Nicht mit der Vergangenheit von jemandem zurechtkommen?

vom 22.05.2019, 11:06 Uhr

Ich habe schon öfter davon gehört, dass es viele Menschen geben soll, die nicht damit zurechtkommen, wenn ihr Partner schon viele Partner und "Bekanntschaften" vor ihnen hatte. Auch wenn es sich dabei um die Vergangenheit handelt und die Beziehung nun gut läuft, machen sich manche wohl recht viele Gedanken darüber.

War es bei euch schon einmal so, dass ihr nicht mit der Vergangenheit von jemandem klarkamt? Wer war oder ist diese Person und weshalb hat euch das so fertiggemacht? Was muss überhaupt vorgefallen sein, damit ihr nicht mit der Vergangenheit von jemandem klarkommt?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde man muss jeden Mensch nehmen wie er zu dem Zeitpunkt ist als man ihn kennenlernt. Die Vergangenheit sollte man ruhen lassen und damit leben. Man kann durchaus auch einige Beziehungen oder einigen Sex vorher haben und dann eine treue liebevolle Seele sein, Menschen ändern sich ja vielleicht auch mal. Deswegen würde ich den Ist Zustand bewerten und nicht die Vergangenheit. Deswegen hatte ich auch noch nie Probleme mit der Vergangenheit der mich umgebenen Leute.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Die Vergangenheit ist eben vergangen und gehört zu einem Menschen dazu. Ich glaube, dass man sich durchaus daran gewöhnt, wenn der Partner schon einige Beziehung vor einem hatte oder ähnliches. Das heißt ja nicht, dass er nach wie vor so ein Leben führt und nie eine feste Beziehung möchte, die dann von Dauer ist. Ich würde das gar nicht so schlimm finden und das eben als Vergangenheit abhaken. Bedenklicher fände ich es da, wenn der Partner schon mal straffällig geworden wäre und es sich um vielleicht kein allzu harmloses Delikt gehandelt hat. Das würde mir dann schon eher zu denken geben.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Vergangenheit ist weniger vergangen als es die Worte einen denken lassen. Aus dem Verhalten eines Menschen in früheren Zeiten kann man in den meisten Fällen relativ gute Extrapolationen für die Zukunft treffen. Die meisten Halodris, Tunichtgute, Luftikusse, aber auch die Süchtigen und die Straffälligen werden in den seltensten Fällen ein völlig anderer Mensch.

Wenn mir also als Single ein Mann erzählen würde, dass er gerade vor zwei Monaten aus dem Entzug von seiner jahrelangen Heroinsucht entlassen worden ist oder letztes Jahr noch im Knast saß, weil er aufgrund seiner nicht in den Griff zu bekommenden Wutanfälle mal wieder ein Auto demolierte, nehme ich als klar denkender Mensch Abstand. Dann nehme ich nicht gutmenschlich an, derjenige sei nun sicher auf dem Weg zur Besserung und mit mir würde alles schon ganz anders. In solchen Dingen bin ich zu sehr Realistin, um altruistisch manche Menschen als Partner in Betracht zu ziehen.

Auch einem Casanova, der sich mit mehr als 100 Partnerinnen in der Vergangenheit brüstet, nehme ich nicht ab, dass jetzt mit mir alles völlig unterschiedlich werden wird. Bei Freunden sieht die Sache anders aus, da kann ich über ganz vieles hinweggucken.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Kommt es nicht immer darauf an, wie viel man mit dieser Person zu tun hat? Ich meine, wenn einer der Nachbarn eine kriminelle Vergangenheit hätte, wäre mir das so ziemlich egal, da mich das nicht im Ansatz tangiert und ich den ja nur höchstens Grüßen muss im Alltag und sonst gar nichts mit dem zu tun habe. Daher wäre mir das so ziemlich egal, was der in der Vergangenheit alles getan oder nicht getan hat.

Anders sieht es aber aus, wenn man engeren Kontakt zu einer Person hat, beispielsweise in einer Beziehung. Da käme ich nicht damit klar, wenn mein Partner in der Vergangenheit viel gelogen, betrogen und sonstige kriminelle Machenschaften durchgezogen hätte. Denn da sehe ich eher die Gefahr, dass man "rückfällig" wird. Ich bin der Ansicht, dass man irgendwann abstumpft, wenn man schlimme Sachen tut und die Hemmschwelle dann einfach sinkt, sodass man immer wieder dazu neigt, derartige Verhaltensweisen zu zeigen, was nicht immer gut sein muss.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kann verstehen, dass es für manche Menschen schwierig sein kann, mit der Vergangenheit ihres Partners umzugehen. In meiner Beziehung war das aber noch nie ein Problem für mich. Ich denke, es ist wichtig zu akzeptieren, dass unser Partner vor uns ein eigenes Leben hatte und dass es völlig normal ist, dass er auch andere Menschen kennengelernt hat.

Natürlich kann es schwierig sein, wenn man mit der Vergangenheit seines Partners konfrontiert wird und dabei etwas erfährt, was man nicht hören wollte. Aber es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass jeder von uns seine eigenen Erfahrungen gemacht hat und dass diese uns zu dem Menschen gemacht haben, der wir heute sind.

Ich denke, es gibt bestimmte Situationen, die dazu führen können, dass man mit der Vergangenheit seines Partners nicht klar kommt. Zum Beispiel, wenn er oder sie einem etwas verschweigt oder wenn man das Gefühl hat, dass der Partner immer noch Gefühle für eine Person aus der Vergangenheit hat.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mit wem und wie vielen jemand im Bett war kann bei mir schon altersbedingt kein Ausschlusskriterium mehr sein. Wer in meiner Generation noch ein unbeschriebenes Blatt ist, dem möchte ich auch nichts mehr beibringen müssen. In sexueller Hinsicht bin ich also tiefenentspannt, was die "Vergangenheit" von jemandem Angeht. Nicht jeder ist so grenzwertig asexuell wie ich, und so lange alle Beteiligten immer einverstanden waren, kann es mir herzlich egal sein, wie hoch der "body count" einer Person ist. Und nein, die Zahl der Kerben im Bettpfosten macht dich nicht zu einem tollen Hecht.

Davon abgesehen bin ich jedoch nicht so leicht mit der Aussage bei der Hand, dass die Vergangenheit einer Person eben "vergangen" sei und man damit leben müsse. Manchmal ist es schlichtweg fahrlässig, näheren Kontakt zu Menschen zu pflegen, deren Vergangenheit über ein paar Dutzend unterschiedliche Bettgeschichten hinausgeht. Ich würde beispielsweise niemanden "nehmen, wie er ist", der sich seiner Ex wegen Gewaltexzessen und Stalking nicht mehr nähern darf oder einem halben Dutzend Kindern keinen Unterhalt zukommen lässt, weil er mir schwört, all dies sei "Vergangenheit" und er jetzt ein geläuterter Mensch.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron