Wie reagieren, wenn im kompletten Ort kein Wasser da ist?
Bei uns ist seit heute Morgen im kompletten Dorf kein Wasser mehr da, da es Probleme beim Wasserwerk gibt. Es kommt also nichts aus der Leitung, im kompletten Dorf. Mittlerweile sind zur Information schon Fahrzeuge durch den Ort gefahren, aber es soll wohl bis zum Abend so gehen.
Nun stelle ich mir die Frage, ob man da nicht mal nachfragen sollte bei den Leuten, ob wer etwas braucht. Ich meine es wurde nun nicht gesagt, wohin man sich melden kann, falls man gar kein Wasser und keine Getränke zu Hause hat. Es gibt ja durchaus Leute, die nur Wasser aus der Leitung trinken und dann nichts anderes da haben.
Unsere Nachbarn haben Wasservorräte, da habe ich schon gefragt, weil die auch etwas älter sind und man da ja durchaus helfen könnte mit den eigenen Vorräten. Habt ihr für so einen Fall immer Wasser da? Würdet ihr davon ausgehen, dass euch da jemand Wasser geben wird?
Selbst in Großstädten wie Köln oder Düsseldorf kann es bei geplatzten Wasserrohren im frostigen Winter (vielleicht so um 1985 herum) schon dazu kommen, dass plötzlich Leute mit Wassereimer in der Hand an der Türe klingeln, danach fragen, ob bei einem auch kein Wasser aus dem Wasserhahn kommt und wenn doch, dann mehr oder weniger höflich bitten, etwas Wasser von einem "gespendet" zu bekommen.
Ich kenne niemanden, der dann dafür etwas als Gegenleistung in Form von Geld oder dergleichen verlangt hätte. Die Solidarität der Nachbarschaft scheint in solch einer Situation durchaus noch zu funktionieren.
Im konkreten Fall war es aber so, dass im besagten Hause nur eine einzige Wohnung noch fließendes Wasser hatte. (Nicht "von den Wänden, im Sommer warm, im Winter kalt") Allerdings war der Grund für das Noch-Funktionieren, dass im Altbau aus Eigeninteresse für diese Wohneinheit der Mieter selber auf eigene Kosten neue gedämmte Rohre hat einziehen lassen. Hier hätte ich schon erwartet, dass sich die anderen Mieter irgendwie erkenntlich gezeigt hätten. Einfach alles schlüren lassen, und alles auf den Vermieter abschieben, was man vielleicht hätte auch selber regeln können. Und dann im Falle eines Falles über den "guten Menschen von Sezuan" herfallen, halte ich für moralisch nicht gut. Tatsächlich hat dann jener Mieter nach etlichen Wasserträgerbesuchen seine Klingel abgestellt und keinen mehr reingelassen.
Wenn das Wasserabstellen aber eine Frage der Kommune ist, dann erwartet doch jeder, dass auch entsprechend professionell kommuniziert wird. Die Gemeinde kassiert ja auch. Dann sollte man auch eine entsprechende Gegenleistung einfordern dürfen.
Selber erlebt habe ich so ein Szenario noch nicht, aber ich würde mich wahrscheinlich wie immer irgendwie durchimprovisieren. Schließlich habe ich immer noch Strom, Internet und ein Auto. So lange der komplette Ort nicht von der Außenwelt abgeschnitten ist, oder der ganze Landkreis kein Leitungswasser hat, ist es zwar natürlich ärgerlich und logistisch aufwendig, aber wie so vieles durchaus über lebbar.
Auch wenn man "nur Leitungswasser" trinkt, muss man dann eben über seinen Schatten springen und Getränke kaufen gehen. Oder die Nachbarn, Freunde und Familie um Hilfe bitten, damit die nach Feierabend mal schnell drei Kästen Mineralwasser vorbeibringen. Das Telefon funktioniert ja noch.
24 bis 48 Stunden käme ich problemlos ohne fließendes Wasser aus, und bei längeren Ausfällen würde ich beispielsweise meine Schwester drei Orte weiter zum Duschen und Wäsche waschen bemühen, wenn es partout nicht anders geht, oder (ganz radikal) mir ein Hotelzimmer an meinem Arbeitsort nehmen.
Abgesehen von absolut apokalyptischen Szenarien gehe ich auch davon aus, dass die Behörden von der Gemeinde bis zum Bundesland auch nicht achselzuckend dabei zuschauen, wenn Klein-Posemuckel auf dem Trockenen sitzt, sondern die entsprechenden Notfallpläne in Gang setzen. Zur Not müssten tatsächlich Tankwagen und Dixi Klos her.
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