Nervig wenn Person dauernd Wortspiele gebraucht?

Wortspiele kennt sicherlich jeder, solche Dinge wie "Tschö mit Ö" oder "Aus die Maus" und "Tschüssikowski" und dergleichen. Ich muss sagen, dass ich solche Wortspiele eher nicht benutze und manches davon auch nicht wirklich lustig oder passend finde.

Nun kenne ich aber jemanden, der eigentlich gar nicht mehr normal spricht und bei jeder sich bietenden Gelegenheit solche Wortspiele einbringt. Damit nervt er sein Umfeld schon ziemlich und oft bekommt er dafür dann auch mal ein Augenrollen oder ähnliches. Ich frage mich auch, ob es im beruflichen Bereich für ihn nicht irgendwie schwierig ist, wenn er dauernd solche Wortspiele einbringt.

Nerven euch Personen, die ständig Wortspiele gebrauchen? Nutzt ihr diese selbst häufig? Ist das es einfach eine blöde Angewohnheit? Kann man sich dies auch wieder abgewöhnen? Meint ihr, dass es in manchen Berufen eher unseriös und unpassend wirkt, wenn jemand dauernd Wortspiele gebraucht?

Ich mag diese Wortspiele überhaupt nicht und wenn mir jemand zum Geburtstag gratuliert und eine Nachricht kommt mit "Alles Gute zum Burzeltag" höre ich gar nicht richtig hin. Ich finde, dass man die deutsche Sprache schon genug massakriert und muss das nicht noch mit solchen Wortspielen machen. Dieses "Tschüssikowski" und dann noch hinterher "bis danniwanski" nervt einfach nur. Da ist "Ende aus Mickymaus" ja noch erträglicher, obwohl ich das auch nicht mag.

Ich muss auch sagen, dass ich von solchen Wortspielen kein Fan bin und sie auch selber nicht so verwende. Sicher kann man das vielleicht mal so machen, wenn es gerade passend ist, aber wenn eine Person wirklich ständig so redet, dann würde mich das auch ziemlich nerven und das würde ich dann auch sagen, dass ich es doch bevorzuge, normal miteinander zu reden.

Wenn man sich das schon so angewöhnt hat, dann kann ich es mir schon vorstellen, dass es nicht so leicht ist, dann im Beruf umzuschalten und mit Kollegen oder Kunden normal zu reden. Ich denke schon, dass man sich das auch wieder abgewöhnen kann, aber leicht ist es sicher nicht, wenn man sich an diese ständigen Wortspiele schon so gewöhnt hat.

Bei Wortspielen musste ich irgendwie an andere Sachen denken, nämlich mehr an solche Wörter oder Sätze, die komplett um die Ecke gedacht sind oder mehrere Bedeutungen abgelten. Für so etwas bin ich immer zu haben, auch wenn ich selbst kein Talent dafür besitze oder nur privat in ausgelassenen Unterhaltungen, wenn ich in der richtigen Stimmung bin.

Die hier erwähnten Beispiele sind mehr die typischen dummen Sprüche der achtziger Jahre. Gibt es echt noch Leute, die so reden? Ich dachte wirklich, das sei im letzten Jahrtausend ausgestorben. Da fehlt ja nur noch "Alles Roger in Kambodscha" oder "Tutti Paletti" und das Grauen ist komplettiert. Ich mache mir mit einer Freundin manchmal den Spaß diese gruseligen Sprüche aus unserer Jugend rauszukramen, aber nur, weil es so furchtbar skurril und blöd ist.

Wenn jemand in meinem Umfeld wirklich in der Art reden würde, würde ich ihn wahrscheinlich ziemlich schnell darauf hinweisen, sei es mit einem passenden Spruch oder einem Augenrollen. Mein Vater hatte es auch immer drauf, die immer gleichen Worthülsen von sich zu geben, die er lustig fand, auch wenn es komplett andere waren als die hier genannten. Das wurde dann von mir immer nur mit einem "Ach Papa" und Seufzen kommentiert.

Ich gehe aber nicht davon aus, dass er das auch nur ansatzweise in seinem Beruf getan haben wird, die meisten Leute können schon zwischen beruflichem und privaten Auftreten ganz gut trennen. Vielleicht ist das bei deinem Bekannten ja auch so.

