Wie bei neuer Amazon-Betrugsmasche am besten verhalten?
Laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen erhalten manche Amazon-Kunden derzeit völlig andere Artikel als die, die sie bestellt haben. Anstatt des gewünschten und bestellten Laptops erhalten sie beispielsweise einen Mixer. Als Lösung werden sie dann aufgefordert, das nie erhaltene Objekt zurückzusenden, um den Kaufpreis erstattet zu bekommen.
Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät in solchen Fällen, die Amazon-Falschlieferungen sofort zu melden. Außerdem empfehlen sie, Pakete unter Zeugen zu öffnen und den Vorgang auf Video festzuhalten, um Beweise zu sichern.
Was haltet ihr von diesen Empfehlungen? Reicht es tatsächlich aus die Falschlieferung zu melden und ein Beweisvideo zu machen? Habt ihr bereits Erfahrungen mit solchen Betrugsfällen gemacht? Welche Schritte habt ihr unternommen, um den Schaden zu minimieren? Gibt es weitere Maßnahmen, die ihr empfehlen könnt?
Zunächst mal würde ich hier vorsichtig sein mit der Wortwahl. Betrug ist ein vorsätzlicher Vorgang und der Vorwurf des Betrugs ist unter Umständen auch strafrechtlich relevant. Man wirft jemandem damit ja eine Straftat vor, in dem Fall sogar mehrere Straftaten, die systematisch begangen werden.
Die Realität sieht wahrscheinlich so aus, dass irgendwelche Waren in der Datenbank falsch zugeordnet sind und aus dem Grund falsch eingepackt und versendet werden. Das ist ärgerlich, für den Kunden sicher mit Stress verbunden und für das Unternehmen wahrscheinlich auch ziemlich teuer, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand so etwas vorsätzlich macht. Von Sabotage vielleicht mal abgesehen.
Das Problem ist im Konzern ja offensichtlich bekannt und wird wahrscheinlich auch schon längst untersucht, also dürfte es auch kein Problem sein sich mit dem Kundendienst in Verbindung zu setzen und den Fall zu schildern. Aber dass die Abwicklung nicht so schnell funktioniert wie bei einer normalen Rücksendung sollte auch klar sein. Natürlich wird der Fall untersucht werden und es wird geschaut werden ob deine Geschichte plausibel ist.
Es ist nämlich wesentlich wahrscheinlich, dass du die entsprechenden Meldungen gelesen hast und nun versuchst zu betrügen als dass ein großer Konzern ein paar Kunden betrügt, diese damit wahrscheinlich verliert und zudem schlechte Presse riskiert und damit weitere potentielle Kunden verprellt.
Mich würde dabei erst mal interessieren, ob das Verkäufe von Amazon oder Drittanbietern sind. Ich selbst achte nämlich immer darauf, dass ich Drittanbieter bei Amazon vermeide.
Selbst bei anderen großen Ketten dürfen mittlerweile Drittanbieter ihre Ware anbieten, wo ich dann auch eher auf die Bestellung verzichte. Ich bin da immer sehr skeptisch. Es sei denn, dass diese Drittanbieter den Versand über die Plattform regeln lassen, die sie zum Verkauf nutzen.
Ansonsten sehe ich das ähnlich, dass ihr Vorsatz unterstellt wird ohne Beweise zu haben, dass sich wirklich darum handelt. Das kann ganz schnell nach hinten losgehen.
Ich hatte letztens erst einen falschen Artikel erhalten. Da die Zustellung an eine Amazon Abholstation erfolgt ist, hatte zuerst der Lieferant ein Problem. Denn das Paket war größer als das zugeordnete Abholfach. Ich habe dann auf Zehenspitzen irgendwie diese völlig zerdrückte Paket aus dem obersten Fach geholt und geflucht, wie ich dieses unförmige Monster voll beladen mit Einkäufen nach Hause bekommen soll. Schließlich war die erwartete Sendung viel kleiner.
Beim Auspacken zeigte sich, dass es Schuhe waren. Die Rückgabe war vollkommen problemlos und ganz ohne Kundendienst möglich. Da gab es einen entsprechenden Button bei der betroffenen Bestellung. Die Ersatzsendung ging blitzschnell raus, das Rücksendeetikett war schnell ausgewählt und die Rücksendefrist großzügig bemessen. Ich habe nicht eine Sekunde an Betrug gedacht. Es war halt ein Fehler und der wurde unkompliziert und schnell behoben.
Wer filmt denn schon, wie er sein Paket öffnet? Also ich mache das nicht und werde das auch nicht machen. Mir ist so etwas zum Glück nicht passiert, aber ich würde dann schon versuchen wollen die Sache mit dem Kundenservice von Amazon zu klären, bisher haben die meine Probleme immer gut lösen können und daher würde ich da schon darauf vertrauen. Außerdem würde ich dann wohl angeben, dass mein Mann anwesend war und das bestätigen kann. Das kann mir ja auch keiner nachweisen, wenn das mal nicht der Fall sein sollte.
Ramones hat geschrieben:Außerdem würde ich dann wohl angeben, dass mein Mann anwesend war und das bestätigen kann. Das kann mir ja auch keiner nachweisen, wenn das mal nicht der Fall sein sollte.
Du weißt aber schon, dass die Unschuldsvermutung gilt, oder? DU musst beweisen, dass deine Behauptung stimmt, die Gegenseite muss nicht beweisen, dass deine Behauptung nicht stimmt. Und in einer Situation, in der man deine Aussage weder beweisen noch widerlegen kann gilt immer noch, dass im Zweifel für den Angeklagten entschieden wird.
Davon abgesehen denke ich, dass es gar nicht so weit kommen wird, dass man vor Gericht einen falschen Zeugen anführen muss. Wenn man sich bisher als Kunde unauffällig verhalten hat wird die Erstattung sicher kein Problem darstellen.
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