Wie verhalte ich mich bei meinem Vermieter?
Im Oktober bin ich mit meinen Hunden hier auf dem Land in eine Etagenwohnung mit Balkon eingezogen. Da machte der Vermieter einen freundlichen und zurückhaltenden Eindruck und es gab erstmal keinerlei Probleme.
Nach ein paar Wochen bat mich seine Frau, gemäß der Hausordnung ( die aber nirgendwo ersichtlich war), wöchentlich das Treppenhaus zu putzen. Da dies auch nicht im Mietvertrag stand tat ich es rein deswegen, um das Verhältnis nicht zu trüben.
Letzten Sonntag Abend allerdings klingelte der Vermieter an der Tür. Es wäre in letzter Zeit das Treppenhaus vermehrt unordentlich gewesen. Ich persönlich habe nicht mal ein Staubkorn gesehen, aber man muss ja höflich sein. Andererseits denke ich, er sollte auch akzeptieren, dass manche Leute nur einen "normalen" Sauberkeitssinn haben und nicht einen sehr starken.
Da es bei mir relativ sauber war zu diesem Zeitpunkt ließ ich ihn also Sonntag Abend in die Wohnung. Daraufhin bemängelte er, dass der Boden sehr matt ist und ich müsse ihn mit einem Spezialpflegemittel wischen, damit er mehr glänzt. Dann ging er weiter auf den Balkon, auf den ich die letzten Reste meines Umzuges gestellt hatte. Hier sah es seiner Ansicht nach sehr schlimm aus, insbesondere auch, dass bisher das Herbstlaub noch nicht entfernt wurde.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich neben meinem Job mehr als genug mit der Einrichtung meiner Wohnung zu tun hatte und mich nicht noch im Winter gleich um den Balkon gekümmert hatte.Letzten Endes deutete er weitere Kontrollen an und dass ich gehen müsse, wenn ich seine Ordnungsvorstellungen nicht einhalten würde.
Wie würdet ihr mit einem solchen Vermieter umgehen? Eine andere Wohnung kommt wegen Geld und Hunde nicht in Frage. Würdet ihr euch ein solches Verhalten gefallen lassen? Ich habe mich eher hilflos und überrumpelt gefühlt.
Ich muss sagen, dass ich deinen Vermieter verstehen kann. Dass man den Hausflur putzt ist meiner Meinung nach selbstverständlich. Das muss nicht irgendwo im Mietvertrag festgelegt werden. Du hast Hunde, mit denen du mehrmals täglich durch den Flur gehst. Bei jeder Wetterlage und dementsprechend wird dann auch Schmutz oder Regenwasser mit in den Hausflur hinein genommen.
Hinzu kommt, dass ihr auf dem Land lebt und dadurch sicherlich auch durch Felder und über Wiesen fetzt. Ich habe selber Hunde und weiß also wovon ich schreibe. Einmal wöchentlich den Flur putzen ist da nicht zuviel verlangt. Du wischst doch hinter deiner Wohnungstür auch regelmäßig. Die Sauberkeit sollte nicht hinter der Wohnungstür enden. Der Hausflur gehört genauso zum Mietobjekt dazu.
Es ist natürlich nicht schön, wenn ein Vermieter bzw. Eigentümer den Zustand der Wohnung beanstandet aber du musst auch verstehen, dass dies für ihn eine Wertminderung des Mietobjektes bedeutet. Ich wäre auch nicht erfreut, wenn meine Mieter nicht pfleglich mit meinem Eigentum umgehen würden. Die Herbstzeit ist ja schon eine ganze Weile her und das Zeug fängt irgendwann auch an zu gammeln.
Auch wenn du momentan viel um die Ohren hast, hätte man sich ein paar Minuten dafür nehmen können. Ich nehme an du hast Parkettboden, der eine besondere Pflege benötigt? Gegen eine normale Abnutzung kann dein Vermieter da nichts machen aber man sollte diesen auch dementsprechend reinigen, damit der Boden auch noch die nächsten Jahre schön aussieht.
