Kleine Kinder beim Finden von Freunden aktiv unterstützen?
Mein Sohn hat viele Freunde, wobei er in seinem Alter noch gerne mit allen möglichen Kindern spielt und da keine großen Unterschiede macht, wie gut er jemanden kennt. Die Freundschaften haben sich aber mit der Zeit ergeben, weil ich mit den dazugehörigen Müttern befreundet bin, die ich wiederum in verschiedenen Eltern-Kind-Gruppen und Kursen kennengelernt habe.
Ansonsten haben auch so viele Freunde von uns kurz nach oder vor uns selbst Kinder bekommen und mit denen spielt mein Sohn dementsprechend auch. Auch unsere Nachbarn im gleichen Alter haben kurz nach uns ein Kind bekommen. Dadurch haben wir auch schon ein recht großes Netzwerk. Dieses Glück haben ja aber nicht alle Eltern oder Kinder und vielen fällt es schwer, Anschluss zu anderen zu finden, vor allem dann, wenn das Kind vielleicht noch nicht in den Kindergarten geht oder anderweitig betreut wird.
Wie kann man denn kleine Kinder aktiv beim Finden von Freunden unterstützen? Sollte man das als Eltern überhaupt, wenn man nun nicht unbedingt daran interessiert ist, selbst Freundschaften zu den Eltern zu schließen? Oder sollten Kinder auf Spielplätzen und in Spielegruppen einfach ihr eigenes Ding machen, unabhängig davon, ob sich Freundschaften draus entwickeln oder nicht?
Ich finde man muss sich da nicht unbedingt etwas erzwingen. Klar kann man in solche Gruppen gehen und auch im Umfeld schauen, was es da so für Kinder gibt, aber spätestens im Kindergarten werden die Kinder dann eh mit anderen Kindern zusammenspielen und auch Freundschaften schließen.
Aktiv bin ich da also nicht unbedingt geworden. Klar hat man sich dann vielleicht mal auf dem Spielplatz mit anderen Eltern unterhalten oder das Kind in die Krabbelgruppe geschickt, aber ich finde es auch vollkommen okay, wenn ein Kind zunächst auf die Eltern geprägt ist und dann Freundschaften findet, wenn es so weit ist.
Mir fällt da spontan ein Moment ein, wo ich dann doch mal etwas geholfen habe. Meine Kinder waren an dem Tag sehr schüchtern auf einem neuen Spielplatz, auf den schon ein paar Kinder gespielt haben. Sie wollten auch spielen, haben sich aber an dem Tag nicht so richtig getraut einfach hinzugehen. Also habe ich beide begleitet, laut gesagt wie sie heißen und ob sie auch mitspielen könnten, weil sie sich nicht trauen zu fragen. Das ging auch, aber das kam auch nur das eine Mal vor. Sonst mische ich mich da nicht ein.
Ich denke, als Eltern können wir unsere Kinder auf verschiedene Arten unterstützen, ohne dass wir selbst unbedingt Freundschaften zu anderen Eltern schließen müssen. Zum Beispiel können wir gemeinsam mit unseren Kindern an Spielegruppen oder Krabbelgruppen teilnehmen, wo Kinder in ihrem Alter aufeinandertreffen und miteinander spielen können. Auch auf dem Spielplatz oder im Park können wir unsere Kinder ermutigen, mit anderen Kindern zu spielen und neue Freundschaften zu schließen.
Es kann auch helfen, wenn wir uns als Eltern aktiv engagieren, um Veranstaltungen oder Aktivitäten zu organisieren, bei denen Kinder miteinander spielen und sich kennenlernen können. Dabei können wir auch darauf achten, dass die Kinder in Gruppen eingeteilt werden, die ihren Interessen und Vorlieben entsprechen.
Natürlich ist es wichtig, dass wir unseren Kindern auch beibringen, wie man Freundschaften aufbaut und pflegt. Wir können ihnen zeigen, wie man auf andere zugeht, wie man sich in einer Gruppe verhält und wie man Konflikte löst. Denn das sind alles wichtige Fähigkeiten, die ihnen helfen werden, im späteren Leben erfolgreich zu sein.
Kann man es in dem Alter schon Freundschaften nennen? Oder ist es eher, dass die Kinder gemein spielen, weil man sich auf dem Spielplatz trifft oder sich gegenseitig besucht? Das Kind nimmt doch einfach nur das an, was man ihm da gerade anbietet. Von Freundschaft zu reden ist da schon etwas übertrieben.
Freundschaften sind erst dann wirklich vorhanden, wenn das Kind in einer größeren Gruppe selbst entscheidet mit wem es spielen will und diese Entscheidungen immer auf die selben Kinder fallen.
Alles andere sind einfach nur Kontakte, die durch die Eltern ermöglicht werden. Das unterstützt man natürlich aktiv, in dem man eben auf den Spielplatz geht, sich mit anderen Müttern trifft. Ob nun privat oder in organisierten Treffs spielt dabei keine Rolle. Aber Freundschaften entstehen eben erst, wenn sich Kinder da bewusst entscheiden.
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