Aus Energiespargründen die Waschtemperatur senken?
Laut der Umweltorganisation WWF habe die vor einem Jahr gestartete Kampagne zur Reduzierung der Waschtemperatur beim Wäschewaschen schon zu ersten Erfolgen geführt. Seit Juli 2022 hätten die Bundesbürger die durchschnittliche Waschtemperatur gesenkt und so geschätzt bis zu 100.000 Tonnen CO2 eingespart werden können. Ziel der Initiative sei es, im zweiten Jahr noch mehr Menschen von einer Senkung der Waschtemperaturen zu überzeugen.
Ich persönlich habe von dieser Kampagne ehrlich gesagt bisher gar nichts mitbekommen und mir auch sonst keine großen Gedanken darüber gemacht. Meine Kleidung wasche ich schon immer bei 30° C und Handtücher & Co. bei 60°. Auch die steigenden Energiekosten haben da nichts an meiner Handhabung geändert.
Hat euch diese Kampagne bzw. das Energiekostenthema generell zum Umdenken gebracht, was das Wäschewaschen angeht? Habt ihr eure Waschtemperaturen tatsächlich merklich reduziert in den letzten Jahren? Hat die Reduzierung der Waschtemperatur eine Auswirkung auf die Sauberkeit der Wäsche?
Ich habe von dieser Kampagne bisher nicht viel mitbekommen. Es ist interessant zu hören, dass es tatsächlich Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß haben kann, wenn man die Waschtemperatur senkt. Ich persönlich habe in den letzten Jahren schon angefangen, meine Waschtemperatur zu reduzieren. Früher habe ich oft alles bei 40°C oder sogar 60°C gewaschen, aber jetzt bevorzuge ich meistens 30°C.
Ich war anfangs skeptisch, ob die Wäsche bei niedrigeren Temperaturen genauso sauber wird, aber ehrlich gesagt habe ich keinen großen Unterschied bemerkt. Die meisten meiner Alltagskleidung und sogar Handtücher werden bei 30°C sauber genug. Ich behalte mir allerdings vor, bei stark verschmutzter Wäsche oder bei bestimmten Stoffen immer noch auf höhere Temperaturen zurückzugreifen.
Die steigenden Energiekosten haben bei mir zwar nicht direkt zu einem Umdenken geführt, aber es ist gut zu wissen, dass man durch solche kleinen Veränderungen einen positiven Beitrag leisten kann. Ich denke, es geht auch um eine Balance zwischen Umweltbewusstsein und praktischen Bedürfnissen. Wenn die Wäsche bei niedrigeren Temperaturen sauber bleibt und das CO2 reduziert wird, dann ist das auf jeden Fall eine Win-Win-Situation.
Um einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten, habe ich meine alte (so wie so bald undicht werdende und in ihre Bestandteile auseinanderfallende) Waschmaschine abholen und durch eine kleinere Maschine ersetzen lassen. Dabei fiel mir auf, dass die neue Maschine ganz andere Waschprogramme hat.
So ist auf der Bedienungsanleitung angegeben, wie viel Liter Wasser und wieviel Strom die einzelnen Programme beanspruchen. Das klassische 60 Grad Programm läuft jetzt statt in 90 Minuten über 3 Stunden. Da mir diese Zeit doch recht lang erscheint, habe schon überlegt, das reguläre vorgegebene 60-Grad-Programm nach den üblichen 90 Minuten abzubrechen, dann Pumpen und Spülen, sowie Schleudern am Programmwähler erneut nacheinander einzustellen.
Der Fachhändler riet mir allerdings davon ab. Komisch. Dabei hat er doch selber nach dem Aufstellen der Waschmaschine im Testlauf die Maschine nur kurz laufen lassen und dann das Programm abgebrochen.
Na ja, habe testweise Wäsche statt mit 30 Grad mit 20 Grad-Programm laufen lassen: "Dieses Programm eignet sich für das tägliche Waschen. Der Waschgang ist lang und intensiv. Dieses Programm empfiehlt sich zum Waschen von Baumwollunterwäsche für den täglichen Gebrauch..." Dabei werden nur 170 Watt an Strom verbraucht und 40 Liter Wasser bei 6 kg Beladung. Das Ergebnis ist recht gut.
Allerdings gibt es noch einen Waschgang, den kannte ich von der alten Maschine her nicht: "Selbstreinigung". Dieses Programm läuft über eine Stunde, verbraucht etwa 1 Kilowatt, 10 Liter Wasser und heizt mit 90 Grad. Ab und zu sollte dieses Programm verwendet werden, um ein Vermüffeln der Maschine zu verhindern. Durch Zugabe einer angemessenen Menge Waschmaschinenreiniger mit Chlor werden die Trommel und die Schläuche noch besser gereinigt.
Hier sieht man, dass allzu viel Sparwillen dann wieder andere Probleme aufwirft. Also ist den Herstellern der Umstand der stärkeren Verschmutzung der Maschine durch zu niedrige Temperaturen bereits bekannt, indem er serienmäßig dieses Selbstreinigungsprogramm in die Maschinensteuerung integriert hat.
Allerdings ist es den Benutzern der Waschmaschine selbst überlassen, wann und wie oft er von der Selbstreinigung Gebrauch macht. Hier allgemeingültige Empfehlungen zu geben, ist nicht ganz so einfach. Könnte mir vorstellen, dass jemand auf die Idee käme, erst dann die Maschine dergestalt zu reinigen, wenn es schon "müffelt". Ich bin der Meinung, dass es dann bereits zu spät ist.
