Wo sind kostenlose Sonnencreme-Spender sinnvoll?
In den Niederlanden gibt es an zahlreichen Orten diesen Sommer kostenlose Sonnencreme-Spender. Das Krankenhaus in Venlo-Venray versorgt in Zusammenarbeit mit einer Krankenkasse die Region mit Sonnencreme-Spendern. Hierfür werden die bisherigen Desinfektionsspender, die während der Corona-Pandemie verstärkt benötigt wurden, umfunktioniert.
Ich finde diese Idee grundsätzlich wirklich gut und könnte mir vorstellen, dass diese Spender gerade an Badeseen, Freibädern, Stadtparks und auch Sportanlagen eine gute Investition wären. Leider sieht man viel zu häufig Menschen, die nicht gerade sorgsam mit dem eigenen Körper bzw. auch dem ihrer Kinder umgehen, was den Sonnenschutz angeht. Vielleicht würde so ein kostenloses Angebot doch den ein oder anderen dazu animieren, doch mal Sonnencreme aufzutragen.
Sinnvoll ist dieses Angebot natürlich nur, wenn eine relativ gute Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor angeboten würde, der dann tatsächlich auch die breite Gesellschaft gut und ausreichend versorgen kann.
Was haltet ihr von solchen kostenlosen Sonnencreme-Spendern? Sollte man auch in Deutschland mehr Präventivarbeit leisten gegen Sonnenbrand, Hautkrebs & Co.? Wo wären solche Sonnencreme-Spender sinnvoll? Denkt ihr, dieses Angebot würde tatsächlich auch genutzt werden? Würdet ihr solche Spender persönlich nutzen oder habt ihr lieber eure eigene Sonnencreme immer griffbereit?
In Noord Limburg gibt es jetzt nicht so viel Strand. Und so neu ist die Aktion auch nicht. Das Krankenhaus VieCuri hatte schon letzten Sommer Spender für Gratissonnencreme an allen Ein- und Ausgängen. Jetzt werden alle Grundschulen in der Provinz versorgt.
Die Aktionen in anderen Landesteilen, die beispielsweise Festivals, Sportvereine oder Strände abdecken, gehen zwar auf die Idee zurück. Aber es sind das niederländische Pendant zur deutschen Krebshilfe, die Gemeinden und eine Krankenversicherung. Die deutsche Berichterstattung ist es irgendwie ziemlich schräg.
Spender wären tatsächlich auch hierzulande eine tolle Sache. Und zwar nicht am Strand oder im Freibad, auch der Sportverein ist weniger kritisch, weil man seine Brocken dabei hat. Aber realistisch sollte man eben auch alle zwei Stunden nachcremen. Und beim Einkaufen, auf dem Markt oder in der Schule hat man üblicherweise keine Sonnencreme zur Hand.
Sonnencremespender sind natürlich sehr sinnvoll. Aber warum muss immer alles kostenlos sein? In Schulen sollte es kostenlos sein, auch an Orten, wo man Eintritt zahlt und wo es eine Kontrolle gibt, sollte es im Eintrittspreis als Service inbegriffen sein.
An Orten wie Seen oder anderen Orten, die nicht so überwacht sind, sehe ich ein kostenloses Angebot kritisch. Es gibt zu viele Leute, die mit dem Gerät und der Creme nicht sorgsam umgehen würden, insbesondere übermütige Kinder ohne Aufsicht und Jugendliche. Hier würde ich die Cremeentnahme etwas kosten lassen.
Grundsätzlich ist es natürlich eine gute Idee, Sonnencremespender aufzustellen. Mit Desinfektionsmittelspendern hat es ja auch gut geklappt, und zumindest nach meinem Eindruck hielt sich wenigstens der Vandalismus in Grenzen. Bei Sonnencreme bin ich dennoch skeptisch, ob dann nicht die ganze Umgebung eingeölt wird und fettig glänzt, weil irgendwelche Gestalten ihren Spieltrieb nicht im Griff hatten. Auch das hat mich die Seuche gelehrt - halbwegs rationales Verhalten in der Öffentlichkeit ist seltener, als man denkt.
Und wo aufstellen? Wo viele Leute und wenig Schatten zusammenkommen, würde ich sagen. Also vielleicht jetzt nicht gerade in der Fußgängerzone, schon allein deswegen, weil dann die angrenzenden Läden unter Garantie ein Problem mit Fettgriffeln an der Ware bekommen. Und man geht ja nicht zum Einkaufen, um dort stundenlang in der Sonne zu braten. Generell erscheint es mir wenig sinnvoll, in geschlossenen Gebäuden Sonnenschutz anzubieten, sondern eher da, wo sich Menschen draußen tummeln und dazu angeregt werden könnten, mal nachzucremen, wenn es schon nichts kostet. Wie sich die Nachfrage dann entwickelt, wäre interessant zu verfolgen.
Ist es sehr deutsch, dass ich mich erst mal frage, wie das mit der Hygiene aussieht? Wenn im Krankenhaus, oder während der Pandemie auch an ganz vielen anderen Stellen, vom dem Desinfektionsmittel irgendwas auf dem Boden landet bleibt es da nicht lange, weil das Zeug relativ schnell rückstandslos verdunstet. Aber wenn bei der Sonnencreme die erst Runde etwas neben die Hand trifft hat man einen schmierigen Fleck auf dem Boden, der sich da auch nicht wegbewegt.
Und Eincremen beim Einkaufen oder bei anderen Aktivitäten, die dazu führen, dass man Dinge anfasst, ist auch nicht so der Hit, oder? Meine Hände sind nach dem Benutzen von Sonnencreme jedenfalls immer erst mal etwas schmierig.
Aber schlecht ist die Idee natürlich nicht. Ich denke schon, dass man damit Menschen erreichen kann, die sich sonst weniger Gedanken über Sonnenschutz machen. Und wenn man die Spender entsprechend beschriftet würde man wissen was für eine Sonnencreme enthalten ist und kann bei entsprechenden Allergien Abstand halten.
Bei uns stehen häufig Spender rum, die haben als Bodenplatte eine ziemlich große Auffangschale. Da würde auch mit Sonnencreme nicht viel passieren passieren. Was die Niederländer an den Zugängen dieser Versorgungsgruppe für Noord Limburg stehen hatten? Keine Ahnung. In den Niederlanden kommt man ja im Vergleich zu Deutschland kaum ins Krankenhaus oder zum Arzt. Ich kenne die beiden Kliniken und das Geburtszentrum nur von außen.
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