Toleriert der Arbeitgeber ein Schreibtisch-Laufband?
Lascar, auf den Dingern bewegst du dich mit ein bis zwei Kilometer pro Stunde. Das ist viel langsamer, als wenn du zu Fuß von A nach B gehst. Da gibt es keinen Trittschall und großartige Antriebsgeräusche.
cooper75 hat geschrieben:Lascar, auf den Dingern bewegst du dich mit ein bis zwei Kilometer pro Stunde.
Oh, so langsam. Bringt das denn dann tatsächlich etwas, wenn man sich so langsam bewegt? Ich hatte angenommen, dass man mindestens Schritttempo gehen würde, um einen Trainingseffekt zu erzielen.
Es geht doch nicht um irgendwelche sportlichen Trainingseffekte. Jeder dürfte mitbekommen haben, dass Sitzen das neue Rauchen ist. Dieses langsame Gehen hält die Muskelpumpe in den Beinen aktiv, das verhindert dicke Beine, schon die Geben und lindert bereits bestehende Venenprobleme. Rücken- und Nackenschmerzen durch langes Sitzen verschwinden.
Und, das hatten wir doch schon in einem anderen Thread, du meinst, Sport muss anstrengend und effektiv sein, damit er sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Aber gerade Aktivitäten im niedrigen Bereich, die allerdings Stunden andauern, reduzieren Stress, senken den Blutdruck und verbrennen überraschend viele Kalorien.
Nur erfordert so ein wirksames Programm viel Disziplin und Zeit. Neben der Arbeit schaffen das nur wenige. Aber mit der Basis reichen dreimal Cardio und zweimal Kraft pro Woche, was sonst kaum deutliche Effekte auf die relevanten Werte hat. Was eigentlich auch logisch ist. Der Mensch ist für lange und niedrige Belastungen mit seltenen Spitzen und dazu lange Ruhepausen gemacht.
cooper75 hat geschrieben:Und, das hatten wir doch schon in einem anderen Thread, du meinst, Sport muss anstrengend und effektiv sein, damit er sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Meine niedrigen Intensitäten betreibe ich übrigens meistens in Form langer Spaziergänge. Da ich kein Auto besitze, ergibt es sich meistens automatisch im Alltag, dass ich viele relativ lange Bewegungsphasen mit niedriger Intensität ansammle.
Darüber hinaus gehe ich ca. zwei- bis dreimal pro Woche zum Fitness, betreibe aber auch da keine ausgesprochen anstrengenden Ausdauersportarten. Ich bin da eher einer von der gemäßigten Sorte. Allerdings stelle ich fest, dass das Krafttraining zumindest bei mir recht erhebliche positive Auswirkungen auf meine Gesundheit und mein Wohlbefinden hat, weswegen ich das relativ regelmäßig betreibe.
Wahrscheinlich könnte da wohl so ein Schreibtisch-Laufband noch zusätzliche Gesundheitseffekte und Vorteile haben. Ich werde mich mal umsehen und umhören, ob sich sowas für mich lohnen würde, und wie mein Arbeitgeber reagieren würde.
Schau dir Studien an, wer am ältesten wird. Diese gesunden Alten haben nahezu täglich anhaltende, moderate und abwechslungsreiche Belastungen von mehreren Stunden ohne Pause. Also beispielsweise Gartenarbeit. Auch Pferdeleute werden oft unglaublich alt. Sport treiben die nicht. Dazu moderat aus frischen Zutaten essen und ausreichend schlafen.
Studien aus den USA zeigen, dass das nicht nur Herz und Hirn gesund hält, auch das Krebsrisiko sinkt. Aber das hat eben kaum jemand. Wer ist schon jeden Tag ohne Stress stundenlang aktiv? Das Sammeln von Zeiten funktioniert erheblich schlechter. Und zehn oder zwölf Kilometer gehen auch die wenigsten Menschen stressfrei am Tag.
cooper75 hat geschrieben:Wer ist schon jeden Tag ohne Stress stundenlang aktiv? Das Sammeln von Zeiten funktioniert erheblich schlechter.
