Top Down Führungsstil für klarere Aufgaben bevorzugen?
In meiner aktuellen Arbeitsstelle gibt es verschiedene Teams, mit verschiedenen Vorgesetzten, allerdings arbeiten wir in einigen Projekten zusammen. Mein Chef setzt sich sehr dafür ein, dass jeder frei mitgestalten kann und in den eigenen Projekten ein großer kreativer Freiraum besteht. Das bedeutet natürlich auch, dass wir im Team Ideen einbringen und vorantreiben müssen, wenn wir zu unserem Ergebnis gelangen wollen.
In der Zusammenarbeit mit anderen Teams gab es jedoch zunehmend Konflikte, da diese die reine Vorgabe einer Struktur als zu "wenig" empfinden und der Meinung sind, dass der Chef konkrete und umfangreiche Vorgaben stellen sollte und sie das sonst zu sehr unter Stress setzen würde. Auch sehen sich einige Kollegen/innen nicht dafür zuständig, Ideen zu finden, auch wenn sie im gleichen Bereich tätig sind wie mein Team.
Ich empfinde es ehrlich gesagt genau anders herum und finde es ist eine Art von gute Art von Vertrauen und motiviert mich bei der Arbeit, dass ich meine Aufgaben selbst mitgestalten kann. Welche Art von Führungsstil bevorzugt ihr? Wollt ihr gerne Aufgaben sehr detailliert beschrieben bekommen oder eher noch etwas Gestaltungsspielraum?
Die Frage bleibt offen, welcher Art Betrieb dies ist und welche Ziele erreicht werden sollen. Lasst mich raten. Es geht um Softwareentwicklung. Dann müssen ganz gezielte Rahmenbedingungen definiert sein, sonst landet das Ergebnis eher im Mülleimer als sonst wo.
Anderer Fall: Design neu definieren. Dabei ein Team für das rein "Künstlerische", ein anderes Team klaubt dann die Materialgegebenheiten heraus, stellt Berechnungen an Statik und DIN-Normen Konformität an. Dann müssen zum Schluss mehrere Sujets in die Realisierungsphase eintreten. Wenn jetzt nicht zeitnah die verschiedenen Teams regen Austausch pflegen, driften die Ergebnisse zu sehr auseinander.
In unserer Firma zum Beispiel hatte der Chef ein Incentive, ein Ziel für die Halbjahresbeurteilung von der Direktion aufgedrückt bekommen, die Kosten für Logistik zu deckeln. Jetzt waren mehrere Arbeitsgruppen gebildet worden, die neben dem reibungslos weiterzulaufen habendem Tagesgeschäft in Extra-Überstunden schlussendlich zum Ergebnis kamen, es wäre sinnvoller, den gesamten Logistik-Bereich einer Fremdfirma zu überlassen.
Die Frustration bei den an den Ausarbeitungen beteiligten Kollegen war natürlich recht erheblich. Denn diese Art von Teamarbeit wurde praktisch nur "Als-ob-"Alibiveranstaltung angesehen. Wie später bekannt wurde, hatte die Geschäftsleitung schon vorher entsprechende Pläne in der Schublade, wollte nur nicht direkt Knall auf Fall von oben herab etwas diktieren.
Auch so kann man Teamarbeit verstehen: Als Alibiveranstaltung. Kann keiner hinterher sagen, er hätte nicht selbst für Lösungsvorschläge sorgen können und wäre dann zu demselben Ergebnis gelangt, wie es die Geschäftsführung von vorne herein geplant hatte.
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