Wie waren für euch sehr lange Bahnfahrten?
Ich fahre demnächst zum ersten Mal eine längere Strecke mit der Bahn. Die Fährt wird etwa 13 Stunden dauern - ohne Verspätungen. So lange bin ich noch nie mit der Bahn gefahren und ich bin schon gespannt, wie es wird.
Wie waren für euch so lange Bahnfahrten? Wir werden nicht in der Nacht, sondern tagsüber fahren. Stundenlanges Schlagen fällt also flach. Ich gehöre ja sogar zu den Leuten, die unterwegs auch kurz nicht schlafen.
Wir werden mit der Deutschen Bahn unterwegs sein. Auch das ist für mich Premiere. Viel Gutes hört man ja über die Deutsche Bahn leider nicht, vor allem bezüglich Pünktlichkeit und so weiter. Aber ich hoffe, dass da der Ruf einfach schlechter ist, als es dann in Wirklichkeit ist.
An eine 13-stündige Bahnfahrt habe ich mich noch nicht gewagt, wir sind aber durchaus auch schon 8-stündige Strecken mit ICE und Regionalzügen zur Verwandtschaft gefahren.
Damals war unsere Tochter auch noch sehr klein (anfangs 3 Jahre alt), weshalb für mich schlafen im Zug eh nicht in Frage kam. Wir haben uns in der Regel ein Abteil mit Tisch gesucht und in manchen Zügen gab es sogar extra Kinderabteile. Wir haben einfach Spiele gespielt, sie durfte aber auch mal ein, zwei Folgen einer Kinderserie am Tablet schauen.
Ich bin die 8-stündige Strecke auch schon alleine gereist. Wenn ich alleine unterwegs bin, dann sind für mich meine AirPods das A und O. Ob Musik, Hörbücher oder Podcasts, ich vertreibe mir die Zeit dann meist mit Berieselung auf den Ohren und wenn ich weiß, dass ich nicht so schnell aussteigen muss, dann mache ich dabei auch gerne mal die Augen zu. So vergeht die Zeit wirklich sehr schnell und es ist deutlich entspannter als eine Autofahrt, bei der ich ja wach und konzentriert bleiben müsste.
Was der Transport mit der Deutschen Bahn an sich angeht, so habe ich sowohl schon sehr angenehme Fahrten gehabt, ohne große Platzsuche, keine Verspätung etc., als auch echt nerv aufreibende Fahrten mit mehreren Verspätungen, Schienenersatzverkehr und völlig überfüllten Zügen und unangenehmen Fahrgästen (betrunken, zu laut etc.).
Bahnfahrten mit der Deutschen Bahn können sehr unterschiedlich ausfallen. Manchmal klappt alles wie am Schnürchen und man kommt pünktlich und entspannt ans Ziel. Es gibt auch Fälle, da geht fast alles schief: Züge fallen aus, haben massive Verspätungen, der Anschluss wird verpasst, der reservierte Sitzplatz ist wegen einer anderen Zuggarnitur gar nicht vorhanden, etc. Dann kann das Bahnfahren auch stressig werden. Aber ehrlich gesagt: auch das Autofahren über längere Strecken kann sehr nervtötend sein.
Es kommt darauf an mit welchen Zügen du unterwegs bist. Wenn man sich mit dem 49 Euro durch Deutschland bewegt ist das natürlich wesentlich stressiger als wenn man mit dem ICE unterwegs ist. Die Regionalzüge trage auch am meisten dazu bei, dass die Pünktlichkeitsstatistik so schlecht ausfällt.
Außerdem kommt es ja auch darauf an warum man überhaupt unterwegs ist. Wenn ich einen geschäftlichen Termin haben ärgert mich die halbe Stunde Verspätung natürlich. Wenn ich aus Freizeitgründen bei schönem Wetter unterwegs bin ist die halbe Stunde zusätzlicher Aufenthalt in einem bisher unbekannten Bahnhof vielleicht ganz willkommen. Dann kann ich mich in Ruhe umschauen und das Angebot an Essen und Getränken ist in Bahnhöfen auch oft größer als im Zug.
Meine längsten Zugfahrten waren auch so um die 12, 13 Stunden. Nach Dänemark bzw. Italien. War beides ziemlich entspannt. Ich habe mir ausreichend Unterhaltung mitgenommen und im ICE hat man auch gratis WLAN und das ICE Portal mit diversen Medienangeboten. Und ich habe jedes Mal nette Mitreisenden gefunden, die ein Auge auf das Gepäck hatten, so, dass ich zusammen mit meinem Partner im Bordrestaurant etwas essen konnte.
Aber ehrlich gesagt: auch das Autofahren über längere Strecken kann sehr nervtötend sein.
Das stimmt allerdings. Die Leute, die gerne über die Unpünktlichkeit der Bahn meckern vergessen gerne, dass die Alternativen auch nicht unbedingt besser sind. Um uns herum gibt es gerade so viele Baustellen auf den Autobahnen und Schnellstraßen, da ist eine Verspätung von einer halben Stunde auf dem Weg in die Nachbarstadt fast schon normal. Irgendwo ist gefühlt immer Stau.
Cloudy24 hat geschrieben:Um uns herum gibt es gerade so viele Baustellen auf den Autobahnen und Schnellstraßen, da ist eine Verspätung von einer halben Stunde auf dem Weg in die Nachbarstadt fast schon normal.
Wir sind am Wochenende mit dem Auto in Ostdeutschland unterwegs gewesen (Brandenburg und Sachsen), und wir sind gefühlt bei jeder zweiten Fahrt in einer Straßensperrung mit Umleitung gelandet. Zum Teil mussten wir viele Kilometer weit in die "falsche" Richtung fahren, weil die direkte Straßenverbindung unterbrochen war. Mich hat das alles recht stark an die Bahn erinnert, bei der es auch häufig zu Streckensperrungen mit Umleitungen oder Schienenersatzverkehr kommt. Jedenfalls würde ich sagen, dass alle Verkehrsmittel ihre Vor- und Nachteile haben. Die Bahn passt da gut dazu und hat positive und negative Aspekte zu bieten.
Bahn fahren kann sehr schön sein, wenn alles gut läuft und da sind dann sicherlich auch 13 Stunden gar kein Problem und man kann sich die Zeit gut vertreiben oder auch schlafen, allerdings habe ich auch wirklich schon schlimme Dinge erlebt.
Gerade jetzt im Sommer fällt gerne mal die Klimaanlage aus oder es lassen sich Fenster nicht öffnen und die Verspätungen sind teilweise auch nicht ohne. Wie oft ich schon auch irgendwelchen Dörfern herumgestanden habe, kann ich gar nicht mehr zählen. Vielleicht ist das aber auch die letzten Jahre etwas besser geworden, das kann ich jetzt nicht beurteilen.
Ich würde auf jeden Fall ein Buch mitnehmen, vielleicht ein gutes Kissen zum Schlafen und solche Sachen wie Podcasts herunterladen oder Hörbücher, Musik, was man eben so gerne hört.
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