Seid ihr eher der konsequente oder zögerliche Typ?
Konsequenz ist schon in der Erziehung wichtig. Das haben zumindest meine Eltern immer so gehalten. Meine Schwester ist mit ihren Kindern da eher zögerlich und lässt auch schon mal die Konsequenz links liegen. Aber auch im Berufsleben oder überhaupt im Privatleben ist Konsequenz oft wichtig. Aber seid ihr da eher der zögerliche Typ oder seid ihr knallhart konsequent? In welchen Situationen zögert ihr eher und seid inkonsequent? In welchen Situationen seid ihr vollkommen konsequent?
Ich sehe "zögerlich" und "konsequent" gar nicht als Gegenteile an. Man kann auch erst mal zögern, sich die Sache gut überlegen und dann konsequent bei der beschlossenen Entscheidung bleiben. Man kann auch nicht zögern, sofort eine Strafe verhängen und dann inkonsequenterweise dieses Strafe nicht bis zum Ende durchführen.
Meine Mutter war immer sehr inkonsequent. Oft habe ich 4 Wochen Hausarrest bekommen und durfte dann doch wieder nach ein paar Tagen raus. Auch unterschieden sich ihre Reaktionen auf meine "Missetaten" immer sehr. Ich wusste nie, wenn ich das mache, bekomme ich ungefähr die und die Strafe. Ich konnte also nie abwägen, ob es mir die Sache womöglich wert wäre, eine Woche Hausarrest zu bekommen. Das würde aber zur Erziehung dazu gehören, dass die Kinder lernen, abzuwägen und Prioritäten zu setzen.
Es war jetzt nicht weiter dramatisch, aber ich würde meine Kinder überhaupt nicht so erziehen. Es muss schon einen roten Faden geben. Ich hatte immer irgendwie Angst vor den Strafen meiner Mutter, weil sie auch ganz unverhältnismäßig ausfallen konnten. Einmal hatte ich wirklich sehr viel Angst, weil ich mir selber die Haare geschnitten hatte und etwas schief gegangen ist. Ich habe Hausarrest, eine Ohrfeige oder sogar Internat erwartet. Tatsächlich gab es gar keine Strafe. Sie hat nur gelacht und gemeint, dass ich ja so rumlaufen müsste. Als ich mir Rastas gemacht hatte, hat sie mir aber mein Haustier weggenommen und zu einem Bekannten gebracht. Ich musst die Rastas wieder rauskämmen.
Konsequenz erachte ich also als sehr wichtig in der Erziehung. Aber die Strafe muss auch gut überlegt sein und im Verhältnis zur Tat stehen. Von daher finde ich es nicht schlecht, sozusagen zögerlich zu sein. Erst mal das Kind auf´s Zimmer schicken oder sagen, dass man es abends mit dem Vater bespricht und dem Kind dann später die Strafe mitteilt.
Ich bin eigentlich eher der konsequente Typ. Was Schule betrifft, verhalte ich mich so gut wie nie inkonsequent, auch wenn ich mal keine Lust habe. Das bemerkt man auch daran, dass ich immer To-Do-Listen schreiben. Eigentlich habe ich für jeden Tag eine To-Do-Liste, die ich mir am Tag vorher aufschreibe, sodass ich am nächsten Tag erst gar nicht auf die Idee komme, mich vor irgendetwas zu drücken. Wenn auf der To-Do-Liste also steht „10 Talkteria-Punkte“, dann ziehe ich das durch und suche notfalls eben nach alten Themen, falls die neuen nicht geeignet sind, um es zu erfüllen. Nur im allergrößten Notfall verzichte ich darauf, nicht alles, was auf meiner To-Do-Liste steht ab zu haken und in so einem Fall ärgere ich mich dann selbst für meine Inkonsequenz. Das mag ich überhaupt nicht.
Ich bin eher der zögerliche Typ und mich nervt das doch selbst auch oft. Ich bin eigentlich nur konsequent, was die Erziehung meines Hundes angeht. Da habe ich es sonst auch eher mal schleifen und einiges dann doch durchgehen lassen, was ich aber nun aber doch geändert habe, seitdem ich in die Hundeschule gehe.
Ich denke, dass es für einen selbst durchaus schon wichtig ist, dass man auch mal konsequent ist und das eben auch lernt, wenn man es sonst eigentlich eher nicht ist. Mir tut das doch durchaus gut.