Verbena hat geschrieben:Die hier erwähnten Beispiele sind mehr die typischen dummen Sprüche der achtziger Jahre. Gibt es echt noch Leute, die so reden? Ich dachte wirklich, das sei im letzten Jahrtausend ausgestorben.

Ich kenne zum Glück niemanden, der so redet. Solche Wortspiele finde ich sehr anstrengend und nervig, wenn man sich normal unterhalten möchte. Für mich macht das einen sehr kindlichen Eindruck und zeugt nicht davon, dass man wirkliches Interesse an einer guten Unterhaltung hat. Würde ein Freund oder eine mir nahestehende Person mit so einem Gerede anfangen, würde ich da auch durchaus meine Meinung sagen, dass das nämlich etwas unpassend ist.

Wortspiele nutze ich tatsächlich auch gerne und gerade Sprichwörter sind meine große Leidenschaft. Diese lasse ich immer dann in Gespräche einfließen, wenn es mir möglich ist. Tatsächlich mache ich das aber gerne mit einem inneren zwinkernden Auge. Bei anderen finde ich so etwas nämlich wirklich eher nervig und oft auch peinlich, erst recht dann, wenn die Sprichwörter auch noch falsch angewendet werden oder vom Wortlaut her nicht ganz stimmen.

Ich wende solche Wortspiele und Sprichwörter aber auch nur im privaten Umfeld an und auch nur dann, wenn ich die Personen gut kenne und mir sicher sein kann, dass sie wissen, dass ich es oft einfach ironisch meine. Meinem Mann gegenüber verwende ich so etwas oft und ernte dafür das eine oder andere Augenrollen, allerdings auch einige Lacher. Im beruflichen Umfeld würde ich dann wahrscheinlich auch nach wie vor eher darauf verzichten, sofern ich nicht per Du mit einer Person bin und wir da nicht ohnehin einen lockeren Umgang haben.

Wie ich das bei anderen sehe, kommt eben auch drauf an. Bei Personen, mit denen man sich siezt, finde ich das dann auch eher unangemessen. Bei guten Freunden oder lockeren Bekannten kann das schon ganz witzig sein, sofern ich weiß, dass sie sich selbst in Bezug darauf nicht ganz ernst nehmen und solche Sprüche auch eher mit einem Augenzwinkern fallen lassen. Wer solche Sprüche bringt und sich dabei selbst besonders kreativ, witzig und humorvoll findet, den finde ich hingegen eher nervig.

Als ich im Demenzbereich unterwegs war, sind mir einige Menschen begegnet, die den ganzen Tag irgendwelche Wortspiele und komischen Sprüche von sich gegeben haben. Das war nicht nur einmal, das ging über Wochen den ganzen Tag so und es gab häufig Wiederholungen. Das war super anstrengend und ich muss gestehen, dass ich dann auch nach einem Tag total platt war.

Im privaten Umfeld habe ich auch solch eine Person. Sie ist über 80 und klopft auch andauernd solche Wortspiele raus. Ich bin einmal die Woche für einige Stunden bei dieser Person und ich finde es schon sehr nervig und versuche es teilweise auch zu unterbinden, damit man sich mit mir auch mal normal unterhält. Tut sie aber nicht. Es sind wie gesagt nur ein paar Stunden und ich bin manchmal auch echt froh, wenn diese Zeit vorbei ist.

Im Freundeskreis gibt es schon ein paar Leute, die die Klassiker wie "Tschüssikowsi", "Ciao Kakao" oder Ähnliches verwenden. Es stört mich nicht wirklich, die deutsche Sprache ist mir hier auch vollkommen egal, da es sich um sporadische Wortspiele handelt. Ich haue ja auch ab und zu was aus meiner Muttersprache raus. Grundsätzlich habe ich mir Wortspielen kein Problem, wenn es nicht ständig und dauerhaft ist.

An solchen Phrasen nervt mich hauptsächlich die Tendenz zum wiederholten Gebrauch. Wenn jemand mal sowas wie "Aus die Maus" sagt, macht er das meistens nicht nur gelegentlich, sondern ziemlich häufig bei vielen Gelegenheiten. Und dann nutzt sich der Effekt ab und fängt an zu stören. Generell fällt es mir unangenehm auf, wenn jemand zu stark in Wort- und Sprachschablonen spricht, also bestimmte Formulierungen allzu oft verwendet.