Checkliste für den PC gegen Verlangsamung
Mir hat ein Kollege gestern erzählt dass es eine Checkliste für den PC gibt und wenn man sich daran halten würde dann könnte man den PC lang funktionsfähig halten. Ich habe von sowas noch nie im Leben gehört und glaube dass mein Kollege mich da ganz schön auf den Arm genommen hat.
Aber ich möchte andererseits nicht als Trottel dastehen, gibt es so eine Checkliste für den PC wirklich? Wo kann ich mehr darüber erfahren, gibt es da eine Seite auf der ich was drüber finden würde?
Es gibt und gab eine ganze Reihe von Systemoptimierern. Der Begriff Checkliste taucht da allerdings so in der Form nicht auf, eher der englische Begriff für "Reiniger" oder "Systemgesundheit" und so weiter. Die aktuellen Betriebssysteme bringen viele dieser früher als Einzelprogramme erhältlichen Tools schon von Hause aus mit, so dass sie nicht extra erworben werden müssen. Als da zu nennen wäre: Speicheroptimierung, Datenträgerbereinigung, Defragmentierung, und Dienste wie sfc. und so weiter.
Die Meinung der Experten geht aber mehr in die Richtung, heute eher davon abzuraten, nochmals bestimmte Optimierer zu installieren, da sie mehr stören als zur Beschleunigung des PC beitragen.
Oft ist es sogar so, dass diese Tools bei der Datenwiederherstellung Probleme bereiten können, weil sie irgendwelche verschlüsselten Files noch im Hintergrund anlegen, die vom normalen System nicht mehr richtig gelesen werden können, ist auch das Optimierprogramm beschädigt worden.
Da müsste man mal wissen, was der Bekannte für eine Checkliste erstellt hat. Öfter mal Daten entfernen, die man nicht mehr nutzt, sollte dabei ganz oben stehen. Das geht bei Programmen los und hört bei einzelnen privaten Dateien auf. Falls es sich um ein Betriebssystem vom Microsoft handelt, so sammelt sich allein durch die Updates im Hintergrund immer sehr viel Datenmüll an, der den Rechner dann langsamer werden lässt.
Dazu kommen noch die diversen Daten, welche man sich durch die Onlineaktivität ansammelt. Das ist auch nicht zu unterschätzen. Programm wie der CCleaner suchen dann von allein nach solchen Daten und entfernen sie auf Wunsch. Wer allein mit diesem Programm regelmäßig den Computer checken lässt, kann da schon spürbar an der Geschwindigkeit was verbessern.
Der PC-Händler, den ich mit der Aufrüstung meiner Hardware im Zuge des Umstiegs auf Windows11 beauftragt hatte, war der felsenfesten Meinung, dass er auf keinen Fall den CCleaner, wir dürfen den Namen hier wohl nennen, installieren würde. Ich hab ihn aber drauf.
Nur kommt immer die ominöse Meldung, dass Lizenzierung abgelaufen sei. Dabei hatte ich vor Jahren einmal einen erweiterten Support mit der dazugehörigen Lizenz tatsächlich erworben. Damals hieß es, der Support lief lebenslang. Mittlerweile haben sich die früher unter Piriform firmierenden Anbieter wohl eines Besseren belehren lassen und sind auf den Abonnements-Zug aufgesprungen. Das heißt für mich im Klartext: Es popt immer eine Meldung auf, "Jetzt Lizenz erneuern".
Und möchte ich die Lizenz erneuern in der entsprechenden Maske, dann übersieht man sehr leicht, dass sich ohne aktive Kündigung das Abonnement ständig von selbst erneuert und man einen Dauerauftrag beziehungsweise ein Lastschriftmandat ausgelöst hat. Konnte gerade noch im richtigen Moment den Stecker ziehen und somit den Bezahlvorgang abbrechen. Dabei sind die Grundfunktionen auch ohne Lizenz weiterhin vorhanden.
Jetzt weiß ich auch, wieso der PC-Fachhändler von der Benutzung eines CCleaners explizit abgeraten hatte: Die Zusatzfunktionen der automatischen Reinigung sind häufig Ursache für Abstürze. Ich benutze die aber nicht.
Ich benutze ihn hauptsächlich, um den Browsercache zu leeren. Da sind manchmal über 1 Gigabyte Temporärdateien drin. Dann, um nach Dateiduplikaten zu suchen. Und in der Registry sind oft überflüssige Einträge, die ich dann mit dem CCleaner lösche.
Was mir auffiel, dass zum Deinstallieren einzelner Anwendungsprogramme der CCleaner oft nicht gründlich genug ist. Auch hier hat Windows 11 nachgezogen, und ich kann über dessen Programmentfernungstool die Reste der zu deinstallierenden Programme entfernen.
Abgesehen davon gibt es Programme, die sich nicht ohne Workaround entfernen lassen. Zum Beispiel ist für den CCleaner die Kernisolierung bislang noch ein Fremdwort. Hier der String, wie man die gelbe Karte unten rechts in der Tray wegbekommt: (Disclaimer: Ohne Gewähr)
C:\windows\system32>pnputil_/delete-driver_oemxxx.inf_/uninstall_/force
Wobei die angemeckerten Treiber inf. eventuell von Webcam oder Drucker stammen können. Es sind die noch nicht signierten Treiberbestandteile. Versucht man die in den Ordnern per delete zu löschen, klappt das nicht. Und der CCleaner hat darauf keinen Zugriff, da man über Kommandozeileneditor cmd im Administratormodus reingehen muss.