Ich denke auch, dass hier beides möglich ist, wenn auch vielleicht auf unterschiedlichen Ebenen. Bei mir ist es so, dass ich eigentlich eher zögerlich bin und das nervt mich dann selber auch schon mal, wenn ich nicht zu einer Entscheidung komme. Zögerlich bin ich am ehesten, wenn ich mir nicht sicher bin, was nun für mich besser ist. Leider weiß man solche Dinge ja im Vorfeld auch nicht immer, sondern muss mal ins kalte Wasser springen, was ich mich aber oft leider nicht traue.
In meinem Berufsleben bin ich eigentlich ziemlich konsequent. Dabei geht es dann z.B. darum, die Gesetze genau einzuhalten oder auch einfach nur, die Arbeit immer vernünftig zu machen. Dabei bin ich komischerweise überhaupt nicht zögerlich. Ich packe dann einfach die Dinge an und denke nicht lange darüber nach, sondern weiß einfach, was ich zuerst machen muss und dann wird das auch gemacht. Einige Kunden würden sich manchmal wünschen, dass ich nicht so konsequent die Regeln einhalte, aber so bin ich in dem Punkt eben.
Alles ist relativ und subjektiv. Es stellt sich doch die Frage, wo die Grenze ist. Wann ist jemand grundsätzlich konsequent und wann inkonsequent? Ich kenne durchaus Menschen, die sich selbst bei der Hundeerziehung als "konsequent" bezeichnen, aber für mich ist das nur Schönfärberei und gelogen.
Denn wenn ich dieselben Menschen beobachte, die sich für konsequent halten, dann muss ich nur drüber lachen, denn von Konsequenz sehe ich gar nichts, weil ich davon eine andere Auffassung habe. Für mich ist das nicht konsequent, wenn das Tier macht was es will, wenn man einmal wegschaut und dann auf Befehle nicht hört.
Ich glaube auch, dass die meisten Menschen hier in einem Spektrum angesiedelt sind. Beispielsweise gibt es sicher konsequente und sachliche Chefs, die daheim von der Familie spielend um den Finger gewickelt werden oder Leute, die beispielsweise ihr Sportprogramm eisern durchziehen, aber im Job regelmäßig in die Bredouille kommen, weil Deadlines nicht so ihr Ding sind.
Ich selber kann auch in mancherlei Hinsicht "konsequent" bis zum Starrsinn sein und umgekehrt dann wieder flatterhaft und unentschlossen. Bei mir macht es einen Unterschied, ob es sich um Alltagskram handelt oder um die seltenen, wirklich wichtigen Entscheidungen im Leben. Wenn es für mich wirklich um etwas geht, wie um einen Job, eine Wohnung oder sonstige Grundlagen, kann ich meine Pläne sehr konsequent durchziehen und komme nicht so schnell ins Eiern. Aber dafür hapert es im Alltag schon manchmal bei Kleinigkeiten wie gesünderer Ernährung oder der leidigen Hausarbeit.
Bei Kindern sollte man schon konsequent sein und das durchziehen, was man angekündigt hat und so mache ich das auch. Ich überlege mir also vorher genau was die Strafe sein soll und wie ich diese dann durchziehe. Wenn man das nicht macht, dann lernen Kinder ja nur, dass Mama und Papa das eh nicht Ernst meinen. Ich versuche daher schon immer konsequent zu sein, aber auch die Bedürfnisse meines Kindes zu sehen bei der Strafe selber. Mein Sohn ist zum Beispiel ein Richtiger Wildfang. Wenn er dann beispielsweise mehr als einen Tag Gartenverbot hätte, dann macht das für alle keinen Sinn, außerdem ist er ja auch noch nicht so alt.
Ich denke, dass Konsequenz in vielen Bereichen des Lebens wichtig ist, um Ziele zu erreichen und klare Grenzen zu setzen. Im Erziehungsalltag versuche ich, konsequent zu sein und bei Regeln und Vereinbarungen zu bleiben, um meinen Sohn Orientierung zu geben und Vertrauen aufzubauen. Auch im Berufsleben ist Konsequenz wichtig, um effizient zu arbeiten.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich in manchen Situationen zögerlich bin und eher inkonsequent agiere. Das passiert oft dann, wenn es um Entscheidungen geht, die mich selbst betreffen oder wenn ich Angst habe, jemanden zu verärgern oder zu enttäuschen. Ich denke, dass das auch mit meiner Persönlichkeit zu tun hat und dass ich oft zu viel Rücksicht auf andere nehme.
In Situationen, die mir wirklich wichtig sind oder die Auswirkungen auf andere haben, bin ich jedoch knallhart konsequent und stehe zu meinen Entscheidungen. Das kann zum Beispiel der Schutz meines Kindes sein oder auch berufliche Entscheidungen, die meine Karriere voranbringen.
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