Sein Leben lang keinen neuen Arzt suchen müssen?

vom 22.02.2018, 08:24 Uhr

Ein Bekannter von mir hat neulich eine selten dämliche Aussage vom Stapel gelassen. Er ist nämlich der Ansicht, dass Portale wie Jameda doch total überflüssig wären, denn jeder Mensch hätte doch von Kindesbeinen einen Hausarzt, sodass man sich ja gar keinen neuen suchen müsste. Wenn man einen Facharzt benötigen würde, dann würde man eine Überweisung vom Hausarzt bekommen, sodass Jameda überflüssig wäre.

Auf die Idee, dass manche Praxen auch schließen oder dass man vielleicht beruflich bedingt oder wegen der Liebe oder was auch immer, wegziehen muss und es daher unzumutbar wäre, weite Strecken vom Hausarzt zu pendeln, ist er gar nicht gekommen. Was meint ihr dazu? Ist es "normal", dass man sein ganzes Leben lang keinen neuen Hausarzt suchen muss? Sind Portale wie Jameda daher überflüssig?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es kommt halt darauf an, wie lange dein Leben dauert, wenn du vor hast abzutreten bevor dein Hausarzt "von Kindesbeinen" in Rente geht dann könnte das schon klappen. Der Rest von uns wird früher oder später ein Problem bekommen, da man doch um einiges jünger als der Arzt ist, zu dem man gewechselt hat als man für den Kinderarzt zu alt geworden ist.

Aber mal ehrlich, muss man über solche dummen Aussagen wirklich diskutieren? Es ist doch völlig offensichtlich, dass da jemand einfach den Mund aufgemacht hat bevor das Hirn auf Betriebstemperatur war und wahrscheinlich noch nicht weit herum gekommen ist in seinem Leben und außerdem das Glück hat einen guten Hausarzt erwischt zu haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Es gibt schon wirklich komische Menschen. Natürlich dürfte das so heute nicht mehr klappen, weil man beispielsweise wegen der Arbeit den Wohnort wechselt, studieren geht oder was auch immer. Auch der Arzt arbeitet ja nicht ewig und wird in Rente gehen irgendwann. Zumal man ja auch erstmal einen Kinderarzt hat und dann einen Hausarzt, die ganze Aussage macht für mich keinen Sinn.

Mein Schwiegervater ist diesbezüglich auch ein besonderer Fall. Dieser war 1 oder 2 Mal als Erwachsener beim Arzt und dann ging sein Arzt in Rente. Nun musste er neulich zum Arzt und es fiel ihm spontan auf, dass sein Arzt gar nicht mehr praktiziert und er sich die letzten 20 Jahre auch keinen neuen Arzt gesucht hätte. Er hatte einfach Glück nie großartig krank zu werden, aber so ein Extrem gibt es dann auch.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die Idee mit dem lebenslang gleichen Hausarzt dürfte nur in den wenigsten Fällen klappen, da es ja natürlich keine Garantie gibt, dass eine Praxis nicht schließt oder ein Arzt in Rente geht. Schon allein deswegen, weil man als junger Mensch in der Regel immer zunächst bei einem Hausarzt ist, der natürlich älter ist als man selbst, wird dieser auch früher in Rente gehen als man selbst. Und spätestens wenn man umzieht, schadet es nichts, sich einen neuen Hausarzt zu suchen, wenn man nicht für jeden Arztbesuch in die alte Heimat fahren will.

Was Fachärzte betrifft, muss man sich in diesen Fällen natürlich wesentlich häufiger eine neue Praxis suchen, da man diese Fachärzte meistens nur sporadisch braucht und daher keine Hauspraxis hat. Eine Überweisung allein hilft einem bei der Arztsuche in der Regel nichts, denn eine Praxis der jeweiligen Fachrichtung muss man sich natürlich trotzdem selbst suchen. Selbst wenn der Hausarzt eine Empfehlung abgibt, heißt es noch lang nicht, dass die empfohlene Praxis einen auch zeitnah aufnimmt.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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