Gokart mit Gruppe fahren, Einverständniserklärung Eltern?
Ich bin im Leitungsteam einer freikirchlichen Jugendgruppe. Im letzten Jahr haben einige ein Kart selbst gebaut, mit Motor und Lenkrad, mit Stahlrahmen und Blechverkleidung. Der Motor wird auf 10 km/h gedrosselt. Und es soll ein Notausschaltknopf eingebaut werden, den ein Leiter betätigen kann.
Jetzt soll das Ding auch mal gefahren werden, und da fangen meine Probleme an. Meine Mitleiterin will ein schriftliches Einverständnis von den Eltern, dass keine Haftung für evtl. entstehende Schäden entsteht. Die Gemeinde hat schon eine allgemeine Haftpflichtversicherung für solche Fälle. Reicht dies aus?
Das 2. Problem ist, dass mein Mann der Meinung ist, dass überhaupt kein selbstgebautes Fahrzeug in der Öffentlichkeit ohne TÜV -Abnahme gefahren werden darf, das Kart soll auf Feldwegen und Wiese gefahren werden. Ich bin mir unsicher... Die Kinder sind übrigens in der Altersgruppe 10-14 Jahre.
Beim zweiten Teil deines Problems kann ich dir helfen. Leider sieht dein Mann es richtig. Alles, was motorbetrieben ist und schneller als 6 km/h fährt, benötigt eine Betriebserlaubnis, wenn es im öffentlichen Verkehr genutzt werden soll. Und öffentlich sind beispielsweise auch Privatgrundstücke, auf denen andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sein können und dürfen. Feldwege gehören da ebenso zu wie Supermarktparkplätze oder Garagenhöfe.
Wenn ihr das Teil also nicht auf einem abgesperrten Privatgrundstück nutzen möchtet, müsste der TÜV das Fahrzeug abnehmen und eine Einzelbetriebserlaubnis ausstellen. Das ist relativ aufwendig, wenn es keine Unterlagen dazu gibt. Ich hatte das mal mit einem ausländischen Pferdeanhänger. Aber da waren alle Daten vorhanden.
Und haftungstechnisch ist das auch recht interessant. Die Einwilligung und Haftungsfreistellung durch die Eltern halte ich für das Mindeste. Aber wer haftet für Schäden an Dritten?
Es ist wichtig, dass du in dieser Situation rechtlichen Rat von einem Fachmann einholst, der mit den spezifischen Gesetzen und Vorschriften in deinem Land oder deiner Region vertraut ist.
Haftung und Einverständniserklärung der Eltern: Es ist grundsätzlich ratsam, die Zustimmung der Eltern einzuholen, insbesondere bei Aktivitäten, die mit möglichen Risiken verbunden sind. Eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern kann dazu dienen, die Zustimmung der Eltern zu dokumentieren und die Haftung für eventuelle Schäden zu klären.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine solche Einverständniserklärung nicht automatisch alle rechtlichen Risiken beseitigt. Eine allgemeine Haftpflichtversicherung der Gemeinde kann als zusätzlicher Schutz dienen, aber es ist wichtig, die genauen Bedingungen und Deckungsumfänge dieser Versicherung zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie für die spezifische Aktivität ausreichend ist.
TÜV-Abnahme: Die Anforderungen bezüglich der TÜV-Abnahme können je nach Land und Gesetzen unterschiedlich sein. In einigen Ländern müssen Fahrzeuge, die auf öffentlichen Straßen oder Wegen genutzt werden, bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen und möglicherweise eine TÜV-Abnahme durchlaufen.
Wenn das Kart nur auf Feldwegen und Wiesen gefahren wird und nicht auf öffentlichen Straßen, könnte es möglicherweise nicht unter die gleichen Bestimmungen fallen. Dennoch ist es wichtig, sich mit den örtlichen Vorschriften und Gesetzen vertraut zu machen, um sicherzustellen, dass ihr die geltenden Regeln einhaltet.
Ich würde auf jeden Fall die Einverständniserklärung der Eltern einholen. Diese ist wichtig, damit die Eltern zum einen wissen, was da stattfindet, ihr aber auch in gewisser Weise abgesichert seid. Dazu kann man sich sicherlich auch noch mal anwaltlich beraten lassen, was man machen darf und was nicht. Ich denke, dass ein Fahrzeug auch einen TÜV braucht, wenn es auf öffentlichen Wegen fährt und damit gehört der Feldweg auch dazu.
Ich würde daher schauen, dass man auf dem Gelände vielleicht eine Strecke einrichtet zum Fahren, die man dann ja auch besser absichern kann. Da hat man dann deutlich weniger Ärger mit und den Eltern dürfte das auch besser gefallen, weil die Gefahren dann absehbar sind. Vielleicht richtet man dazu auch generell noch mal einen Elternabend ein, damit die Thematik besprochen werden kann.
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