Room of Horrors gegen Betriebsblindheit besuchen?
Für die Angestellten von Apotheken gibt es die Möglichkeit, einen sogenannten "Room of Horrors" zu besuchen, bei dem es darum geht, Fehlerquellen aufzuzeigen. Man kommt dann scheinbar in eine Apotheke oder eben die hinteren Räume einer solchen. Dort sind dann viele Dinge aufgebaut und man muss die Fehlerquellen entdecken. So steht vielleicht ein Gefäß herum, in dem eindeutig etwas ist, das aber nicht beschriftet ist, oder eine falsche Packung liegt auf einem Rezept, die gleich dann falsch an den Kunden geliefert wird. Solche Dinge soll man da entdecken.
So soll verhindert werden, dass man in der Apotheke, in der man vielleicht schon lange arbeitet, betriebsblind wird. Ich würde so etwas gerne mal machen und habe meinen Kollegen auch davon erzählt. Aber von denen findet keiner das sinnvoll und nötig. Wie seht ihr das? Ist es von Zeit zu Zeit sinnvoll, auch mal allgemein zu schauen, wo Fehlerquellen liegen könnten, oder hat jeder im eigenen Betrieb schon genug zu tun und ist der Blick über den Tellerrand nicht unbedingt nötig, weil jeder Betrieb seine eigenen Fehlerquellen hat? Wie würdet ihr das für eure jeweiligen Berufe beurteilen, wenn es einen solchen "Room of Horrors" bei euch geben würde?
Ein "Room of Horrors" kann eine effektive Möglichkeit sein, um Mitarbeiter für potenzielle Fehlerquellen zu sensibilisieren und betriebsblinde Routinen zu durchbrechen. In der Apothekenbranche, in der Genauigkeit und Präzision entscheidend sind, könnte dies dazu beitragen, die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern und Fehler zu minimieren. Es ist verständlich, dass nicht jeder diese Art von Schulung als notwendig empfindet, besonders wenn der Arbeitsdruck hoch ist.
Jedoch kann die Investition in Präventionsmaßnahmen langfristig Zeit und Ressourcen sparen, indem Fehler vermieden und die Effizienz gesteigert wird. In verschiedenen Berufen könnte ein ähnlicher Ansatz ebenfalls sinnvoll sein, um die Aufmerksamkeit für mögliche Fehlerquellen zu schärfen. Es ermöglicht, Betriebsabläufe kritisch zu überprüfen und kontinuierlich zu verbessern. Die Akzeptanz solcher Schulungen hängt jedoch von der individuellen Betriebskultur ab.
Es wäre hilfreich, die Vorteile klar zu kommunizieren und mögliche Bedenken der Kollegen zu adressieren. Eine offene Diskussion darüber, wie solche Maßnahmen den Arbeitsalltag positiv beeinflussen können, könnte zu einem breiteren Verständnis und einer größeren Bereitschaft führen, an solchen Trainings teilzunehmen. Ich hoffe ich konnte die Motivation, die dahintersteckt dir ein wenig näher bringen.
Ich mag die Idee gern und würde mir wünschen, dass es die für alle Jobs gibt, wo sich leicht Fehler durch Betriebsblindheit einschleichen können und wo das gravierende Folgen haben kann. Da ist die Apotheke ja ein gutes Beispiel. Leicht lässt sich das aber auch auf das Krankenhaus oder Kindergärten spiegeln, wo man einfach auch schnell Routinen entwickelt und kein Auge mehr für das Wesentliche hat.
Möglicherweise wäre es schon ausreichend, wenn man einfach mal bei seinen eigenen Kollegen hospitiert und anders herum auch ein Kollege einem selbst mal auf die Finger sieht. Wir selbst haben das eine Zeitlang mal gemacht und es war durchaus sinnvoll, mal zu sehen, wie andere einen wahrnehmen und wie man sich selbst so wahrnimmt.
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