Wobei meine Erheblichkeit beim Sammeln von Fußwegen doch nicht ganz so schlecht aussieht, da ich tatsächlich sehr viel zu Fuß gehe. Und ich denke schon, dass Sport einen weiteren Teil der ansonsten fehlenden Bewegung kompensieren kann, immerhin tue ich im Sportstudio auch nichts anderes als mich zu bewegen (und zwar eben nicht im Hochintensitätsbereich). Abgesehen davon habe ich bisher wirklich sehr gute Erfahrungen mit moderatem Muskeltraining gemacht.
Insofern bleibe ich weiterhin dabei, meine regelmäßigen Sporteinheiten zu betreiben, da sie mir gut tun und mir helfen, mich gesund zu erhalten. Trotzdem spricht natürlich nichts dagegen, über die Anschaffung und dn Betrieb so eines Schreibtisch-Laufbands nachzudenken, da es mir helfen kann, zusätzliche Bewegung in den Alltag einzubauen.
Wenn man sich so die aktuellen Empfehlungen und Ergebnisse ansieht, dann lässt sich halt verschiedenes erkennen. Natürlich ist Bewegung besser als keine Bewegung. Aber kurze Einheiten haben halt nicht den Effekt auf den Körper wie lang anhaltende Beanspruchung.
Und die Mengen sind durchaus üppig. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Rehabilitation empfiehlt beispielsweise zur reinen Gesunderhaltung eine Gehstrecke von etwa acht Kilometer pro Tag plus zweieinhalb Stunden zusätzliche Belastung. Bei Übergewicht und/oder den klassischen Zivilisationskrankheiten steigt das Pensum gleich auf 10 Kilometer pro Tag plus fünf Stunden weitere moderate Belastung pro Woche.
Und wenn ich mich so umschaue, dann funktioniert das sehr gut. Ich komme aus einer nicht gesunden Familie mit Diabetes ohne Übergewicht, Bluthochdruck, hohem Testosteronwert mit viel viszeralem Fett und so weiter. Ich hasse übrigens Sport und betrete ein Fitnessstudio nur widerwillig beim Physiotherapeuten zur Rehabilitation.
Seit über 30 Jahren drehe ich jeden Tag eine zehn Kilometer lange Hunderunde und versorge meine Pferde. Dazu noch Gassirunden und Hundesport und alle Strecken bis fünf Kilometer zu Fuß. Und während der Bekanntenkreis, der immer nervte, dass ich doch auch mal Sport machen muss, anfangen muss, auf's Essen zu achten und beim Hausarzt Werte auffallen, habe ich immer noch nur meine chronischen Erkrankungen seit der Jugend. Und gut 3500 Kalorien sind pro Tag trotz Wechseljahren immer noch drin.
Ob man so alt wird? Keine Ahnung. Aber die Lebensqualität ist beachtlich. Die für spätestens mit 30 angekündigte Hüftprothese ist immer noch in weiter Ferne, der nach dem Schwangerschaftsdiabetes mit 40 versprochene Diabetes nicht in Sicht.
cooper75 hat geschrieben: Ich hasse übrigens Sport und betrete ein Fitnessstudio nur widerwillig beim Physiotherapeuten zur Rehabilitation.
Meiner Erfahrung nach kann man sich aber gut daran gewöhnen. Ich selbst erlebe meine Besuche im Fitnessstudio inzwischen als recht angenehm. Es hat auch ein wenig was von Wellness, zumal man da auch einen Pool und Saunen zur Verfügung hat. Der Hauptwohlfühlfaktor ist allerdings bei mir das sehr angenehme Gefühl nach dem Sport, wenn der frisch trainierte Körper wohltuend warm und lebendig pulsiert. Selbst wenn ich zuvor noch müde und abgespannt war, fühle ich mich hinterher wach und munter.
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