ich mir das Geld nur leihe und wieder zurückzahle. Bei einem Partner ist es aber anders.
Sicherlich wird der Partner die Rechnung oder den Kauf eines neuen Artikels einfach übernehmen und möchte dafür nichts zurück haben. Meiner Meinung nach sollte man da einfach aus seinem Fehler lernen, die ganze Sache einfach abhaken und nicht wiederholen. Sonst würde ich ein schlechtes Gewissen bekommen und mich so fühlen, als würde ich meinen Partner und seine Gutmütigkeit und Geduld ausnutzen.
Ich habe eigentlich immer Geld dabei und auch Geld auf meinem Konto, da ich jeden Monat Geld anspare. Daher kommt es eigentlich nicht vor, dass ich bei meinem Mann nach Geld fragen muss. Allerdings gab es auch Zeiten, bei denen das anders war und ich nach Geld gefragt habe. Schlimm finde ich das nicht und peinlich auch nicht, immerhin war es auch so abgesprochen und okay. Wenn man allerdings seine eigene Rechnungen vom eigenen Geld nicht zahlen kann, weil man selber zu viel ausgibt ist das schon peinlich. Den Partner um Hilfe bitten sollte aber generell kein Problem darstellen.
Der oben beschriebene Fall ist für mich keine Unachtsamkeit, sondern grenzenlose Dummheit, aber gut. Ich definiere Unachtsamkeit anders, sodass man etwas tut, für das man wirklich gar nichts kann. Wenn man so dumm ist, seine Finanzen nicht im Blick zu haben, ist man selbst Schuld und dämlich und nicht "unachtsam". Man weiß doch, dass gerade im Januar zig Rechnungen ins Haus flattern und Zahlungen getätigt werden müssen.
Ich hätte kein Problem damit, meinen Partner um Geld zu bitten, wenn es nötig wäre. Allerdings ist es im Moment gar nicht nötig. Ich habe Rücklagen, die ausreichend sind, um mich selbst mindestens 9 Monate ohne Job finanzieren zu können, was Miete, Nebenkosten und laufende Kosten angeht. Die Rücklagen wachsen immer weiter, sodass ich keinen Grund sehe, das Geld plötzlich zu verlieren. Ich denke nach bevor ich einkaufe und verliere beim Shoppen nicht den Verstand, sodass ich "unachtsam" ins Minus rutsche.
Mir wäre es schon sehr unangenehm, meinen Partner um Geld zu bitten. Ich habe das noch nie gemacht und möchte das auch nicht. Ich verdiene mein eigenes Geld und haushalte so damit, dass ich alles bezahlen kann, was ich bezahlen muss und brauche. Das was übrig bleibt, spare ich oder gebe es für mich und meine Freizeitgestaltung aus. Von daher gab es da bisher auch nie einen Grund, meinen Partner um Geld zu bitten.
Mein Partner bezahlt hin und wieder auch mal was für mich, wobei er es dann aber von selbst anbietet. Um Geld habe ich ihn noch nie gebeten. Und was soll denn Unachtsamkeit bedeuten? Das heißt ja im Prinzip nichts anderes, als dass man eine Dummheit oder einen Fehler begangen hat. Und natürlich ist es dann unschön, so etwas zugeben zu müssen. Wer macht das schon gerne? Auch wenn man seinen Fehler einsieht und sich schämt und auch wenn der Partner absolut nicht sauer ist und einem gerne aushilft, fühlt man sich dann sicher trotzdem komisch.
Ich weiß, dass mein Partner mir bei so etwas immer helfen würde, weil er weiß, dass ich mit Geld umgehen kann und dann einfach etwas Blödes passiert sein müsste. Trotzdem wäre es mir einfach unangenehm und ich würde ihm dann auch anbieten, das Geld so schnell wie möglich zurück zu bezahlen. Ansonsten hätte ich auch einfach ein schlechtes Gewissen.
Mir wäre das meinem Partner gegenüber nicht unangenehm. Er weiß, dass ich relativ achtsam mit meinem Geld umgehe, sodass es schon wirklich einer Verkettung von sehr vielen unglücklichen Umständen bedürfte, dass ich ihn um Geld bitten müsste. Aber selbst wenn, ich würde es ja dann alles wieder zurückzahlen, von daher sehe ich darin überhaupt kein Problem. Wahrscheinlich wäre es mir aber peinlich, wenn ich keinerlei Ersparnisse hätte, das Girokonto immer auf Anschlag läuft, ich großzügig shoppen war und komplett größere anstehende Sachen schlicht verpeilt hätte.
Da wäre mir aber die mangelnde Organisation eher peinlich als das fehlende Geld und es würde ein Gefühl von "wie kann man denn so verpeilt sein" zurückbleiben. Wenn ich jetzt aber unverschuldet in eine Notsituation käme und dringend Geld bräuchte, wüsste mein Partner ja sowieso von diesen Umständen und würde von sich aus die Zahlung anbieten. Ganz ehrlich, da kenne ich ganz andere Kaliber von Frau, für die es absolut selbstverständlich ist, dass ein vermögender oder sehr viel besser verdienender Partner auch das Gros zahlt.
Über einen Thread wie diesen würden die sich richtig wundern. So hätte ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn mein Partner mal etwas Teureres zahlen würde oder mir kurzfristig Geld leiht. Umgekehrt habe ich das früher auch schon gemacht, wenn die finanzielle Lage andere Vorzeichen hatte.
Je nach Ernsthaftigkeit der Partnerschaft finde ich es albern, wenn man seinem Partner Geldprobleme verschweigt. Klar, ist man frisch zusammen und ganz jung, dann würde ich vielleicht sogar eher eine Freundin oder die Eltern nach Geld fragen, als meinen Partner. Aber spätestens wenn man gemeinsame Ausgaben, wie Miete, hat, sollte man da vielleicht ehrlich sein.
In einer Ehe hat sich das Thema meiner Meinung nach sowieso erledigt. Ein richtiges "Meine" und "Deine" gibt es da kaum noch. Ich bin ein großer Fan des 3-Konten-Modells. Sprich: es gibt ein gemeinsames Konto und jeder hat nochmal sein Konto, aber die Zugriffe sind, bei uns zumindest, recht transparent. Es kann ja immer mal etwas sein, sodass der andere Zugriff haben muss, weil wir einfach auch hohe Fixkosten haben.
Sollte mir, warum auch immer, also mal das Geld komplett ausgehen, dann frage ich selbstverständlich, ob er übernehmen kann. Und nein, peinlich in dem Sinne finde ich das nicht. Ich würde mich dann eher ärgern, weil ich schlecht gehaushaltet habe.
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