Als Mutter zu Hause bleiben, um andere nicht zu enttäuschen?

vom 20.05.2024, 14:55 Uhr

Wir haben im Bekanntenkreis eine Familie, wo sie die Hauptverdienerin ist. Sie verdient wirklich gutes Geld, ist aber kaum zu Hause. Das ist deswegen problematisch, weil es mittlerweile 4 Kinder gibt, um die sich gekümmert werden muss. Der Vater verdient durchschnittlich und ist der geborene Hausmann. Liebevoll, managend alles gut. Einziges Manko: der Haushalt ist eine Katastrophe, aber die Kinder sind gut versorgt und haben Spaß.

Nun geht die Frau tagein und tagaus hart arbeiten (mit Stunden - Diensten), kommt dann nach Hause und es sieht schlimm aus. Ihre Eltern haben das Ganze gesehen und waren darüber mehr als entsetzt und haben ihr nahe gelegt, dass sie als Mutter doch daheim bleiben soll.

Der Familie geht es finanziell gut, so wie sie es machen. Der Frau geht es aber nicht gut, weil sie Druck von außen durch ihre Familie bekommt und sich nach der Arbeit eben noch hinstellen muss, um den Haushalt zu machen (Wäsche, putzen, usw.). Nur zur Erinnerung: der Mann versorgt die Kinder und arbeitet (32 Stunden).

Würde die Frau nun daheim bleiben, könnte der Mann klar aufstocken auf 40 Stunden. Sie selbst kann nicht runter mit den Stunden. Ganz oder gar nicht. Mittlerweile hat sich das Bild der Frau ja sehr gewandelt und es gibt viele Hausmänner, aber kümmern die sich entsprechend dann auch um "alles"? Der Mann sieht die Aufgaben eben einfach nicht und fokussiert sich, neben seiner Arbeit, ausschließlich auf die Kinder.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



winny2311 hat geschrieben: Der Vater verdient durchschnittlich und ist der geborene Hausmann. Liebevoll, managed alles gut. Einziges Manko: der Haushalt ist eine Katastrophe [...] Der Mann sieht die Aufgaben eben einfach nicht und fokussiert sich, neben seiner Arbeit, ausschließlich auf die Kinder.

Also, was denn nun? Der "geborene Hausmann", oder doch nur der übliche Spaß-Papi, der anders als die Vorgängergeneration immerhin in der Lage ist, eine Beziehung zu den eigenen Kindern aufzubauen, und nicht nur fernzusehen und mit Prügeln zu drohen?

Meiner Meinung nach hast du als Mutter grundsätzlich den Kürzeren gezogen. Entweder du schaust der Altersarmut ins Auge, weil du den gesellschaftlichen und familiären Druck nicht aushältst und dich brav und unentgeltlich dem heiligen Dreiklang aus Putzen, Gebären, Elterntaxi widmest. Oder du verdienst zwar gutes Geld, hast dir aber als Kindsvater den üblichen Loser angelacht, der zwar mit den Kindern auf den Spielplatz geht, aber das dreckige Geschirr einfach "nicht sieht".

Und Oma und der Schwiegertiger stecken in den Geschlechterrollen der 1950er fest und haben folglich auch keine geniale Idee, außer noch mehr Druck auszuüben. Ihnen selber geht es schließlich auch nicht anders. Die einzig praktikable Lösung, die die entsprechenden Paare in meinem Umfeld gefunden haben, ist eine Haushaltshilfe. So kann Papa weiter an der Haushaltsfront versagen und Mutti den Burnout noch eine Zeitlang hinauszögern.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Also, was denn nun? Der "geborene Hausmann", oder doch nur der übliche Spaß-Papi, der anders als die Vorgängergeneration immerhin in der Lage ist, eine Beziehung zu den eigenen Kindern aufzubauen, und nicht nur fernzusehen und mit Prügeln zu drohen?

Die Kinder sind gut versorgt, werden gefördert und beschäftigt. Nichts mit " Nur TV schauen oder zocken, sondern Fahrrad fahren, basteln, musizieren. Sie werden ausgewogen ernährt, aber die Küche sieht danach eben aus. Nicht cremig, aber eben nicht so, wie Frau sich das gern wünscht. Nach dem Baden des Babys steht die Wanne noch da, das Geschirr steht in der Spüle, statt im Spüler. "Typisch Mann" würde ich sagen. Wäre bei meinem auch so.

Die Eltern besagter Dame arbeiten beide (auch die Mutter), allerdings ist es da üblich, dass man seine Kinder Kita frei erzieht. Die Betreuung ist da meistens über die Großeltern gesichert nach den ersten 2-3 Jahren. Hier und jetzt ist das nicht umsetzbar, da die meisten Großeltern ja schlichtweg selbst noch arbeiten müssen.

Zumindest bei uns arbeiten alle Großeltern voll. Selbst die Urgroßeltern (der Kinder) haben ewig gearbeitet und so ist es doch oft nötig, dass man nach dem einen Jahr sein Kind in die Fremdbetreuung gibt.

Benutzeravatar

» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^