Durch Sonderangebote "gespartes" Geld gleich ausgeben

vom 22.12.2016, 17:53 Uhr

So etwas kann ich nicht wirklich verstehen, wenn ich ehrlich bin. Sicher freue ich mich auch, wenn ich etwas kaufen möchte und dann vor Ort feststelle, dass das Produkt im Angebot ist und ich dafür nicht so viel Geld ausgeben muss, wie ich eigentlich eingeplant habe. Aber dann ziehe ich nicht los und kaufe mir noch etwas, um das Geld auch auszugeben, was ich geplant habe, an dem Tag zu bezahlen.

Sicher kann man das machen und man hat ja keinen finanziellen Verlust, weil man das Geld ja ohnehin schon verplant hatte. Aber trotzdem würde ich mich dabei einfach nicht gut fühlen, wenn ich mir noch etwas kaufe, was ich eigentlich nicht brauche. Dann würde ich mir viel lieber das Geld beiseite legen und mich dann freuen, dass ich es habe, wenn ich noch etwas entdecke, was ich gerne haben möchte. Da habe ich dann einfach viel mehr von.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ob man spart oder einfach nur weniger zahlt als man (angeblich!) hätte noch vor einigen Tagen zahlen müssen, entscheidet sich ja in der Frage, ob man die Sache überhaupt gebraucht oder initial dringend gewollt hätte. Wenn ich unseren Warenkorb packe durchforste ich die kompletten Angebote und packe dann Dinge ein, die ich vielleicht erst in einigen Wochen gekauft hätte, die wir aber auf alle Fälle sowieso hätten erwerben müssen. Da sind dann echte Ersparnisse in Höhe von bis zu zwanzig Euro drin für Dinge, die man einfach braucht und dringend möchte.

Wenn ich jetzt aber in ein Klamottengeschäft gehe und dort eine reduzierte Hose entdecke, obwohl ich zwingend gar keine brauche, habe ich nicht gespart, sondern trotzdem ungeplant Geld ausgegeben. Das muss ja nicht per se schlecht sein, wenn man diese Hose dann oft und gerne anzieht, dann war es immer noch ein Schnäppchen. Zur Milchmädchenrechnung wird es nur dann, wenn ich sie wenig nutze oder trotzdem immer weiter neue Hosen kaufe. Ich glaube, viele Leute tappen in diese Falle, unser Hirn kann da manchmal gar nicht anders, deswegen ist es am besten gar nicht erst zu stöbern oder Fenster Shopping zu betreiben.

Unsere persönliche Wahrnehmung von Geld ist sowieso verquast, wirr, irrational und individuell sehr unterschiedlich. Ich zum Beispiel kann nachvollziehen, dass man manches als geschenktes Geld oder Produkt wahrnimmt. Wenn ich zum Beispiel bei Amazon eine Bestellung aufgebe und mir noch ein paar Euro zur Versandkostenfreiheit fehlen und ich anstelle dieser Kosten ein kleines Kosmetikprodukt in den Warenkorb lege, empfinde ich dieses Produkt hinterher als umsonst oder geschenkt. Weil ich ja ansonsten vielleicht das Geld für das Porto hätte zahlen müssen, dass ich jetzt gespart habe.

» Verbena » Beiträge: 4928 » Talkpoints: 2,26 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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