Durch Kontakt zu anderen selbstsicherer werden?
Eine Freundin von mir, macht gerade eine recht schlimme Phase durch. Sie ist noch dazu viel alleine zu Hause und kommt nicht so viel unter Menschen. Nun hat ihr ihre Schwiegermutter angeboten, dass sie sich Nachmittags öfter mit den Hunden treffen und gemeinsam spazieren gehen. Ihre Schwiegermutter hat einen Hund und meine Freundin ebenfalls.
Bisher war meine Freundin auch wohl nach einem Vorfall recht unsicher mit dem Hund und ist nur mit einem mulmigen Gefühl Gassi gegangen. Dadurch, dass sie aber nun regelmäßig gemeinsame Spaziergänge mit der Schwiegermutter unternimmt, meint sie selbst, dass sie viel sicherer wurde und sie gar keine Bedenken mehr hätte, auch wieder alleine mit dem Hund raus zu gehen.
Ich habe auch schon mal erlebt, dass man durch Freunde und Kontakt zu anderen durchaus selbstsicherer werden kann. Natürlich kommt es auch immer auf die Freunde an und wie gut man sich selbst darauf einlassen kann. Aber Kontakte könnten da durchaus Sicherheit geben und dafür sorgen, dass man sich besser fühlt.
Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass man durch Kontakt zu anderen an Selbstsicherheit dazu gewinnen kann? Was meint ihr woran das liegt? Funktioniert das bei den meisten Menschen oder ist es immer Personen abhängig? Meint ihr, dass es eher wenig förderlich ist, wenn man durch andere Personen an Sicherheit dazu gewinnt? Sollte man das lieber aus eigenem Antrieb schaffen?
Ja, bei mir war es so als ich damals meinen Mann kennenlernte. Er ist ein selbstsicherer Typ, ich war das damals nicht. Er hat mir dann durchaus vermittelt, dass ich nicht schüchtern sein muss und so bin ich selbstsicherer geworden und heute nicht mehr schüchtern. Ich denke, dass es generell viel bringt sich mit Menschen zu umgeben, die einem da helfen und einen vielleicht auch mal aus einem Loch herausholen. Letztendlich muss man aber immer an sich selber arbeiten.
Bei deiner Geschichte geht es doch wohl eher um den Hund und die Handhabung des Tieres, oder? Ich leide nämlich nicht unter mangelndem Selbstbewusstsein oder einem Mangel an sozialen Kontakten, aber als ich vor einiger Zeit unerwartet den Hund einer Freundin betreuen musste habe ich mir auch erst mal Unterstützung geholt.
Ich kenne den Hund zwar gut, war aber noch nie alleine mit ihm spazieren und hatte keine Ahnung auf was man da achten muss, vor allem weil das eben kein kleines Schoßhündchen ist. Also habe ich mich immer mit Bekannten verabredet, die zwei Hunde haben, und wir sind dann immer zusammen spazieren gegangen. Nach der Woche hätte ich mir auch alleine zugetraut einen Spaziergang mit dem Hund zu unternehmen, aber es war einfach netter zusammen zu gehen.
Für mich hört sich das auch eher nach einem Problem mit den Hund an, den dieser Vorfall ausgelöst hat, und dadurch dann einfach der Kontakt zu anderen Menschen die mit Hund unterwegs waren gemieden worden ist. Sicherlich kann man dann daran arbeiten wenn man sich mit Personen trifft und sich dabei unterstützen lässt mit seinem Vierbeiner wieder besser zurecht zu kommen.
Aber das einfach auf den Menschen zu übertragen ist schon ein wenig weit hergeholt. Nur weil man auf jemanden trifft der Selbstsicher ist, muss man das noch lange nicht abbekommen und noch nicht einmal wenn man damit ermutigt wird, quasi manipuliert damit es dem anderen auch besser in den Kram passt. Manche selbstsichere Menschen mögen es auch nicht, wenn das Lämmchen welches ansonsten nichts sagt und artig hinterher trottet auf einmal anfängt ebenfalls sich in diese Richtung zu entwickeln und den Platz streitig zu machen und fängt dann wieder an, zu manipulieren damit es entsprechend niederer gehalten wird.
Somit kommt es in erster Linie auf einen selbst drauf an und nicht auf andere und auch nicht auf deren Manipulations- und Ermutigungsversuche. Hier war es auch nur ein Vorschlag der Schwiegermutter, aber sie hat sich dazu durch gerungen das ganze zu machen und mitzumachen. Ansonsten ist noch viel die Zeit etwas die dazu beiträgt, dass man selbstsicherer wird wie auch die Bereiche in denen man sich bewegt. Bewegt man sich in einem Bereich in dem man noch nie selbstsicher war, dann kommt es mit der Zeit auch nicht alleine, sondern nur wenn man sich damit befasst mit dem Thema, einarbeitet und somit seine Selbstsicherheit daraus zieht.
