Welche Anschaffungen wurden nur kurz verwendet?

Viele kennen sicher das Phänomen. Man kauft sich etwas, nutzt es am Anfang auch sehr gerne und dann lässt das Interesse doch rasch wieder nach und die neue Anschaffung landet im Keller, im hintersten Eck eines Kastens oder steht einfach so ungenutzt herum.

War das bei euch schon einmal (oder öfter) so und bei welchen Geräten? War der Einkauf ein Spontaneinkauf oder hattet ihr die Anschaffung geplant? Geriet die Anschaffung dann komplett in Vergessenheit oder wurde es nach einer mehr oder weniger längeren Pause wieder hervorgekramt?

Bei mir ist es zum Beispiel beim Brotbackautomaten so. Den habe ich mir mit großer Freude angeschafft, einige Wochen auch sehr fleißig genutzt, aber dann ließ die Freude doch wieder nach. Der Automat stand nun glaube ich zwei Jahre lang ungenutzt herum und jetzt habe ich warum auch immer doch wieder die Motivation den Automaten zu nutzen und habe ihn wieder reaktiviert.

Ich bin auch so ein Brotbackautomat Fall. Ich habe ihn angeschafft und relativ kurze Zeit benutzt und dann stand er vergessen in einem Küchenschrank. Irgendwann habe ich die Küche dann radikal aufgeräumt und der Brotbackautomat landete auf Ebay.

Das lustige ist, dass ich beim Kauf dachte, dass ich jetzt regelmäßig mein eigenes Brot backen werde, was dann natürlich nicht wirklich funktioniert hat. Und nachdem ich den Brotbackautomaten verkauft hatte habe ich irgendwann angefangen mit Brot und Brötchen backen zu experimentieren. Und jetzt backe ich tatsächlich regelmäßig Brot, ganz old school im Backofen.

Diese Erfahrung und die Erfahrungen aus dem Freundeskreis mit Reiskochern, Donutgeräten, Hotdog Kochern und Co. hat mir gezeigt, dass Geräte, die nur eine einzige Funktion haben, völlig unnötig sind. Also jedenfalls dann wenn ein anderes Gerät diese Funktion auch erfüllt. Waffeln ohne Waffeleisen sind zum Beispiel eher schwer umzusetzen, Crêpes ohne spezielle Pfanne bekommt man dagegen problemlos hin.

Bei uns ist es ein Sandwichmaker. Den benutzen wir einfach so selten, dass die Anschaffung sich eigentlich gar nicht gelohnt hat. Wir haben ihn sicherlich vor 2 Jahren zuletzt benutzt und dennoch habe ich ihn noch nicht entsorgt. Vielleicht kann man ihn ja dennoch irgendwann mal gebrauchen und ein großer Fan von Wegwerfen oder verkaufen bin ich dann auch nicht. Eigentlich überlege ich mir meine Kaufentscheidungen schon ganz gut und habe daher keine weiteren blöden Anschaffungen zu vermelden. Alles hat seinen Einsatz gefunden.

Wir haben in unseren 15 Jahren gemeinsamen Haushalt schon mehrere unsinnige Anschaffungen gemacht. Meistens hat es sich dabei allerdings um Haushalts- bzw. Küchengeräte gehandelt. Das war zum Beispiel eine Eismaschine, ein Hähnchen-Bräter, ein Mini-Kontaktgrill. Hin und wieder kommen Sandwichmaker oder Waffeleisen zum Einsatz, aber dringend notwendig waren diese Geräte auch nicht.

Ich habe mir vor Jahren mal ein Tablet gekauft, da ich dachte, ich würde dieses ständig für die Uni verwenden. Im Endeffekt war ich dann doch unzufrieden und enttäuscht, was das Gerät anging. Ein Tablet an sich war auf jeden Fall eine gute Entscheidung, allerdings kam ich mit dem Gerät, für das ich mich entschieden hatte, nicht wirklich gut klar und habe es daher nur ungern benutzt. Meine Freunde, die das Gerät ebenfalls probiert hatten, fanden es auch schlecht.