Ich würde mich an deiner Stelle um des Friedens Willen nach dem Vermieter richten. Du schreibst selber, dass du dir eine andere Wohnung nicht leisten kannst du ich weiß auch wie schwierig es ist mit mehreren Hunden ein Mietobjekt zu finden. Lass es nicht darauf ankommen. Vor allem dann nicht, wenn du keine schriftliche Genehmigung für die Hundehaltung hast. Da kann man dir ganz schnell einen Strick draus drehen um dich bzw deine Hunde loszuwerden.
Ich war immer dagegen bei privaten Vermietern eine Wohnung zu mieten, da es bei denen oft zu Ärger kommt. Als ich allerdings eine schöne und bezahlbare Wohnung suchte, da ich es in meiner aufgrund der Lärmbelästigung von gleich zwei Nachbarn kaum noch aushielt, konnte ich mich nur für eine einzige Wohnung entscheiden. Sie war wunderschön, gut ausgestattet und lag in einem Haus wo nur noch zwei andere Mieter wohnten. Ich legte mich bei den künftigen Vermietern schwer ins Zeug, besorgte ein kleines Bestechungsgeschenk für die Dame und gab mich eloquent.
Das überzeugte dann die Vermieterin und sie sagte, dass ich ihr sehr sympathisch sei und die Wohnung haben dürfte. Die Begründung befremdete mich zwar etwas, das behielt ich aber für mich. Drei Jahre lang war es ein wunderschönes und unbeschwertes Mietverhältnis. Nach dem Auszug meines Partners war ich froh, so ein gutes Verhältnis zu den Vermietern zu haben. Doch einige Monate später nahm das ein jähes Ende. Hier die ganzen Streitigkeiten aufzulisten welche nach und nach aufkamen, wäre zu mühsam und das interessiert ja auch niemanden so wirklich.
Einmal musste ich aufgrund erheblicher Lärmbelästigung durch meine Nachbarn dreimal an deren Wohnungstür klingen, bevor endlich jemand öffnete. Das Ende vom Lied war, dass ich einen Brief der Vermieterin bekam. Diese schrieb mir, dass ich den Hausfrieden erheblich störte. Ich war verletzt und das Vertrauen war unwiederbringlich zerstört. Irgendwann später sagte sie mir einmal, dass ich ihr eine Freude bereiten würde, zöge ich aus. Ich sagte ihr ins Gesicht, dass das meine Traumwohnung wäre und sie mich nicht aus der herausbekäme, jedenfalls nicht lebendig.
Sie sagte dann frech, dass es immer Mittel und Wege geben würde. So eine ungezogene und freche Person. Das Ende vom Lied ist, dass mich mein Gefühl nicht täuschte. Wohnen bei privaten Vermietern bringt öfter Ärger ein als das bei einer Wohnungsbaugesellschaft. Aber wie gesagt, es ist meine Traumwohnung. Ich denke mir öfter wenn es mal nicht glatt läuft "Irgendwas ist ja immer." Und das ist ja die Wahrheit und beruhigt mich dann wieder. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert und so manches mal werden wir aus unserer Komfortzone gelockt. Wichtig ist doch am Leben, es gut zu meistern.
Das klingt wenig angenehm. Wie wurde das Problem denn gelöst? Gerade in dörflicher Umgebung ist es sicherlich schwerer ein normales Mieter Vermieterverhältnis zu haben, da man da einfach noch viel mehr aufeinander hängt. Da ist es sicherlich auch normal, dass der Vermieter ab und zu mal vorbeikommt. Ich würde so etwas aber auch nicht gut finden und mich würde es eher belasten, wenn ständig jemand zum meckern vorbeikommt.
So wie es beschrieben wurde würde ich eher mal schauen, ob man eine andere Wohnung finden kann. Man hat ja Zeit, da man ja aktuell in einer Wohnung ist, aber auf Dauer klingt das wenig schön. Natürlich wirst du putzen müssen und deine Wohnung hast du sicherlich auch sauber, deswegen sollte man sich nicht aufregen müssen. Der Vermieter hätte froh sein können, dass du ihn überhaupt kurz reinholst und er mal schauen konnte, das hättest du ja nicht machen müssen.
Wenn du da wohnen bleiben willst, dann würde ich das Treppenhaus extra sauber machen, es mit den Nachbarn gut halten und einfach das Beste geben, den Vermieter mit all seinen Ansprüchen dann auch so nehmen, wie er ist und machen, was er will.
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