Lehrreiche Lebensweisheiten eurer Familien an euch
Es gibt bei mir immer mal wieder Momente, in denen ich mich daran erinnere, was meine Mutter mir damals mit auf den Weg gegeben hat und Weisheiten, die mich bis heute begleiten. Selbst die Kinder auf meiner Arbeit wissen schon, wann ich bestimmte Sätze sagen würde.
Meine Mutter hat mir immer gesagt und sagt mir immer noch, dass es nichts gibt, was man nicht lernen oder wenigstens versuchen kann. Die Aussage begleitet mich schon mein ganzes Leben lang. Wenn ich etwas nicht kann, versuche ich es meistens so lange, bis ich es kann. Daraus habe ich natürlich viele Vorteile ziehen können.
Damals habe ich nie verstanden, warum sie immer sagte, dass das Leben so hart wie Toastbrot ist. Heute verstehe ich es oder habe für mich wenigstens einen Sinn darin erkannt. Das Leben ist nicht leicht und es gibt Situationen, in denen man an seine Grenzen stößt. Es könnte dafür natürlich viele Interpretationsmöglichkeiten geben.
Mein Vater sagte immer, dass nach "fest" immer "ab" kommt. Eine wichtige Weisheit, wenn man Schrauben ins Holz dreht oder etwas montiert. Meine Oma pflegte immer zu sagen, dass es ohne "Fleiß auch keinen Preis" gäbe. Somit habe ich mich immer besonders angestrengt, um von ihr ein Lob zu erhalten und sie stolz zu machen.
Wie ist es bei euch gewesen? Gibt es Sätze, Aussagen oder Weisheiten eurer Familienmitglieder, die euch begleitet haben und aus denen ihr gelernt habt? Habt ihr vielleicht sogar auch schon welche an eure Kinder weiter gegeben?
Bei der Sache mit den Schrauben, die man ins Holz dreht, musste ich direkt daran denken, was mein Vater mir in solchen Momenten gerne mal sagt. Aber er formuliert es immer so, dass nach ganz fest dann ganz locker kommt. Sonst fallen mir spontan nicht wirklich weitere Lebensweisheiten ein, die mir gesagt wurden. Es gibt sie auf jeden Fall, aber sie fallen mir dann meist ein, wenn ich mich in einer Situation befinde, in der ich sie gebrauchen kann.
In meiner Familie wurden die "Lebensweisheiten", wenn man so will, eher vorgelebt. Meine Oma hat nach der Flucht mit einer Reisetasche und ihrem fünfjährigen Sohn an der Hand, selber gerade mal Mitte Zwanzig und 1,50 groß, bei Null angefangen. Meine Mutter hat durch Fleiß, Ehrgeiz und Disziplin einen qualifizierten und gut bezahlten Job an Land gezogen zu einer Zeit und in einer Gegend, wo Frauen mit Feldarbeit und Kinderkriegen noch gut beschäftigt waren. Die Männer waren meistens gesundheitlich angeschlagen und/oder liefen so mit, weil sie sich nicht groß für ihre Familie interessiert haben.
Von daher kann ich zwar keine schlauen Sprüche aufweisen, aber wichtige lebenspraktische Erkenntnisse: Berufliche Qualifikation ist eine Grundvoraussetzung für ein halbwegs selbstbestimmtes Dasein. Finanzielle Unabhängigkeit ist das A und O, sonst bist du so eine Art Leibeigene. Und manchmal muss man die Ärmel hochkrempeln, die Ohren anlegen und auf sofortige Bedürfnisbefriedigung verzichten. Ach ja und: "Wenn der Vogel frisst, dann singt er nicht." Warum auch immer.
Bei uns war es auch eher das Vorleben gewisser Dinge. Tatsächlich gab es auch eine Geschichte, die mich nachhaltig beeindruckt und beeinflusst hat. Das möchte ich nun nicht wiedergeben, aber ich weiß seit dem, was ein guter Weg ist. Ansonsten habe ich viel über Beziehungen vorgelebt bekommen und was im Leben wichtig ist. Meine Uroma hat gerne mal gesagt, dass ihr die Möbel im Haus egal sind, die sind alle alt, aber funktionieren noch, dafür hat sie aber viel von der Welt gesehen und das Geld hätte sie sonst auch in Möbel stecken können. Das finde ich auch interessant als Ansatz.
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