Digital Radio

vom 07.08.2007, 11:02 Uhr

2010 ist es ja dann wohl soweit, und unsere alten Radios haben für immer ausgedient- :? Es sei denn jemand erfindet vielleicht noch einen Zusatz für die alten Teile, sodass aus einem UKW Empfänger ein digitales Radio wird.
Ansonsten kann man halt Radio nur noch über den Fernseher (inkl. DVB-T Receiver und Antenne) hören, sehe ich das richtig? Na ja, und im Internet.

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» Leon » Beiträge: 68 » Talkpoints: -0,57 »



Ich glaube nicht, dass das so schnell kommen wird. Viele Dinge wurden schon für fast tot erklärt, kommen aber immer wieder oder sind nie aus dem Handel verschwunden. So wurde es bei Schallplatten und Kassetten gesagt, die es heute aber immer noch gibt, genauso ist es mit dem guten alten Videogerät.

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Schon, aber was machen mit einem Radiogerät, das keine Musik mehr spielen kann? Wenn ich das richtig verstanden habe, wird ab 2010 nur noch digital gesendet, also kann man mit dem alten Radio ab dann nicht mehr empfangen.

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» Cala » Beiträge: 1639 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ja, ab 2010 ist das analoge Radio dann nur noch für den Empfang von Programmen außerhalb von Deutschland geeignet - wenn Du Langstrecke hast :wink:. Wahrscheinlich braucht man dann ein DVB-T Gerät oder ähnliche, um Radio empfangen zu können.

» SambaBoy » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 17.05.2023, 13:55, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Du wirst dir dann in Zukunft einfach neue Radios kaufen müssen die digital empfangen können. Die werben damit, dass sich die Qualität des Sounds verbessern wird und und und. Das mag sein, aber Fakt ist du kannst dein altes Radio wegschmeißen und musst dir einen neues Digitalradio kaufen.
Schon jetzt werben die führenden Markenhersteller mit solchen Geräten.

Es kann aber auch sein, da bin ich mir nicht sicher, dass man gewisse Adapter bzw. Receiver kaufen werden kann die man dann irgendwie an sein altes Radio koppeln muss und dann digital empfangen kann.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, das wäre aber ziemlich umständlich aus einem alten analog Radio ein digitales basteln zu wollen - falls es überhaupt so einfach möglich ist.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Auch so ein Uraltthread wie dieser hat durchaus seine Berechtigung. Man kann hier schön sehen, wie sich die Dinge seit 2007 bis 2023 auf dem Sektor Digitalisierung des Rundfunks tatsächlich entwickelt haben. Aufgrund einer EU-Verordnung um die Jahrtausendwende herum, sollte ja alles digitalisiert werden. Fernsehen, Radio, Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle, Ultrakurzwelle (UKW).

Und tatsächlich, beim Fernsehen hat es ja geklappt. Mittlerweile gibt es schon das Nachfolgesystem DVB-T2. Und wer wollte ehrlich behaupten, die Bildqualität wäre im Zuge dieser spezifischen Digitalisierung nicht besser geworden.

Auch wird wieder an Satellitenmietkosten geknapst, die Standard Definition Ausstrahlung ins Endstadium der Existenz gedrängt, so dass bereits mit dem Entrümpeln und Umsortieren der Fernsehkanalbelegung kräftig begonnen wurde. So stark, dass sogar das Erste ARD rausgefallen ist. Eine Panne bei Vodafone? Nun ja, mittlerweile kann man es ja verstehen, dass selbst Experten den Überblick verloren haben. Und ständiges Transponderabschalten und -wechseln scheint ja genau das zu bestätigen, was Gegner der Digitalisierung vor Jahren ins Feld führten.

Bei UKW sieht es so aus, dass sich die Sendeanstalten auf den Tenor geeinigt hatten, den Zeitpunkt der Abschaltung nicht festzunageln auf ein bestimmtes Datum. Offiziell ist es heute schon tot. Aber Totgesagte leben länger mit C*gon, wie ich immer scherzhaft zu sagen pflege.

Das DAB ist auch schon in der Gruft, von DSR ganz zu schweigen, und wann der Codec vom aktuellen DAB+ auch wieder "enhanced" wird, kann man nur raten. Habe vor kurzem ein kleines, tragbares transistorisiertes DAB+ Radio für etwa 30 Euro gekauft, das kann Normal-UKW, DAB+, SD-Karte, Bluethooth für WLAN-Streaming. Oder WiFi, oder wie sich der neumodische Kram nennt, über das heute fast jedes neu gekaufte Radio verfügen sollte.

