Wieviel Kontakt zu LehrerInnen?
Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umhöre, stelle ich fest, dass der Kontakt von LehrerInnen zu Eltern teilweise sehr unterschiedlich intensiv ist, unabhängig vom Leistungsstand der Kinder.
Es gibt Schulen, in denen es üblich ist, dass die LehrerInnen einen sehr intensiven Kontakt zu den Eltern haben. Da werden Sprechtage intensiv genutzt, auch telefonisch oder über das Schulnachrichtenservice werden Nachrichten geschrieben und so weiter. Da werden Eltern teilweise bereits angerufen, sobald das Kind einmal eine Hausübung nicht bringt oder dergleichen. In anderen Schulen gibt es kaum bis keinen Kontakt.
Wieviel Kontakt habt ihr mit den LehrerInnen eurer Kinder und wieviel Kontakt wäre für euch wünschenswert? Es wird natürlich auch stark auf das Alter der Kinder ankommen, deswegen bitte auch die Altersgruppe dazu schreiben. In welchen Fällen würdet ihr gerne kontaktiert werden und wann ist es eben auch einfach zu viel? Ich denke da zum Beispiel eben an Themen wie Hausübungen bringen, Leistungsstände, Verhalten, Exkursionen,...
Auch von den Eltern her erlebe ich sehr unterschiedliche Wünsche. Die einen wollen am liebsten täglich mit den LehrerInnen Kontakt haben, die anderen fühlen sich genervt, wenn ein/e Lehrer/in wegen jeder "Kleinigkeit" gleich einen Anruf tätigt.
Die recht ungewöhnliche Form des Genderns in der Ausformung des Wortes "LehrerInnen" birgt die Gefahr des Missverständnisses. Vor allem auch dadurch, dass in der Forensoftware in der Titelzeile so wie so alles in Capital-Letters erscheint, so dass eine Unterscheidung gar nicht mehr möglich ist.
Ich hätte die Fragestellung jetzt spontan dahingehend verstanden, ob danach gefragt worden sei, wie viel Knutscherei der Jungs mit deren Lieblingslehrerinnen jemand von den Erziehungsberechtigten noch im Bereich der Toleranz ansiedeln würde. Oder überhaupt Kontakt außer dem, was im Unterricht vor der Klasse rein distanzmäßig verbal oder ohrfeigenmäßig bei zu starken Annäherungsversuchen so abzulaufen gestattet sei.
Und dann wären wir ja schnell beim Thema Kinderpornografie oder Pädophilie bei Pädagogen bruchgelandet.
Man könnte das Wort "Lehrer" hier durch "in der Schule mit dem Lehrauftrag betraute Personen mit entsprechender fachlicher Qualifikation" ersetzt sehen, damit bloß niemand auf die Idee käme, dass irgendeine geschlechtliche Ausprägung diskriminiert würde.
Aber das Thema war ja wohl eher, wie eng sich Helikoptereltern an "Lehrer", bleiben wir der Einfachheit und Klarheit wegen bei dem allgemein alle Geschlechterformen umschließende generische Maskulinform, heranwagen dürften. Sei es durch Telefonkontakt oder sonstwie.
Meine Antwort: Meine Eltern haben sich so gut wie nie in schulische Dinge eingemischt, außer bei den Pflichtelternabenden. Hier kam es aber oft dazu, dass die eloquenten, dem Pädagogikbereich affineren Herrschaften der Elternschaft den Elternabend dazu nutzten, um sich selbst zu profilieren, wobei die Dinge, die das Curriculum oder Sonstiges, organisatorisch wesentlich Wichtigeres in den Hintergrund gedrängt worden waren.
Selten war bei derartigen Pflichtveranstaltungen viel herausgekommen. Und solch schwerwiegende Entscheidungen - wie über den Rauswurf eines Schülers - trafen so wie so nicht die Eltern. In letzter Konsequenz entschied das die Schulleitung oder im Falle des Falles das Ministerium.
Nein. Telefonanrufe haben die Lehrer während ihrer "Freizeit", besser gesagt allmittäglichen Unterrichtsvorbereitung auf den nächsten Tag, grundsätzlich abgeblockt. Und andersherum lief fast alles ausnahmslos über das probate Mittel des "blauen Briefes". Also äußerst formell und schriftlich.
So weit so gut, oder auch nicht. Früher war das anders, ok. Was das heutige Schulsystem betrifft, wäre ich da sehr kritisch. Eine allzu große Verkopplung von Schule und Elternhaus fände ich nur da absolut notwendig, wo ein Konfliktpotenzial entsteht oder im Entstehen begriffen ist.
Wenn es "Störer" gibt, halte ich ein Eingreifen der Schulleitung für sehr wichtig. Ob dann das Echo auf der Seite der Erziehungsberechtigten vorhanden ist, eine Bereitschaft, von deren Seite auf das Lernverhalten der Schüler einzuwirken, ist von Fall zu Fall unterschiedlich, so dass eine pauschale Aussage wenig hilft. Reine Kommunikation über die heute üblichen Medien ist da oft auch nicht ausreichend. Da müssten vielleicht gröbere Geschütze aufgefahren werden, wie persönliche Vorsprache, Einschalten der Behörden etc.