Meine Meinung hat sich bis heute nicht geändert, so dass sich das Gerät nicht wirklich gelohnt hat und bisher in irgendeiner Schublade liegt. Für die Uni hatte ich dann später einfach immer meinen Laptop benutzt, was sich als wesentlich praktischer erwiesen hatte.

Genauso erging es mir auch mit meiner GoPro. Ich hatte mir diese Kamera damals für richtig viel Geld für den Urlaub gekauft, als sie so richtig angesagt war und man ständig etwas davon gehört hatte. Ich habe es mir in den Kopf gesetzt, diese spezielle Kamera unbedingt haben zu wollen und zu brauchen, wobei ich sie dann tatsächlich nur einen Urlaub benutzt hatte. Anschließend ist sie dann auch in der Schublade gelandet.

Fotos mache ich im Alltag oder im Urlaub mit meinem iPhone oder meiner Spiegelreflexkamera, wobei ich mit beiden Geräten auch gute Videos machen kann. Und Extremsportarten mache ich nicht, so dass die GoPro einfach unnötig ist. Dazu finde ich die Bildqualität mittlerweile auch nicht mehr gut, so dass ich das Gerät nun wohl auch nicht mehr so schnell benutzen werde. Auf jeden Fall war das rausgeschmissenes Geld.

Bei der Erwähnung, ob einem das vielleicht schon einmal passiert ist, bin ich fast ein bisschen verschämt im Boden versunken. Mir ist sowas im Leben schon so oft passiert, dass ich mir einen ganzen Gutschein nur durch die Auflistung all meiner Fehlkäufe und falschen Bestellungen zusammenschreiben könnte. Allerdings muss ich zu meiner Rettung sagen, dass ich dabei auch an alle möglichen Experimente mit Hautpflege, Kosmetik und Kleidung in den falschen Formen und Farben gedacht habe. Dort ist im Laufe eines Lebens wirklich so einiges zusammengekommen, wo ich dachte: Nein, das war es jetzt nicht.

Aber vermutlich sind hier eher andere Anschaffungen gemeint als die klassischen "In Senfgelb sehe ich wie ein Schmuddelkind aus, mit einem Blazer wie eine verkleidete Bankerin, während grüner Lidschatten mich optisch zur Drag Queen macht." Das sind halt die Dinge und Experimente, die man erst weiß, wenn man sie ausprobiert hat und gerade in jüngeren Jahren schlecht vermeidbar. Aber generell gab es im Bereich Beauty so einiges, was sich auch von technischer Seite her als Fail erwiesen hatte. Mein Epiliergerät zum Beispiel. Dass ich in der Sache so schmerzempfindlich sein werde, hätte ich vorher nicht gedacht und greife lieber wieder zum Rasierer. Ich habe es x-fach ausprobiert, aber kann den dadurch entstehenden Schmerz einfach nicht ertragen.

Oder diese komischen Quarzroller, die vor einigen Jahren mal durch alle Gesichter in den sozialen Medien rollerten. Was für ein Blödsinn. Ich hätte mir vorher denken können, dass das nichts bringt, genauso wenig wie das Porenausreinigungsgerät vom China-Amazon-Mann, das einem maximal einen Bluterguss ins Gesicht zaubert. Wenn heute irgendetwas Neues durch die Internetwelt getrieben wird, schnaube ich nur noch verächtlich und denke mir: Behaltet euer Zeug!

