Zu Weihnachten aufgeschobene Dinge erledigen oder nicht?
Ich bin schon eher ein Mensch, der Dinge direkt erledigt, wenn sie anfallen. Dennoch gibt es immer mal etwas, was ich nicht sofort mache, weil es einfach zu stressig ist und ich es nicht schaffe. So habe ich dieses Jahr zum Beispiel ein Regal herumliegen gehabt, was ich noch nicht aufgebaut hatte. Das Regal hatte ich allerdings auch erst kurz vor Weihnachten gekauft. Solche liegengebliebenen Dinge erledige ich dann schon ganz gerne mal Weihnachten, auch weil man eigentlich nichts zu tun hat. Man muss ja nicht arbeiten und zumindest meine Kinder spielen dann fast den ganzen Tag mit den neuen Dingen, die sie bekommen haben.
Wie ist das bei euch? Nehmt ihr euch die freien Tage dann um etwas zu erledigen, was ihr vorher noch nicht geschafft habt? Warum macht ihr das oder warum macht ihr das nicht? Findet ihr das sinnvoll, weil man dann ja auch wieder neue Kraft braucht für das was im nächsten Jahr kommt?
Ich hatte ab dem 24. frei und bis auf zwei Tage habe ich meinen kompletten Urlaub (10 Tage) damit verbracht, aufgeschobene Dinge zu erledigen. Da ich ansonsten sehr wenig Freizeit habe, hat sich der Urlaub bestens dazu geeignet, um alles von der To-Do-Liste abhaken zu können.
Für mich sind die Wochen vor Weihnachten meistens ein schon etwas gequälter Jahresendspurt, in dem ich gerade so die weihnachtlichen Erledigungen schaffe und den Haushalt nicht völlig verkommen lasse. Mit den Feiertagen im Rücken und "zwischen den Jahren" erledige ich durchaus Liegengebliebenes von Papierkram bis zu kleineren Renovierungen und Ausmistaktionen.
Und wieso ich das mache? Wann sollte ich sonst dazu kommen? Manche Dinge müssen einfach erledigt werden, und ich kann sie ja schlecht im Dezember liegen lassen wegen Jahresend-Erschöpfung, diversen Terminen und zumindest einem Minimum an Weihnachts-Orga, und danach auch nicht anpacken, weil ich ja unbedingt "neue Kraft" für den Januar brauche.
Und meinem Umfeld geht es da nicht anders - auch wenn man sich um "Entschleunigung" bemüht und den Weihnachtsterror auf das Nötigste reduziert, haben doch viele Leute gerade in meinem mittleren Alter einen dicht getakteten und straff organisierten Alltag, sodass nicht zeitsensitiver Kram auf den Urlaub verschoben werden muss.
In diesem Jahr ist wegen der Lage der Feiertage überwiegend an den Wochenenden sowieso Weihnachten kaum von der übrigen Zeit zu unterscheiden. Wenn ich das richtig überblicke, habe ich nur am Heiligabend einen zusätzlichen freien Tag, weil das ein Freitag ist. Dazu kommt noch der Dreikönigstag, der auch ein Freitag sein wird. Aber da bin ich traditionell zum Essen eingeladen, der fällt schon mal weg für die Erledigung aufgeschobener Dinge.
Für mich war Weihnachten früher eh immer vollgestopft mit Dingen, die nicht liegen geblieben, sondern aktuell zu erledigen waren, entweder privat oder auch im Beruf. Ich habe oft zwischen Weihnachten und Neujahr gearbeitet. Das war mir ganz lieb, weil es im Büro ruhiger war. Und heutzutage ist es so, dass ich eh viel Zeit habe und Dinge immer erledigen kann, egal ob Weihnachten ist oder nicht.
Bei mir ist es teilweise auch so, dass ich in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr arbeiten muss. Das ist nicht jedes Jahr so und wir versuchen das eigentlich auch zu vermeiden, weil natürlich niemand darauf Lust hat. Aber je nach Projekt und Kunde lässt sich das eben nicht immer auf den Januar verschieben.
Und wenn ich frei habe erledige ich einfach das, was eh erledigt werden muss. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die durch das völlig überraschend hereinbrechende Weihnachtsfest den ganzen Dezember über in Stress versetzt werden und deshalb dann Sachen aufschieben müssen, die sie erst erledigen können wenn Weihnachten hereingebrochen ist.
Ich verstehe auch den Gedanken nicht, dass ich "neue Kraft" für das nächste Jahr brauche. Ich brauche doch für den Januar nicht mehr Kraft als für den August. Meinem Regal ist es doch egal ob das nun 2022 oder 2023 aufgebaut wird.
In diesem Jahr sind wie über Weihnachten im Urlaub, so dass wir die Zeit gezielt gemeinsam genießen werden. Da werden keine Aufgaben erledigt, wenn man mal von der Essenszubereitung und anderen Kleinigkeiten absieht, die in der Ferienwohnung so anfallen. Da wir erst an Silvester zurückkommen werden, werden wir versuchen, vor dem Urlaub schon so viel wie möglich zu erledigen, um keine Altlasten mit ins neue Jahr zu nehmen.
Im vergangenen Jahr hatte mein Mann ein sehr wichtiges Projekt bei der Arbeit zu erledigen, so dass er auch an Weihnachten viel hatte arbeiten müssen. So richtige Familienzeit gab es daher nicht und generell kann ich mich nicht an Langeweile erinnern. Soweit ich weiß, war da unser Sohn auch noch sehr erkältet und hatte dementsprechend viel Aufmerksamkeit gebraucht, so dass man da zu nicht so viel kam.
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