Die alte Maschine habe ich nur alle halbe Jahre einmal mit dem Zusatz an Waschmaschinenreiniger reinigen lassen. Dabei das normale 90 Grad Programm eingestellt. Wie oft ich jetzt von der vorprogrammierten Selbstreinigung bei der neuen energieeffizienten Maschine Gebrauch machen werde, weiß ich noch nicht genau.
Und um etwas zum Unterschied in der Sauberkeit nach dem Waschvorgang zu sagen, bin ich der Meinung, ich bleibe doch lieber bei den 30 Grad. Vor allem, wenn noch Weichspüler hinzugegeben wurde, bilde ich mir ein, dass die Wäsche ein wenig anders duftet. Aber vielleicht liegt das am "falschen" Weichspüler, den ich jetzt noch aufbrauche.
Ansonsten ist die Wäsche ja bei mir nicht so extrem stark verschmutzt, eigentlich dient das Waschen der Wäsche der hygienischen Sauberkeit. Und nach dem obligatorischen Bügeln sind ja die meisten Bakterien wohl auch abgetötet.
Mit 90 Grad habe überhaupt noch nie gewaschen und das schon vor A* Klementine mit 60 Grad Reklame. Die Waschmittel sind schon jahrzehntelang konzentriert genug, um mit niedrigerer Temperatur ein hygienisch einwandfreies Ergebnis zu liefern. Abgesehen davon tut es der Wäsche auf die Dauer wohl nicht gut, sie mit so hoher Temperatur zu waschen. Ich erinnere mich zum Beispiel noch lebhaft daran, wie mein Unterhemd nach früheren üblichen einem Koch-Waschgang so weit geschrumpft war, dass ich nicht mehr hineinpasste.
Allerdings jetzt genau das Gegenteil zu hohen Temperaturen zu propagieren, ist auch nicht ganz richtig. Hierbei kommt es also auf ein feineres Gespür dafür darauf an, die richtige Auswahl der Waschprogramme zu treffen.
Ja, es gibt auch ein mir jedenfalls vorher völlig unbekanntes Express-Programm mit nur 15 Minuten Dauer, das 50 Watt verbraucht, 35 Liter Wasser. Das finde ich sehr gut zum täglichen Hemdenwaschen.
Gorgen, du sollst das Programm nicht abbrechen, weil die Wäsche im Energiesparprogramm noch nicht sauber ist und es auch noch lange nicht gespült hat. Beim Waschen wie bei allen Reinigungsaufgaben gilt der Sinnersche Kreis. Temperatur, Zeit, Mechanik und Chemie sind für das Ergebnis ausschlaggebend.
Wenn du einen Faktor verringerst, muss für ein gleichwertiges Ergebnis bei den anderen mehr dazukommen. Als es keine Allzweckreiniger mit guter Fettlösekraft gab, musste man den Küchenboden mit Kernseife halt schrubben. Mehr Mechanik ersetzte die Chemie.
So, bei der Wäsche ist mehr Chemie aber nicht gewünscht. Fasern und Wasser sollen wenig belastet werden. Mehr Mechanik geht auch nicht, die Fasern mögen das auch nicht. Senkt man also die Temperatur, verlängert sich die Laufzeit. Denn ein Programm mit 60 Grad im Ökomodus wird halt nur 30 Grad warm.
Ich wasche mit einer Miele von 1989. Die läuft meist bei 30 Grad Buntwäsche oder bei Feinwäsche 30 Grad oder kalt. Hundedecken und Satteldecken wasche ich bei 40 Grad und danach läuft dann eine Kochwäsche im Kurzprogramm. Lagere ich diese Problemwäsche aus, entfällt das Kochen und da müffelt trotzdem nichts. Ich nutze Vollwaschmittel als Pulver. Da sind statt optischer Aufheller echte Bleichmittel enthalten. Die desinfizieren.
Ich wüsste generell nicht, so ich noch Strom einsparen sollte. Aktuell sind wir vier Personen. Es wird täglich gekocht. Ich arbeite im Arbeitszimmer. Und wir verbrauchen seit Jahren nur 1.500 bis 1.800 KWh Strom.
Ja, das leuchtet ein. Denn da gibt es noch die Programme mit der Einweichzeit von 3 Stunden und so. Das hatte ich noch vergessen: Als Waschmittel nehme ich das gute alte Pulver von der Düsseldorfer Fabrik H* mit Namen P*. Und der Techniker, der die Maschine aufstellte sagte, ich solle das C* Entkalkerpulver zusammen in das Waschmittelfach für das Waschmittel einfüllen.
Habe ein Energiemessgerät noch als Zwischenstecker an der Steckdose zur Waschmaschine. Der Gesamtjahresverbrauch lag bei maximal 100 Kilowattstunden. Habe den Zähler auf Null gesetzt und bin schon gespannt, wie viel die neue Maschine mit dem Öko-Siegel nun tatsächlich verbraucht.
Von der Aktion habe ich bisher auch nichts gewusst. Aber warum soll Deutschland immer nur einsparen? Damit andere Länder noch mehr CO2 produzieren können? Wenn ich irgendwo in meinen Abläufen etwas verändere, dann zu meinem Vorteil. So habe ich diverse Wäsche auch von 60 Grad auf 40 Grad umgestellt. Einfach weil meine Maschine dann eine gute Stunde schneller fertig ist und ich somit eben auch früher die Füße hochlegen kann.
Dass ich dabei Energie spare ist dann ein netter Nebeneffekt. Aber mehr auch nicht. Das Waschmittel, auch bei mir nur Pulver und direkt in die Trommel, wird auch seit Jahren in geringeren Mengen verwendet, wie vom Hersteller angegeben. Trotzdem wird meine Wäsche sauber.
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