Ich finde es wichtiger, dass man Menschen hat die einem Rückhalt geben und einfach ausprobieren und einem die Zeit selbst geben. Nicht diese Menschen die einen in eine Richtung schubsen und lenken, dazu anstacheln es zu machen denn so etwas muss einfach aus eigenem Antrieb heraus passieren, da man sich ansonsten auch nicht wohl fühlt und es bei einer einmaligen Aktion bleibt, selbst wenn Bestätigung dafür erfahren wird von der Manipulierenden Person.
Ich frage mich auch, was wäre wenn die Manipulierende Person auf einmal nicht mehr existiert, ob man das "Wissen" was man sich dann durch diese angeeignet hat auch behält oder ob das auch direkt ausgelöscht wird. Denn in meinem Umfeld hat sich gezeigt, alles was durch diese Manipulationen sich angeeignet wurde war auch weg, sobald die Person weg war. Offenbar oftmals nur weil es gemacht wurde, damit man der anderen Person gefällt und sich damit selbst nicht angefreundet hat. Sozusagen einfach eine Maskerade für eine begrenzte Zeit.
Ich denke, dass man hier keine allgemeine Antwort geben kann. Jeder Mensch braucht einen anderen Antrieb in seinem Leben. Der eine schafft es durch die Unterstützung von anderen Menschen wieder mehr Kontakte zu bekommen um mehr aus sich herauszukommen. Der andere jedoch muss es alleine schaffen, weil er sich von anderen Menschen schnell bedrängt fühlt und es ihm zu schnell gehen würde. Am Ende muss jeder so klarkommen, wie es für ihn am besten ist. Man kann aber nur versuchen die Menschen so gut wie möglich zu unterstützen.
Ich denke jedoch, dass der Ansatz, der bei deiner Freundin gemacht wurde, nicht wirklich verkehrt ist. Dadurch, dass sie jetzt auch wieder mehr mit ihrem Hund unterwegs ist und sich wieder mehr zutraut, gewinnt sie auch einiges an Selbstbewusstsein. Sicher schafft sie es auch dabei, dieses Selbstbewusstsein auf andere Lebenslagen zu übertragen. Das wäre doch ein guter Anfang. So kann sie nach und nach in mehreren Lebensbereichen mehr Selbstbewusstsein sammeln - und das alles dank ihrem Hund.
Ich denke auch, dass es bei der jungen Frau an dem Hund lag, dass sie nicht selbstsicher war und zumindest dem Hund nach diesen gemeinsamen Spaziergängen wieder gewachsen war. Aber auch allgemein kann ich es mir vorstellen, dass man selbstsicherer werden könnte, wenn man sich mit anderen Menschen umgibt. In Gesprächen merkt man es vielleicht, dass man selber auch viel kann und weiß und das trägt dann sicher zur Selbstsicherheit bei.
Meiner Ansicht nach wird hier einiges durcheinander gebracht. Hier geht es primär um das Tier und nicht um den Kontakt zu anderen Mitmenschen. Wenn man vom Pferd fällt, soll man ja auch am besten schnell wieder drauf steigen, um eventuelle Ängste im Keim zu ersticken, die durch einen Sturz zu stande kommen könnten. Wenn dann aber zufällig eine Person anwesend ist, wenn man sich erneut aufs Pferd setzt, hat die zunehmende Selbstsicherheit doch nichts mit dem Menschen zu tun, sondern mit dem schadenfreien erneuten Umgang mit dem Tier. Wie man das durcheinander werfen kann ist mir ein Rätsel.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass der Kontakt zu anderen Menschen durchaus dazu beitragen kann, dass man an Selbstsicherheit gewinnt. Besonders in schwierigen Phasen oder nach traumatischen Erlebnissen ist es wichtig, Unterstützung durch Freunde oder Familie zu erhalten. Allerdings denke ich auch, dass dies von Person zu Person unterschiedlich ist und nicht bei jedem gleich gut funktioniert.
Es ist auch wichtig, sich selbstständig aus schwierigen Situationen befreien zu können und sich nicht ausschließlich auf die Hilfe anderer zu verlassen. Wenn man beispielsweise ein Problem hat, ist es gut, wenn man sich von Freunden Ratschläge und Tipps geben lässt. Letztendlich muss man aber selbst die Initiative ergreifen und an der Lösung arbeiten.
In Bezug auf Selbstsicherheit kann es durchaus hilfreich sein, sich mit Menschen zu umgeben, die ähnliche Interessen haben oder in ähnlichen Situationen sind. Dadurch kann man sich gegenseitig motivieren und unterstützen. Wenn man beispielsweise Angst vor dem Gassi gehen mit dem Hund hat, ist es sicherlich hilfreich, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der einem zeigt, wie es geht.
Allerdings sollte man darauf achten, dass man sich nicht zu sehr von anderen abhängig macht. Es ist wichtig, dass man auch alleine zurechtkommt und sich nicht ausschließlich auf andere verlässt. Außerdem sollte man darauf achten, dass man sich von Freunden und Familie nicht zu sehr beeinflussen lässt und sich immer selbst treu bleibt.
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