Zimmerservice nur auf Verlangen gut?

In unserem Hotel in San Diego werden die Zimmer nur mehr gemacht, wenn man den Service gleich beim Check in anmeldet. Immerhin ist das noch gratis und man muss sich auch entscheiden, ob man das Bett gemacht haben will oder ob nur das Bad und ein Handtuchwechsel ausreichend sind.

Findet Ihr einen Zimmerservice nur auf Verlangen gut? Wird das auch in Zukunft bei uns so sein und ist das ein Schritt Richtung Nachhaltigkeit?

Ich kenne es nur so, dass wenn der Zimmerservice das Zimmer reinigt, dann automatisch auch die Betten mit aufgeschüttelt und in die Reihe gebracht werden. Ich kann nicht nachvollziehen, was das mit Nachhaltigkeit zu tun haben soll, wenn man das Bettenmachen ausfallen lässt.

In Deutschland würde ich sagen, es ist ein Schritt wegen Personalmangels. Hotellerie und Gastro jammern ja schon lange, dass das Personal, das sie coronabedingt an die Luft gesetzt hat, nicht mehr in die schlecht bezahlten, körperlich anstrengenden und null gewertschätzten Bereiche zurückkommt. Zimmerservice ist anstrengend und extrem wenig glamourös.

Mir selber ist es daher fast schon unangenehm, wenn das Hotelzimmer täglich auf Werkseinstellungen zurückgesetzt wird. Ich betreibe daheim ja auch nicht ständig Frühjahrsputz bis zur letzten Fußbodenleiste, und bei fremdem Eigentum bin ich eher vorsichtig und mache möglichst wenig Dreck. Vor ein paar Jahren habe ich mich in einem Hotel sogar leicht unbeliebt gemacht, weil wir ständig das "Bitte nicht stören" Schild an der Klinke hatten.

Bis man mich mal beiseite genommen und erklärt hat, dass das Housekeeping so nicht arbeiten kann und der Boden schon spätestens jeden zweiten Tag gewischt gehört. Und ich dachte, wir ersparen der Putzcrew Arbeit. Ich hätte also kein Problem damit, etwa beim Check-in beispielsweise wählen zu können zwischen dem Vollwaschprogramm und der abgespeckten Version.

Schon beim Check-in wählen zu müssen, welche Art von Zimmerservice ich wünsche, finde ich bedingt gut. Ich finde es eigentlich eine bessere Idee mit Hilfe eines Schildes, wie eben diesem "Bitte nicht stören Schild", spontan entscheiden zu können ob und inwiefern ein Service benötigt wird.

Was das Ganze mit Nachhaltigkeit zu tun hat, habe ich allerdings auch noch nicht ganz verstanden. Ist damit gemeint, dass man vermeintlich noch saubere Handtücher und Co. entfernt, Putzwasser "verschwendet", Strom fürs Staubsaugen verbraucht oder inwiefern soll da die Nachhaltigkeit betroffen sein?

In einigen Hotels habe ich inzwischen mitbekommen, dass es das Angebot gibt, auf den Zimmerservice zu verzichten. Das eingesparte Geld wird dann wohl irgendeiner Organisation für einen guten Zweck überwiesen. Man kann das wohl beim Checkin an der Rezeption angeben, und dann wird das Zimmer während des Aufenthalts nicht gereinigt.

An sich wäre das für mich okay, allerdings muss man sich dann auch um neues Toilettenpapier oder neues Duschgel selbst kümmern, weil das natürlich auch nicht automatisch nachgeliefert und aufgefüllt wird. Und wenn man länger als ein paar Tage bleibt, kann es schon sein, dass sich allmählich Staub oder Krümel ansammeln.

Schlecht finde ich die Idee nicht, denn mal ehrlich, wer putzt zu Hause schon jeden Tag Schlafzimmer und Bad und wechselt täglich die Handtücher? Es ist schon mal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, dass man in vielen Hotels inzwischen durch aufgehängte Handtücher signalisieren kann, dass man keine neuen braucht.

Ich hätte schon gerne ein gemachtes Bett wenn ich Abends zurück komme, aber alles andere ist für mich eigentlich nur nötig wenn ich mehr als ein paar Tage in einem Hotel verbringe. Es wäre natürlich geschickter wenn man den Bedarf einfach durch ein Schild an der Tür anmelden könnte, aber das ist wahrscheinlich schlecht für die Planung.

Ich finde es durchaus positiv, dass ein Zimmerservice nur auf Verlangen angeboten wird. Denn oft ist es so, dass ich meinen Aufenthalt in einem Hotel sehr gerne nachhaltiger gestalten würde, aber es einfach keine Möglichkeit dazu gibt. Deshalb finde ich es toll, dass das Hotel in San Diego seinen Gästen die Option gibt, selbst zu entscheiden, ob sie den Zimmerservice nutzen möchten oder nicht.

Allerdings denke ich auch, dass es wichtig ist, dass das Hotel seinen Gästen diese Option von Anfang an mitteilt, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Es wäre zum Beispiel ärgerlich, wenn man sich darauf verlässt, dass das Zimmer während des Tages aufgeräumt wird und dann am Abend feststellt, dass das nicht passiert ist.

In Bezug auf Nachhaltigkeit ist ein solches Konzept sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Denn gerade der Ressourcenverbrauch durch tägliche Zimmerreinigung kann immens sein. Wenn man jedoch selbst entscheidet, ob man den Zimmerservice in Anspruch nehmen möchte oder nicht, kann man seinen Aufenthalt viel nachhaltiger gestalten. Auch die Tatsache, dass man sich entscheiden kann, ob nur das Bett gemacht werden soll oder nur das Bad gereinigt werden soll, gibt den Gästen mehr Kontrolle darüber, wie viel Wasser und Energie für die Reinigung verwendet wird.

Alles in allem denke ich, dass ein Zimmerservice nur auf Verlangen eine gute Option für Hotels ist, solange den Gästen diese Option von Anfang an kommuniziert wird. Wenn man dann noch darauf achtet, den Aufenthalt so nachhaltig wie möglich zu gestalten, ist das ein großer Pluspunkt für das Hotel und seine Gäste.

Ich finde das gut und würde das auch nutzen. Mich stört es eigentlich oft, wenn man dann zum Sauber machen vorbei kommt und ich vielleicht noch nicht wirklich fertig bin, dann würde ich einen einfachen Handtuchwechsel bevorzugen, einfach auch weil ich mir nichts daraus mache, ob mein Bett nun gemacht ist oder nicht und man kann sicherlich immer noch, wenn wirklich mal großer Dreck herrschen sollte, nachfragen ob da jemand kommen kann.