Da mein Freund mal für einige Wochen Tester war, sind dort auch eine Handvoll Produkte zusammengekommen, die sich nicht durchsetzen konnten. Diese tragbaren Handbidets, die mal so populär waren, die aber nur das ganze Bad unter Wasser setzen. Das Wachswärmergerät, das sich als zu sperrig in der Handhabung erwiesen hatte. Der Lockenstab, der meine Haare so gefressen hat, dass ich dachte, eine dicke Strähne rausschneiden zu müssen oder die klebbaren Einlagen für offene Schuhe, die alles nur noch schlimmer machten. Aber das waren eben Testprodukte, die ja genau für solche Einschätzungen bestellt wurden.

Wenn es um andere Technik oder die Küche geht, bin ich aber recht dickfellig und wenig beeindruckbar. Ich kann mich gar nicht erinnern, dort jemals einen Fehlkauf hingelegt zu haben, der hinterher verstaubte. Sogar meinen alten Sandwichmaker hatte ich einige Jahre gerne benutzt und alle anderen Küchengadgets interessieren mich nicht. Einzige Ausnahme ist ein elektrischer Gemüseschneider, der das Zeug einfach zu klein bzw. zu unregelmäßig zerhäckselt und der jetzt auf seine weitere Nutzung wartet, die vermutlich nie passieren wird.

Da habe ich das Glück, dass ich generell nicht gerne shoppe oder Dinge kaufe. Bevor ich mich aufraffe, um etwas Neues zu kaufen, frage ich mich dutzende Male, ob es wirklich sein muss. Und meistens komme ich auf die Antwort "Nein, muss es nicht". Dementsprechend habe ich nur sehr wenige Gegenstände zuhause, für die ich mal überflüssig viel Geld ausgegeben hätte.

Trotzdem kommt es hin und wieder zu Fehlkäufen, aber das sind dann meistens Sachen, die nicht so funktionieren wie erhofft oder einen Defekt aufweisen, aber die ich an sich durchaus brauchen würde. Beispielsweise habe ich mir vor kurzem einen Langhaarrasierer gekauft, der leider keinen Aufsatz für meine gewünschte Bartlänge dabei hat - warum auch immer. Oder ich hatte mir neue bequeme Schuhe gekauft, die leider unerträglich laut geknarzt haben. Als das Knarzen nicht besser wurde und mich viele Leute darauf angesprochen hatten, habe ich sie zurückgegeben. Ein Ersatzpaar gabs leider nicht.

Mittlerweile denke ich über jede Anschaffung wahnsinnig lange nach und überlege entsprechend, ob ich es wirklich brauche. Bei großen Anschaffungen sowieso. Die letzte große Anschaffung war ein Ikea Sessel. Ich hatte eigentlich weder den Platz, noch das Geld übrig, aber ich wollte den schon immer haben und war der Meinung, dass ich ihn auch oft nutzen würde, wenn er erst einmal da war.

Also musste ich ihn kaufen und was soll ich sagen: ich nutze ihn täglich. Ich habe den Platz geschaffen, das Geld gespart und er war jede Mühe und jeden Euro wert. Aber ich habe eben auch wahnsinnig lange darüber nachgedacht. Eigentlich mehrere Jahre (ich wollte ihn schon damals als Stillsessel haben), ganz intensiv aber nochmal vor einem halben Jahr bis jetzt.

Ich überlege gerade, was ich nur kurz verwendet habe, aber tatsächlich fallen mir nur wenige Dinge ein, da ich mir, wie gesagt, angewöhnt habe, ganz lange darüber nachzudenken und dann auch alles intensiv nutze.

Ach, wir haben uns nach einem Konzert mal Barhocker gekauft. Die gabs da für 10 Euro. Die waren hübsch und wir hatten eine Bar, aber keine Stühle. Ja was soll ich sagen: wir saßen da noch nicht einmal drauf. Die Kinder fanden es mal lustig, die zu benutzen, weil sie so hoch sind, aber das kann man auch an einer Hand abzählen. Seitdem stehen sie sinnlos in der Gegend herum und stauben ein. Und das nicht mal an der Bar, weil sie da optisch stören, sondern am Fenster daneben.