Erst beim Lesen eines Buchs über Autor informieren

vom 12.11.2018, 09:45 Uhr

Meine Buchauswahl ist bis auf einige wenige Schriftsteller ziemlich willkürlich. Ich gehe im Schnitt einmal alle zwei Wochen in die Bücherei und greife mir mehr oder weniger zufällig aus den mich interessierenden Genres Bücher heraus, lese auf der Rückseite die kurzen Inhaltsangaben und entscheide mich danach, ob ich das Buch mitnehme oder nicht.

Zu Hause weiß ich dann nach ein paar Seiten, ob ich das Buch weiterlese. Über den Autor weiß ich vorher oft nichts. Erst während ich das Buch lese und für gut befinde, google ich nach dem Autor. So ging es mir auch mit den historischen Kriminalromanen von Anne Perry, die ich zur Zeit verschlinge. Erst beim Lesen erfuhr ich durch Google, dass sie selber als Jugendliche einmal gemordet hat und einige Jahre im Gefängnis saß.

Informiert ihr euch auch manchmal erst während des Lesens über einen Schriftsteller oder immer schon vorher?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Das kommt eindeutig auf das Buch an. Bei Unterhaltungsliteratur mache ich das überhaupt nicht, wenn ich ehrlich bin. Da erscheint es mir nicht als relevant, Informationen über den Autor zu haben. Da lese ich höchstens mal Informationen nach, wenn ich das Buch des Autoren für gut befunden habe und mir vorstellen könnte, mehr über diesen Autoren zu lesen. Die Zeiten von Unterhaltungsliteratur sind für mich aber schon lange vorbei, sodass ich eher Fachbücher bevorzuge.

Bei Fachbüchern mache ich das genau umgekehrt. Da will ich vorher ausführlich wissen, von wem das Buch ist, da mir da wichtig ist, dass das Buch auch von einem Experten auf diesem Gebiet verfasst worden ist und nicht von einem Möchtegern-Experten. So habe ich durchaus Fachbücher bei mir zu Hause, die von Koryphäen dieses Wissensgebiets geschrieben worden sind und ich bin nicht enttäuscht worden als ich die Bücher dann gelesen habe.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich muss auch sagen, dass ich mich gar nicht unbedingt über den Schriftsteller informiere. Vorher mache ich das schon gar nicht, aber auch während des Lesens nicht zwingend. Wenn mir ein Buch sehr gut gefällt, dann mache ich es schon mal so, dass ich nachlese, ob der Autor noch mehr Bücher verfasst hat, die mich vielleicht auch interessieren könnten. Aber sonst finde ich es gar nicht zwingend nötig, über den Autor informiert zu sein.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Manche Autoren kenne ich einfach und da muss ich mich nicht informieren. Das ist dann der Fall, wenn der Autor allgemein sehr bekannt ist oder ich schon viel von ihm gelesen habe. Ansonsten mache ich es auch gerne so, dass ich mich erst dann über den Autor informiere, wenn ich das Buch bereits angefangen habe. Davor reizt mich das irgendwie nicht so recht und ich habe da oft keine Lust drauf.

Besonders dann, wenn ich das Buch sehr gut finde, habe ich Lust, mich über den Autor zu informieren, um zu wissen, was das für ein Mensch ist, wo er herkommt und was er sonst noch geschrieben hat. Oft steht ja eine kurze Information zum Autor im Buch selbst. Wenn das nicht der Fall ist oder wenn ich noch mehr wissen will, dann google ich auch einfach.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



So gut wie nie, wenn ich ehrlich bin. Die meisten Biografien von der Sorte Schriftsteller, deren Werke ich verkonsumiere, hören sich etwa so an: XX hat Sprachen studiert/in einer Bank gearbeitet/die Welt bereist, sich dann im Rheinland/in Alaska/in Yorkshire ein Häuschen gekauft und lebt dort umgeben von Begonien/japanischen Teekannen/Möpsen.

Inspiration für die Fantasyreihen findet XX bei langen Spaziergängen, Gartenarbeit, Krabbenfischen oder einer schönen Tasse grünem Tee. Wenn man dem Klappentext Glauben schenken mag, haben Autoren im weitesten Sinne also immer ein unglaublich schönes, ruhiges Dasein ohne Sorgen, sodass sie sich in Ruhe den Abenteuern ihrer Helden widmen können.

Und eigentlich interessiert mich das Privatleben von Bücherschreibern auch dann nicht, wenn es aufregend und abwechslungsreich ist. Hauptsache die Bücher sind interessant und gut lesbar, völlig wurscht, ob sie in einer rosenumrankten Laube in Cornwall entstanden sind oder doch in einem Co-Working-Space im Bahnhofsviertel von Wiesbaden.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich informiere mich fast immer neu oder noch einmal über den Schriftsteller, der das Buch geschrieben hat. Neulich habe ich Narziß und Goldmund von Hermann Hesse gelesen, ein Buch, was mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Man kennt zwar Hermann Hesse grob, aber mich hat dann schon genauer interessiert, wie er tickt und wie er durch seine Lebenserfahrungen auf seine Sichtweisen auf die Menschen und das Leben kommt.

Zur Zeit lese ich Frühstück bei Tiffany von Truman Capote. Von diesem Schriftsteller wusste ich nichts und musste erst mal bei Wikipedia nachschauen, wer das ist. Im Buch steht innen beim Titel, dass es neu übersetzt ist, aber in meinen Augen sehr schlecht. Das nervt ein wenig, weil das Buch weniger philosophisch ist, sondern eher als Kunstwerk betrachtet werden kann. Man muss es wahrscheinlich auf amerikanisch lesen, um es als solches sehen zu können.

Manche Bücher beinhalten interessante Gedanken über Dinge, über die man auch manchmal grübelt. Da interessiert mich der Lebenslauf des Schriftstellers durchaus.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mein "informieren über den Autor" beschränkt sich in der Regel darauf den Klappentext und die Danksagungen sehr grob zu überfliegen. Wenn mir ein Buch gut gefallen hat (also nach dem Lesen) schaue ich, was dieser Autor sonst noch so geschrieben hat, aber das wars dann auch schon mit dem informieren.

Ich wüsste nicht, was es mir bringen sollte, wenn ich weiß, dass der Autor verheiratet ist oder in Schottland lebt oder was man eben sonst so herausfinden kann wenn man sich informiert. Seine Bücher werden dadurch weder besser noch schlechter.

Und ganz davon abgesehen kann ich solche Informationen auch nicht wirklich ernst nehmen. Die Biografie der Autoren ist schließlich auch Teil des Marketings und wird natürlich entsprechend zurecht gerückt und aufpoliert werden. Eine Autorin von Kriminalromanen, die tatsächlich Erfahrung mit Kriminalität hat, passt natürlich super. Genau wie der Autor von historischen Romanen, dessen fünf Semester Geschichte natürlich erwähnt werden müssen. Der nicht erworbene Abschluss aber eher nicht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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