Meistens geschieht aber ein Funktionieren der Institution Schule völlig reibungslos, so dass ein allzu großer Kommunikationsaufwand erstens nicht notwendig erscheint, andererseits dann nur von der eigentlichen "Arbeit" ablenken würde.
Und welcher Vater oder welche Mutter würde überhaupt so viel Zeit investieren können, wenn sie vielleicht anderweitig beruflich eingespannt sind. Auch hier ist dann die Gefahr einer potenziellen Ungleichbehandlung bei unterschiedlichen Familiensituationen gegeben.
Die Eltern, die den ganzen lieben langen Tag nur zuhause herumsitzen und nichts anderes zu tun haben, als den Lehrern auf die Finger zu klopfen, wenn sich der Sprössling über vermeintliche Ungerechtigkeiten beschwert hatte, würden das System Kommunikation reichlich strapazieren können.
Auch hier sollte strukturell eine bessere Idee Platz greifen, die allen dient.
Gorgen, das Binnen-I gehört zu den ältesten Formen, in der deutschen Sprache Männlein und Weiblein anzusprechen. Etwas, das über 40 Jahre auf dem Buckel hat, als ungewöhnlich zu bezeichnen, finde ich jetzt beispielsweise eher verwirrend. Davon abgekommen ist man nur, weil diese eher frauenbewegte Form alle anderen Geschlechter ausschließt.
Der Kontakt zu den Lehrkräften ist hier sehr unterschiedlich. Der größte Sohn hat gerade die Schule in Schottland abgeschlossen. Da wurden wir wirklich über jede Abweichung informiert. Kleine Verspätungen und die Strafe, Faulenzen in der Selbstlernzeit oder ein unaufgeräumtes Zimmer: Wir haben eine Mail im Postfach.
Sehr eng war der Kontakt auch in den Niederlanden in der Grundschule. Da man die Kinder schon mit vier Jahren in die Schule brachte und das wegen der Mittagspause zweimal täglich und natürlich auch abholte, war der Austausch immer gegeben. Mit zunehmendem Alter wurde es weniger, aber der Kontakt war halt geknüpft.
Hier auf dem Gymnasium in der Mittelstufe und der Oberstufe gibt es wenig. Rundbriefe kommen und es gibt den Elternsprechtag. Das war es im großen und ganzen. Ohne Elternpflegschaft wäre das schon alles.
Ich finde das Thema Kommunikation zwischen LehrerInnen und Eltern sehr interessant, da ich als Mutter selbst damit konfrontiert bin. Mein Sohn ist derzeit in der Grundschule, und ich erlebe unterschiedliche Herangehensweisen der LehrerInnen, was den Kontakt zu den Eltern betrifft.
Persönlich finde ich es wichtig, dass es einen regelmäßigen Austausch gibt, vor allem in Bezug auf die schulische Entwicklung meines Kindes. Ich finde es sehr hilfreich, wenn ich über seine Leistungsstände, Hausübungen und Verhalten im Unterricht informiert werde. Dadurch kann ich besser verstehen, wo er eventuell Hilfe oder Unterstützung braucht, und wir als Eltern können ihn in seiner schulischen Entwicklung besser begleiten.
Allerdings denke ich auch, dass es wichtig ist, dass der Kontakt nicht übertrieben wird. Ein täglicher Kontakt wäre für mich persönlich zu viel und könnte auch dazu führen, dass die LehrerInnen sich von den Eltern bevormundet fühlen. Ich denke, ein guter Mittelweg ist wichtig, bei dem wichtige Informationen regelmäßig ausgetauscht werden, aber nicht jede Kleinigkeit sofort gemeldet wird.
In Bezug auf Exkursionen und außerschulische Aktivitäten würde ich gerne rechtzeitig informiert werden, damit ich die Teilnahme meines Kindes planen kann. Ansonsten vertraue ich den LehrerInnen, dass sie ihre Aufgaben professionell erfüllen und die Kinder im Unterricht gut betreuen.
Man sollte sich schon austauschen, gerade wenn das Kind Probleme hat, gewisse Dinge nicht macht oder einfach auch schlecht mitkommt. Ein Austausch über bestehende Probleme ist daher in meinen Augen, wie im Kindergarten ja auch, wichtig. Bei uns gibt es Newsletter zu Themen, die gerade in der Schule wichtig sind, man hat aber auch eine gute Kommunikation mit den Lehrern. Selbst von der Nachmittagsbetreuung bekommt man Mails oder auch mal eine WhatsApp. Mir ist es lieber etwas mehr zu erfahren, als zu wenig. Generell zähle ich mich aber nicht zu den Helikoptereltern.
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