Was muss passieren, damit ihr vor Freude weint?
Ich habe schon einige Male in meinem Leben vor Freude geweint, wobei aber oft auch Erleichterung mit reingespielt hat. Ich war dann in solchen Momenten nicht nur glücklich, sondern einfach auch extrem erleichtert und froh, dass ich irgendetwas Besonderes geschafft habe oder dass etwas doch noch gut ausgegangen ist, auch wenn ich es vielleicht nicht unbedingt so erwartet habe. Ich weine nun nicht übermäßig schnell, aber aus Freude kam es einfach schon öfter vor.
Was muss passieren, damit ihr vor Freude weint? Weint ihr generell schnell oder braucht es dazu doch sehr viel? In welchen Situationen in der Vergangenheit habt ihr bereits vor Freude geweint? Spielt da bei euch auch oft noch Erleichterung mit rein oder weint ihr oft aus reiner Freude?
Ich weine meist nicht nur aus Freude, sondern es spielt auch viel Dankbarkeit mit. Ich weine oft vor Freude, wenn ich an meinen Partner denke, weil ich überwältigt bin ihn gefunden zu haben. Und ich weine öfters mal im Gottesdienst vor Freude, Dankbarkeit, Überwältigung, dass Gott mich so sehr liebt und so viel Gutes an mir tut.
Ist mir so bewusst noch nie passiert. Tränen habe ich schon gelacht und das schon einige Male. Aber wenn ich mich freue dann lache ich, jubele ich, tanze ich, kommt auf den Grad der Freude an. Meine Kleine aber die beherrschte das in einer bestimmten Situation allerdings perfekt. Natürlich nicht absichtlich, es brach quasi aus ihr heraus.
Ihr Papa war ja vorwiegend auf Montage tätig. Manchmal kam er schon Freitag am Mittag nach Hause. Dann nutzten wir das, unserer Kleinen eine Freude zu bereiten und sie gemeinsam vom Kindergarten abzuholen. Dann war sie jedesmal so überwältigt vor Freude dass sie erst laut lachte und dann sofort in herzliches Weinen und Schluchzen wechselte.
Das bogen wir dann später ab, indem der Papa draußen am Auto wartete und ich ihr schon einmal beim Anziehen die schöne Nachricht übermittelte. Dann ging das auch alles gut mit dem Wiedersehen. Ihre Kindergärtnerin hatte für das Verhalten großes Verständnis und sagte dann, dass die Emotionen halt überschäumen. Aber sonst konnte ich so einen Vorgang noch nie bei jemanden beobachten.
Ehrlich gesagt habe ich noch nie aus Freude geweint. Das einzige, was ich mit Tränen und positiven Gefühlen verbinde wären bei mir Rührung und Erleichterung. Aber pure, reine Freude? Nein, das kenne ich nicht.
Die einzige Anekdote, die mir dazu einfällt, war, als ein Exfreund sich nach einer ziemlich schlimmen Trennung Monate danach bei mir später entschuldigt hat, wie alles gelaufen war. Ich war selbst überrascht, als ich plötzlich merkte, wie ich zwar nicht bewusst weinte, mir aber eine Träne über die Wangen gelaufen ist.
Vermutlich auch dank meiner preußisch-militaristischen Nachkriegserziehung muss schon jemand sterben, damit ich Tränen vergieße. Im positiven Sinne verdrücke ich maximal bei rührenden Filmszenen oder einigen wenigen sentimentalen Songs diskret ein Schniefen, wenn wirklich mit dem gesamten Pathos Hollywoods und/oder 25 schluchzenden Violinen auf meine Tränendrüsen gedrückt wird. Und ehrlich gesagt komme ich mir da albern vor, weil ich so leicht emotional zu manipulieren bin.
Vor Freude zu weinen steht also noch aus, ebenso wie aus Dankbarkeit, Erleichterung oder warum Leute sonst noch so losplärren. Es ist einfach nicht in meiner Natur bzw. wurde mir wahrscheinlich aberzogen, meine Gefühle auf diese Art auszudrücken. Generell sieht man mich auch selten jubeln, tanzen oder diese hohen Kreisch Töne ausstoßen, die klingen wie "Wuhu!". Gefühle haben und Gefühle zeigen ist bekanntlich zweierlei.
Ich bin allgemein nicht der emotionale Typ, wenn es darum geht "vor Freude zu weinen" und kann mich in meinem Leben nur an eine Situation erinnern, an der ich es getan habe, nämlich als wir damals mein erstes eigenes Pferd gekauft haben. Da sind dann nicht nur bei mir, sondern auch bei meiner Mutter die Tränen geflossen.
Es stand lange auf der Kippe, ob wir ihn wirklich kaufen können, da es einige Schwierigkeiten gab, die vor allem mit meinem Vater zusammenhingen. Ein paar Tage bis Wochen sah es so als, als ob wir ihn doch nicht hätten kaufen können und dann wäre er wahrscheinlich zum Wanderpokal geworden, weil er im Umgang nicht einfach war und oft garstig.
Als es dann doch nach wochenlanger Ungewissheit geklappt hat, war die Erleichterung groß und ich habe nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages doch ein paar Tränen vergossen. Ich war damals auf dem Rückweg von der Klassenfahrt, als meine Mutter mir ein Bild vom Kaufvertrag und seinem Pass schickte und mir sagte, dass er jetzt mir gehört. Okay, wenn ich mich jetzt daran erinnere, werde ich doch sentimental.
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