Wann ist es wichtig, den Beckenboden zu trainieren?

Nach der Schwangerschaft sollte der Beckenboden unbedingt trainiert werden, um eine Blasenschwäche, unkontrollierten Abgang von Stuhl oder ähnliche Probleme zu vermeiden. Ein trainierter Beckenboden gibt den inneren Organen außerdem Halt und sorgt dafür, dass es auch weniger Verspannungen im Rücken und Nacken gibt.

Auch während der Schwangerschaft können leichte Beckenbodenübungen sinnvoll sein, um solche Probleme schon währenddessen zu vermeiden und nach der Geburt nicht völlig untrainiert in dieser Hinsicht zu sein. Doch wann ist es abseits von Schwangerschaften und Geburten wichtig, den Beckenboden zu trainieren? Macht ihr das regelmäßig? Eine Rückbildung habe ich schon gemacht, aber ansonsten achte ich tatsächlich weniger drauf. Ich habe es mir nur angewöhnt, richtig zu heben - am besten auch mit angespanntem Beckenboden.

Nach einer Schwangerschaft ist das Training für den Beckenboden natürlich wichtig, aber ich denke, dass es auch mit zunehmenden Alter Sinn machen kann, den Beckenboden zu trainieren. Auf richtiges Heben sollte man natürlich auch immer achten, aber ich denke, wenn man sich fit hält, dann gehört so etwas eben auch dazu. Man muss den Beckenboden nicht zwingend jeden Tag trainieren, aber ab und zu sollte man das schon mal auf dem Schirm haben.

Ich mache noch heute, über 20 Jahre nach meiner Entbindung, noch die Übung mit Anspannung der Beckenmuskeln im Einklang mit der Atmung. Für mich ist das eine gute Ablenkung, wenn ich gedanklich nicht zur Ruhe komme. Ich muss mich ja dann auf die Atmung und die Muskeln konzentrieren und kann dadurch andere Gedanken wirklich abschalten.

Dass diese Übungen auch ihre Vorteile bringen, dürfte nicht unbekannt sein. Immerhin kann man so einer Inkontinenz bei Husten oder Niesen vorbeugen. Übrigens sind die Übungen, laut meiner damaligen Hebamme, auch gut gegen nächtlichen Harndrang. Sie hat uns damals erzählt, weil sie die Übungen ja nicht nur ansagt, sondern mitmacht, dass sie eben nachts nicht mehr raus muss.

Im Prinzip ist das Training für den Beckenboden immer sinnvoll. Und das gilt für beide Geschlechter. Frauen können mit einem straffen und kontrollierbaren Beckenboden mehr Lust bei der Liebe empfinden und außerdem schützt das Training vor einem Absinken der inneren Organe. Das bringt so unschöne Begleiterscheinungen mit sich wie Inkontinenz, Gebärmuttervorfall, Rektozele oder Cystozele.

Deshalb ist das Training für Frauen nach der Geburt zu wichtig. Aber auch bei chronischem Husten, Übergewicht oder Kraftsport wird der untere Halteapparat stark belastet und sollte aktiv trainiert werden. Männer dagegen erhalten mit einem trainierten Beckenboden ihre Erektionsfähigkeit und nach einer Operation an der Prostata ist das Training so wichtig wie für Frauen nach der Entbindung.