Nur weil ein Händler davon abrät muss das nichts bedeuten. Zumal eben die kostenfreie Version vom CCleaner völlig ausreichend ist. Ich habe mehrere Bekannte, die da vom Fach sind und die nutzen die kostenfreie Version alle. Ich selbst nutze sie auch und hatte da bisher bei keinem Betriebssystem Probleme. Und wir haben immerhin Windows 8, wo der Laptop damit ohne Internetverbindung nur für diverse Datensicherungen dient, Windows 10 und 11 in Gebrauch.
Sicherlich sollte man diese Programme nie einfach machen lassen, sondern manuell auswählen, was bereinigt werden soll. Die Kontrolle sollte der Anwender da schon selbst behalten.
Windows 8 gibt es schon lange nicht mehr. Version Windows 8.1 wird auch nicht mehr supportet. Da ich dieses System lange selber benutzt habe, wurde ich dann letztendlich doch gezwungen, auf Windows 11 umzusteigen. Bin von Windows 8.1 also direkt auf 11 ohne Umweg über 10 umgestiegen, das angeblich volksverdummungsmäßig als die letzte Version von Windows angepriesen worden war.
Dass etwas nicht stimmte, merkte ich daran, dass alle Apps, die über den Microsoft Store erworben worden waren, plötzlich nicht mehr gingen. Glücklicherweise hatte ich nicht so viele Programme dieser Art erworben. Salamitaktikmäßig wurde dann von Windows 8.1 immer mehr abgeschnippelt, war nicht mehr updatebar und so weiter. Dabei war es gar nicht einmal so schlecht. Jedenfalls sehe ich praktisch zu Windows 11 für meine tägliche Arbeit am PC fast keinen Unterschied, eher das Gegenteil.
Der Umstieg auf Windows 11 war überdies dann nur mit einer erheblichen Investition möglich. Praktisch alles ist aus dem PC rausgeflogen. Nur noch Netzteil, Lüfter und Gehäuse waren noch alte, übernommene Teile. Auch die Software musste neu gekauft werden. Angeblich alles vorherige wäre zwar Windows 11 kompatibel, stimmte aber nicht. Man sieht auch hier wieder, alle reden um den heißen Brei herum, klare zielführende Informationen und Entscheidungshilfen bekommt man selten bis gar nicht.
Auch Windows 11 reiht sich nahtlos ein in die Kategorie "Bananensoftware, die beim Kunden reift". Wollte man Einstellungen aufrufen, popte kurz ein Fenster auf und verschwand gleich wieder. Sehr ärgerlich, denn so können keine Konfigurationen am PC gemacht werden. Erst mit dem ersten Bananenreifungsprozess-Abschluss in Form von Systembuild 1848 wurde diese absolut nervtötende Macke, als Kinderkrankheit verharmlost, ausgebügelt.
Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass die Arbeit am Windows 11-Rechner sogar um einiges umständlicher geworden ist: Bei Windows 8.1 konnte ich in "Recent" alles markieren und damit alle zuletzt aufgerufenen Dateien in der Übersicht auf einen Schlag löschen. Das geht bei Windows 11 nicht mehr. Es gibt zwar die Schaltfläche "Empfohlen". "Alles Markieren" und "Löschen" geht nicht. Muss jede aufgelistete Datei einzeln anklicken und per rechtem Mausklick nochmal ein Untermenü aufrufen und da auf "entfernen" klicken. Umständliche geht es nicht mehr. Wie viel unnütz verplemperte Zeit mich das schon gekostet hat.
Dann, wenn ich in Datei-Eigenschaften Zeit und Datum herauskopiere und in "Dateinamen ändern" gehe, um zum Beispiel eine Videodatei mit Uhrzeit und Datum direkt im Dateinamen umzubenennen, damit hernach eine Dateisuche im Explorer wesentlich erleichtert wird, wird diese Videodatei vom Video-Schnitt-Programm nicht erkannt. Erst wenn ich manuell den Dateinamen eingebe, also exakt genau dasselbe, was vorher nur per copy and paste gemacht wurde, dann geht es.
Habe Ursachenforschung mit Disassemblierprogramm betrieben und festgestellt, dass beim Kopieren noch Nullen reingeschmuggelt werden, die da nicht reingehören. Das sind wahrscheinlich wieder die altbekannten Runtime-Macken. In der Tat, es wurde auch von Microsoft bestätigt, dass die erste Version von Windows 11 auf möglichst hohe Geschwindigkeit getrimmt war, bestimmte Sicherheitsmechanismen rausgeworfen worden waren, die hinterher beim neuen Build angeblich wieder reingesetzt worden sein sollen.
Der Fehler ist aber immer noch da, so dass ich jetzt, das was früher per Routine klaglos funktionierte, nun in mühevoller Kleinarbeit händisch erledigen muss. Sowas ist nur noch ätzend. Da wird etwas mit Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit angepriesen, und hinterher stellt sich heraus, dass die Hälfte nicht geht. Abgesehen davon funktioniert der Scanner nicht mehr. Der muss also auch neu gekauft werden.
Fazit: Vogel friss, oder stirb. Ähhm, wann kommt Windows 12?
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