Wann und weshalb das Leben neu ordnen müssen?

vom 20.05.2019, 19:24 Uhr

Ich habe schon hin und wieder den Ausdruck gehört, dass jemand sein Leben neu ordnen muss. Ich habe mir noch nie so viele Gedanken über den Ausdruck gemacht, vermute aber, dass es bedeutet, verschiedene offenstehende Fragen und Konflikte zu klären, Beziehungen die einem nicht gut tun zu beenden und etwas Neues zu beginnen und Altes dafür loszulassen.

Hattet ihr schon einmal das Gefühl, euer Leben neu ordnen zu müssen? Wann war das der Fall und weshalb? Wie ist es euch gelungen, euer Leben neu zu ordnen? Was versteht ihr überhaupt unter diesem Ausdruck und wie definiert ihr ihn? Wie kann einem das gelingen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke, dass es überwiegend eine Floskel dafür ist, dass man etwas in seinem Leben verändern möchte oder sich eben etwas verändert hat, an das man sich erst gewöhnen oder anpassen muss. Nach einem Umzug oder einem neuen Job muss man sicherlich erstmal wieder Gewohnheit und Routine entwickeln und einiges neu ordnen. Sicherlich können damit auch Personen gemeint sein, die einem nicht gut tun und zu denen man eher den Kontakt abbrechen möchte.

Auch nach dem Verlust eines Menschen ist es sicherlich oftmals nötig, dass man sein Leben neu ordnen muss. Dann fehlt ja jemand, mit dem man sein Leben bisher geteilt hat. Ich denke, dass es viele Gründe geben kann, sein Leben neu zu ordnen. Nach einer schweren überstandenen Krankheit zum Beispiel. Da geht es ja vielen so, dass sie einiges in ihrem Leben überdenken und dann verändern möchten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich denke, jeder Mensch hat irgendwann im Leben das Gefühl, dass er etwas ändern muss. Manchmal fühlt es sich an, als würde man im Kreis laufen oder als ob man in einer Sackgasse steckt. Das kann verschiedene Gründe haben, zum Beispiel wenn man sich in einer ungesunden Beziehung befindet oder in einem Job, der einem keine Freude bereitet.

Für mich persönlich war das Gefühl, mein Leben neu ordnen zu müssen, vor ein paar Jahren sehr präsent. Ich hatte das Gefühl, dass ich in meinem Job nicht weiterkam und dass ich auch in anderen Bereichen meines Lebens stagnierte. Ich wusste, dass ich etwas ändern musste, aber ich wusste nicht genau, wie ich das anstellen sollte.

Für mich war der erste Schritt, mir Zeit zu nehmen, um herauszufinden, was ich wirklich wollte und was ich brauchte, um glücklich zu sein. Ich habe viel über meine Prioritäten nachgedacht und darüber, was mir wirklich wichtig ist im Leben. Das hat mir geholfen, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Entscheidungen zu treffen, die zu mir und meinen Werten passen.

Ein weiterer wichtiger Schritt war, alte Gewohnheiten und Beziehungen, die mir nicht mehr gut taten, loszulassen. Das war nicht immer einfach, aber ich habe gemerkt, dass es mir guttat und dass ich mich dadurch freier und leichter fühlte.

Ich denke, "sein Leben neu ordnen" bedeutet letztendlich, dass man sich bewusst wird, was man will und was man braucht, um ein erfülltes Leben zu führen. Es kann bedeuten, dass man sich von Dingen oder Menschen trennen muss, die einem im Weg stehen, oder dass man neue Dinge ausprobieren und sich auf Abenteuer einlassen muss. Es ist keine einfache Aufgabe, aber wenn man sich Zeit nimmt, um sich selbst kennenzulernen und zu reflektieren, kann man neue Wege finden, um glücklich und erfüllt zu sein.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich hatte schon öfter stressige Phasen im Leben, in denen viel liegengeblieben ist, weil ich entweder im Job oder privat nur noch im Kreis herumgerannt bin und versucht habe, Krisen und Katastrophen zu managen. Aber wenn wieder Ruhe einkehrt (und das ist glücklicherweise bisher immer der Fall gewesen), mache ich mich daran, das nachzuholen, wozu ich nicht gekommen bin und wieder etwas Struktur in meinen Alltag zu bringen.

Dazu gehören die gute, alte Steuererklärung. Oder ein nicht zeitsensitiver Arzttermin. Mal wieder zum Friseur. Papierkram ausmisten. Gelesene Bücher verschenken. Eben wieder etwas Ordnung in den Alltag bringen. Die großen philosophischen Themen laufen bei mir eher so nebenher. Freundschaften lösen sich beispielsweise von alleine auf, da muss ich nicht groß reflektieren und sortieren.

Und ein glückliches und erfülltes Leben würde ich ebenfalls nicht direkt daraus ableiten, dass ich mal wieder den Allerwertesten hochbekomme und die Zimmerpflanzen umtopfe, die Zeitschrift abbestelle und neue Wäscheklammern kaufe. Das ist bestenfalls ein Nebenprodukt eines funktionierenden Alltags ohne wiederkehrende Katastrophen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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