Wocheneinkauf in 15 Minuten machbar?

vom 06.09.2017, 13:21 Uhr

Wenn ich kurz vor Ladenschluss bei Aldi einkaufen gehen würde könnte ich das in 15 Minuten schaffen. Der Supermarkt ist klein und übersichtlich, ich weiß wo alles steht und muss nicht lange suchen und ab 20, 21 Uhr sind die Supermärkte hier relativ leer, so, dass man direkt einen guten Parkplatz findet und nicht lange an der Kasse anstehen muss. Der Berufsverkehr ist auch durch, so, dass auf den Straßen nicht mehr so viel los ist und man schneller ans Ziel kommt.

Natürlich sind 15 Minuten extrem knapp bemessen, vor allem weil man bei Aldi ja nicht unbedingt immer alles bekommt, was man braucht. Aber in deinem Fall stellt sich doch die Frage warum die Pflegeperson diesen Einkauf unbedingt separat erledigen muss. Wenn ich für jemand anderen einkaufen müsste würde ich diese Einkäufe einfach zusammen mit meinen eigenen Einkäufen erledigen. Es ist ja problemlos möglich das an der Kasse zu trennen, so, dass man dann zwei Kassenzettel hat.

Wenn die 15 Minuten also für den Mehraufwand berechnet werden, den ich habe wenn ich bei meinen eigenen Einkäufen noch nach Produkten für jemand anderen suchen muss, dann finde ich das durchaus realistisch.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wenn ich alleine einkaufen gehe und weiß was ich will, könnte ich es in 15 Minuten schaffen, aber leider sind meistens nicht alle Kassen besetzt. Wenn ich aber meine Freundin mitnehme, kann das auch länger dauern, weil sie braucht ja nicht viel :wink: und hat am Schluss den Einkaufswagen voll. Deswegen gehe ich auch lieber alleine einkaufen und packe meine Einkäufe auch immer gleich in die mitgebrachten Taschen.

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» schlappmaul » Beiträge: 186 » Talkpoints: 72,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, dass es nur machbar ist, wenn man gesund und unmittelbar in der Nähe eines Supermarktes wohnt und selbst dann muss man sicherlich noch Gas geben, um die Zeit wirklich einhalten zu können. Ich wohne außerhalb und habe den nächsten Supermarkt in 7 oder 8 Kilometern Entfernung. Je nach Verkehr, braucht man da schon mal länger. Und dann ist man ja auch erst beim Supermarkt angekommen. Je nachdem wie voll dieser ist, muss man ja auch mit Wartezeiten an der Kasse rechnen.

Daher meine ich, dass 15 Minuten im Normalfall von einem gesunden Menschen schon nicht eingehalten werden können. Wie soll das dann erst ein pflegebedürftiger Mensch schaffen, der auf die Hilfe von anderen angewiesen ist. Das erscheint mir schon sehr komisch kalkuliert worden zu sein und kann doch gar nicht ausreichen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Das mit den Pflegeleistungen ist etwas komplizierter und ja, ich kenne es aus meinen Zeiten in der ambulanten Pflege, dass dort bei vielen Kunden auch 15 Minuten angesetzt wurden. Bei uns war es zum Beispiel so, dass dem Kunden ein täglicher Hilfsbedarf von 90 Minuten angerechnet wurde, nur für hauswirtschaftliche Tätigkeiten bei Pflegegrad 1 und davon waren täglich 15 Minuten für den Einkauf berechnet.

Meistens hat der Einkauf nur einmal die Woche stattgefunden und hat schon etwas länger gedauert. Zu den Leistungen gehörten auch Begleitung zu den Arztterminen, andere Unterstützungen und halt die Hauswirtschaft.

15 Minuten sind knapp berechnet, wenn man es auf den Wocheneinkauf alleine herunterbricht. Bei uns ist es so, dass zum Beispiel bei jeweils 2x90 Minuten Hauswirtschaft mindestens 30 Minuten für den Wocheneinkauf mit eingeplant werden, die 15 Minuten sind halt das, was vorgeschrieben wurde. Meistens braucht man länger und das geht dann halt von den insgesamt 2x90 Minuten mit ab.

Also wir brauchen für unseren Wocheneinkauf locker 60 Minuten und wir sind gesund und fit und machen den Einkauf alleine. Die Kinder schicken wir dann zum Spielen zu Freunden oder zu den Nachbarn. Die hier geschilderte Pflegeleistung dürft ihr nicht so betrachten, als müsste die pflegebedürftige Person ab jetzt ihren Einkauf in 15 Minuten absolvieren.

Das ist halt einfach die Zeit, die der Gesetzgeber für den Pflegedienst zum Beispiel bei Pflegegrad 1 vereinbart hat und der Pflegedienst kann da natürlich auch Abweichungen mit einplanen oder die Zeiten anders kalkulieren, bekommt aber nur für diese 15 Minuten zum Beispiel Kohle. So tief bin ich in dem System nicht drin, aber das sind die Angaben, die ich so kenne.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich durfte mal bei einem Pflegedienst hospitieren und die Zeiten, welche da für die entsprechenden Leistungen vorgesehen sind, sind quasi nicht zu erfüllen. Ähnlich ist es im Pflegeheim, wo man zum Waschen 5 Minuten bekommt. Wie soll man bitte einen bettlägrigen Menschen in 5 Minuten so waschen, dass er sich sauber fühlt und man nicht stresst? Aber klar, wenn man 25 Leute waschen muss, dann kann man dafür eben nicht den ganzen Tag brauchen. Es sind so ja schon 2 Stunden und da bin ich noch nicht von Tür zu Tür gegangen und habe Vor - und Nachbereitet (Wasserwechsel, Sachen raussuchen usw.).

15 Minuten sind daher meiner Meinung nach nicht zu schaffen. Selbst wenn ich quasi den Laden vor der Haustür habe - da muss der Laden leer sein und keiner vor mir an der Kasse. Ich brauche vorher einen gut vorbereiteten Einkaufszettel, der am besten auch so aufgeschrieben ist, wie die Ware zu finden ist. Bei einem ganzen Wocheneinkauf für eine Person sind es vermutlich nicht wahnsinnig viele Artikel, aber 15 Minuten sind da dennoch keine Zeit.

Wenn ich zum nächstmöglichen Supermarkt fahre, brauche ich ca. 6 Minuten. Zu Fuß wären es schon 18 Minuten. Sind also schon mal 12 Minuten weg. Zähle ich die Zeit wirklich erst ab Einkauf, wird es auch ein knapper Schuh. Ich denke nicht, dass ich das schaffen würde ohne zu Hetzen. Und sicher würde ich auch das ein oder andere vergessen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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