Wie lange berufliche Auszeit als Vater nach Geburt nehmen?
Die meisten Väter entscheiden sich dazu, sich nach der Geburt ihres Kindes eine berufliche Auszeit zu nehmen, die mehr oder weniger lang dauern kann. Manche nehmen sich nur bezahlten Urlaub, manche hingehen gehen in Elternzeit. Diese lässt sich ja auch recht flexibel gestalten. Man kann sich die Elternzeit aufteilen und direkt nach der Geburt in Elternzeit gehen und später noch einmal.
Welche Art von beruflicher Auszeit habt ihr oder eure Männer euch nach der Geburt genommen und für wie lange? Welche Optionen gibt es allgemein für Männer und inwiefern habt ihr davon Gebrauch gemacht?
Ich war nur beim ersten Kind von den deutschen Regelungen betroffen und Elterngeld gab es damals noch nicht. Es gab Erziehungsgeld für den Elternteil, der das Kind vornehmlich betreut. Die Nummer war ganz einfach: Entweder du nimmst 300 Euro pro Monat für zwei Jahre oder 450 Euro für ein Jahr. Dein bisheriges Einkommen spielt keine Rolle und du darfst höchstens 30 Stunden pro Woche arbeiten.
Das lief bei uns ganz einfach. Der Mann hatte zur Geburt und den ersten Tag danach frei. Dann ist er wieder arbeiten gegangen und erkrankt. Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus habe ich ihn halt dort besucht. Kind, Haushalt, Hunde und Pferde waren dann eben mein Problem. Das war allerdings nicht weiter schlimm, Alleinerziehende bekommen das ja auch hin.
Nach dem acht Wochen Mutterschutz bin ich auch wieder arbeiten gegangen. Mein damaliger Arbeitgeber hatte eine Kinderbetreuung im Haus und mir zusätzlich eine Babyecke im Büro eingerichtet. Da konnte ich wirklich nicht meckern.
Beim ersten Kind war es bei uns so, dass mein Mann von zu Hause aus Geld verdient hat und dann ein Jahr zu Hause war. In dem Jahr haben wir uns um das Kind gemeinsam gekümmert und kamen auch so gut über die Runden. Beim zweiten Kind war es so, dass mein Mann fest angestellt war und er dann einfach nur 2 Wochen Urlaub genommen hat und bei Bedarf hätte er noch mehr genommen. Es war in beiden Fällen seine Entscheidung und ich hätte mich auch ab Geburt um beide Kinder allein gekümmert, wenn es nicht anders möglich gewesen wäre.
Ich finde ein Muss gibt es da nicht und man muss sehen, wie man miteinander klarkommt, mit dem Geld auskommt und was dann auch gewünscht ist. Es ist aber auch einfach von der Lebenssituation an sich abhängig und wie dann mit den Kind verfahren werden kann. Letztendlich sollte man nicht am Hungertuch nagen, nur weil man für sein Kind da sein will. Darüber sollte man sich also vorher schon mal Gedanken machen.
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