Frust mit Vermieter
Erstmal zu unserer Situation. Wir sind 5 Personen und wohnen in einem 2-Parteienhaus. Wir wohnen oben in einer Maisonettewohnung (oben 3 Zimmer) unten 2, Vermieter unten. Die oberen Zimmer sind unser Schlafzimmer und 2 Zimmer gehören meinen älteren Kindern (20 und 22). Diese haben insgesamt 3 Dachfenster und ein "Lichtfenster" im Zimmer meines Sohnes.
Jetzt will der Vermieter eine Photovoltaikanlage auf das Dach montieren lassen, dazu müssen die Zimmerer irgendwie von innen diese Dachfenster begutachten und dazu halt in diese Zimmer. Da er drei verschiedene Handwerker bestellt hat, das ganze 3 mal, unter anderem auch morgen am Samstag. Schon das stört mich irgendwie, doch wenn das sein muß ok.
Das eigentliche Problem ist, dass ich heute von ihm angepflaumt wurde, dass an dem einen Lichtfenster im Zimmer meines Sohnes, darunter befindet sich ein Spiegel und ein Waschbecken, Spinnweben wären und alles so schmutzig. Das Zimmer steht in Verantwortung meines Sohnes ich habe es fast ein Jahr nicht betreten, ja der Spiegel und das Becken war sehr schmutzig, aber geht ihn das was an? Es waren 2 Spinnweben.
Wir zahlen schließlich auch Miete für diesen Raum und solange die Grundsubstanz des Hauses nicht beschädigt wird, geht ihn das nichts an, nehme ich an. Ich habe ihn dann nochmal damit konfrontiert, dass es ihn eigentlich nichts angeht, da meinte er, er nimmt sich das Recht raus, wenn er etwas sieht zu kritisieren...
Wie hättet ihr reagiert? Ich weiß diese Konstellation ist sehr ungünstig mit Vermieter unterm gleichen Dach, aber wir wollten halt eine 5-Zimmerwohnung im Speckgürtel Stuttgart, wo die Mieten sehr hoch sind. Wir wohnen übrigens schon 10 Jahre dort.
Ich hätte es ganz ehrlich gesagt so hingenommen und mir dann meinen Teil gedacht. Gerade wenn man zusammen in einem Haus wohnt, dann muss man sicherlich öfter mal den Mund halten und kann nicht alles sagen, was man sonst so sagen würde. Ganz davon abgesehen finde ich aber auch, dass ein Erwachsener in einem Raum, für den er zuständig ist und wenn er weiß, dass der Vermieter kommt, auch Ordnung halten können sollte. Vielleicht sucht man da noch mal das Gespräch miteinander, da der Sohn ja auch irgendwann mal alleine wohnen wird und da ist Ordnung ja auch eine wichtige Sache.
Wie du schon geschrieben hast, findet man sicherlich schlecht eine neue Wohnung, daher würde ich das Ganze herunterschlucken und schauen, dass man nun keinen Streit miteinander bekommt und in Ruhe nebeneinander leben kann. Ich meine es kann ja auch jeder verstehen, dass man das eigene Kind nicht vorgeführt wissen möchte, aber in dem Alter sollte man auch durchaus in der Lage sein, seinen Bereich einigermaßen ordentlich zu halten. Deswegen würde ich das intern schon nochmal thematisieren und auch, dass das nun das Verhältnis zum Vermieter nicht unbedingt verbessert hat und das Ganze einfach zu vermeiden gewesen wäre.
Dass der Vermieter eine Solaranlage einbauen möchte, ist doch sehr gut und dass das gewisse Unannehmlichkeiten bedeutet, ist auch klar. Es geht den Vermieter tatsächlich nichts an, wie eine Wohnung von innen aussieht, wenn nichts, was ihn betrifft, beschädigt wird. Allerdings ist es doch auch verständlich, wenn er das nicht so toll findet und einen Kommentar loslässt.
Die Zimmer meiner Jungs waren auch eine Zeit lang eine Katastrophe, weil ich mich da nicht eingemischt habe. Aber wenn ich gewusst hätte, dass jemand von außen kommt, etwa der Hausmeister, um etwas zu reparieren, dann hätte ich schon ein ernstes Wörtchen mit ihnen geredet, dass sie die Zimmer aufräumen müssen. Du zahlst ja wahrscheinlich die Miete und da gilt, auch wenn es altmodisch klingt, "solange du die Füße unter meinen Tisch streckst".
Selbst wenn du das alles anders siehst, würde ich keinen Streit mit dem Vermieter wegen sowas anfangen. Sowas kurz runterzuschlucken ist auch für dich auf längere Sicht besser als eine feindselige Stimmung im Haus.