Und man sieht bei DAB+ auf einem Mini-Bildschirm echt farbige Bildchen. Zum Beispiel Wetterkarte oder Hinweise zum Schlagersänger im neuesten Outfit, und alles Mögliche noch, was ich hier überhaupt nicht alles aufzählen könnte. Vor Jahren wäre das völlig außerhalb des Vorstellungshorizontes der treuen Radiohörer gewesen, heute sind die Empfänger schon fast Ramschware.

Allerdings gibt es offenbar immer noch Probleme auf der Senderseite. Als da zu nennen wäre die schlechtere Innenraumempfangsmöglichkeit aufgrund des verwendeten anderen Wellenbereiches, der ursprünglich für's jetzt abgeschaltete Analogfernsehen gedacht war. Nämlich VHF Band III.

UKW hat noch bessere Karten in der Hinsicht. Und da gibt es noch das hausgemachte Systemproblem mit dem Gleichwellennnetz, SFN. Es gibt mittlerweile eine hohe Senderdichte, auch und gerade bei DAB+. Und es gibt kaum noch einen bundesweit oder landesweit "freien" Kanal, bei dem die Sendeleistung über 10 kW hinausgehen darf, ohne andere Gleichwellennetzsender (SFN) zu stören.

So kommt es hie und da immer noch zu Funklöchern oder Empfangsabbrüchen, weil der Empfänger völlig durcheinanderkommt, nicht weiß, auf welche Frequenz er sich einstellen soll, oder eben das Signal Störverhältnis nicht ausreicht. Insgesamt läuft die Etablierung des DAB+ aber auf Volltouren.

Was zu der Digitalisierung der anderen Rundfunkbereiche, wie es auch bei der EU-Verordnung ursprünglich vorgesehen war, zu sagen wäre: Nun, hier wurde nach kläglich verlaufenen Digitalisierungsversuchen mit dem DRM (Digital Radio Mondiale)-Verfahren auf Mittel- und Langwelle schlussendlich die Sprengladung an die Sendemasten angelegt. Mausetot. DLF schaltete Langwelle Ende 2014 ab.

Bumm. Man hörte oft noch danach den Knall der Sprengung in Mainflingen auf Youtube-Nostalgievideos. Heute weint keiner dem mehr auch nur eine einzige Träne nach.

DRM wurde jetzt wieder "enhanced". Und die modernisierte Technik ist im Kommen. Es spricht dafür, dass die Zeiten des großartigen Energieverballerns mit Sendern in Megawattstärke endgültig der Vergangenheit angehören werden. Auch im europäischen Ausland. Mit dem DRM auf Mittelwelle hat man fast UKW-Qualität im Bodenwellenbereich. Und kann so mit wesentlich weniger Sendeleistung fahren, um einen mobilen Hörerkreis zu versorgen. Gerade für Autoradio oder bei Radtouren und im Touristikbereich sind die Kleinstradios, die unter anderem neben Solar auch DRM können, gefragter denn je.

Und die anderen Wellenbereiche sind quasi tot. Aus Deutschland kommt nichts mehr, auch nichts mehr auf Kurzwelle. Was noch lief, war angemietete Sendezeit. Aber nichts mehr für und über Deutschland fürs Ausland aus Deutschland. Gibt aber noch genug ausländische Kurzwellensender auch auf Digital, keine Bange. Das Radio hat genug zu tun.

Und nun zur Frage der Nachrüstbarkeit der Nostalgie-Röhrenradios: Nein, ein Verwenden der alten Technik ist nicht möglich, die neue Technik ist computerchip-gesteuert. Und man braucht die passende Hard- und Software. Und vor allem: Den aktuellsten Audiocodec, wie zum Beispiel den xHEAAC-Codec "extended high efficiency advanced audio codec".

Kommt einem irgendwie bekannt vor. Ja, auch beim Kabelfernsehen als Ton. Nur dort "Low complexity". Bei DAB+ ist's wieder ein anderer Codec. Aber die Chips können das ab. Die meisten sind sogar upgradebar, oder auch nicht.

Beim Kauf des neuen Radios eben auch darauf achten, ob aktuelle Firm- und Software drauf ist, und ob eventuell eine Updatefähigkeit per USB oder Flash-Karte möglich ist.

» Gorgen_ » Beiträge: 1155 » Talkpoints: 412,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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