Na ganz so einfach ist es nicht, dass es ihn nichts angeht. Besonders bei dem Waschbecken, wenn das durch den Vermieter eingebaut worden ist. Dann gehört es dem Vermieter und der Mieter ist in der Pflicht dies ordentlich zu behandeln. Verdreckt das Teil also, so dass zum Beispiel bei einem Auszug nur ein Austausch zur Debatte steht, dann ist die Kritik berechtigt. Selbst wenn der Vermieter das am Ende über die Kaution, sofern eine gezahlt wurde, verrechnen kann.
Das Argument dass man ja Miete zahlt, berechtigt halt nicht dazu, dass man die Sache verlottern lassen darf. Es gibt gewisse Abnutzungen in einer Wohnung, die ein Vermieter auch hinnehmen muss und die mit der Mietzahlung abgegolten sind. Aber dazu zählt eben nicht das bewusste verdrecken lassen.
Was die Handwerker angeht, so muss man das dulden. Allerdings ist hier der Vermieter auch in der Pflicht solche Termine 2 Wochen vorher anzukündigen. Hält er diese Frist nicht ein, so muss man als Mieter auch nicht zu Hause sein. Das ist dann das Problem des Vermieters, wenn er da einen neuen Termin planen muss.
Wir haben von der Solaranlage rein Garnichts, da wir zwei verschiedene Stromzähler haben und der Strom nicht bei uns eingespeist wird. Verlottert ist auch ein starkes Wort, der Spiegel war schmutzig und im Lichtschacht waren 2 Spinnweben ansonsten ist das Zimmer sauber.
Mein Sohn ist 22 und saugt und wischt regelmäßig, aber ich sehe es nicht mehr als meine Aufgabe an ihn jede Woche hinterher zu kontrollieren, das hat ja auch mit Selbstständigkeit zu tun.
Wenn der Vermieter in freundlichem Ton gesagt hätte, "Also Frau X, der Spiegel in diesem Zimmer ist aber arg schmutzig, wollen sie nicht mal danach schauen, wäre es ja ok gewesen, aber es war nicht das erste mal, dass ich von oben herab runtergeputzt wurde für Sachen von denen ich gar nichts wusste.
Es geht einfach um den Tonfall und gegenseitigen Respekt, natürlich ist Vermieter und Mieter ein gewisses Machtverhältnis, aber ich bin eine erwachsene Frau und muss mich von dem Vermieter nicht wie ein kleines Schulmädchen runterputzen lassen. Ja, er ist eine andere Generation (82 Jahre) aber ich denke man muss trotzdem Grenzen setzen, da wir weder seine Angestellten noch seine Familie sind.
Es ist halt nicht der erste Vorfall, aber ich verstehe schon, dass so ein Forum vielleicht nicht der richtige Ort ist um seinen Frust abzulassen, ihr kennt ja die ganze Hintergrundgeschichte nicht.
Die Sorte Vermieterin hatte ich auch. Am liebsten hätte die gute Frau alle vier Wochen zwanglos überprüft, ob ich die Fußbodenleisten auch regelmäßig mit Bohnerwachs poliere.
Und schon kurz nachdem ich ihr den Mietvertrag als hobbyfreie Single-Dame mit unbefristetem Vollzeitjob quasi auf Knien abgebettelt hatte, war die erste Mail im Briefkasten: Wieso das Badfenster so beschlägt, wenn ich dusche? Und wann ich die äußeren Fensterbretter abzustauben gedenke? Gut zu wissen, dass die Dame vor dem (ebenerdigen) Abortfenster herumschleicht, während ich mir nackend die Beine rasiere.
Mittlerweile bin ich exakt aus diesem Grund Eigentümer einer anderen Wohnung, aber zu dem Zeitpunkt habe ich nüchtern recherchiert, was ich mir rein rechtlich als Mieter gefallen lassen muss und strikt nach den Buchstaben des Mietrechts gehandelt. Ich kann so was, mir sind soziale Gefälligkeiten pauschal egal. Zutritt zur Wohnung muss man, so lange keine Gefahr im Verzug ist, maximal einmal jährlich nach vorheriger Terminabsprache gewähren, und so habe ich es auch gehalten. Und so lange die Bausubstanz nicht in Gefahr ist und kein Ungeziefer eingeschleppt wird, kann ich Staubmäuse züchten, wo und wie ich will.
Die Dame dachte, sie könne einfach so locker vorbeispazieren, aber ich muss die Tür nicht aufmachen, wenn ich niemanden erwarte. Der Termin vier Wochen später war dann auch alles andere als zwanglos: Ich bin mit den Händen an der Hosennaht bereit zum Stubenappell im Türrahmen gestanden und sie hat peinlich berührt besagte Fußbodenleisten inspiziert. Dann war erst mal Ruhe.
Ja, genau mir geht einfach die Einstellung gegen den Strich, dauernd vor dem Vermieter buckeln zu müssen. Wie gesagt ihm gehört die Wohnung, aber er vermietet sie für Geld an uns, deshalb kann man unter Erwachsenen einen anderen Tonfall anschlagen. Es ging mir einfach darum einfach mal Grenzen zu setzen.
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