Zeitigeres Aufstehen hilft bei Dauer-Verspätungen nicht
Wenn jemand immer wieder ein paar Minuten zu spät kommt, gibt man gerne den Tipp, derjenige solle doch eher aufstehen, um so pünktlich zu sein. Bei mir funktioniert das nicht. Ich habe es erst heute wieder gemerkt. An manchen Tagen ist es nicht so schlimm, wenn ich mich verspäte, weil es keiner merkt, daher schludere ich da mitunter bei der Zeit. Ich war schon eine halbe Stunde vor dem Klingeln des Weckers wach. Aber ich habe dann noch dies und jenes erledigt und so lange herumgetrödelt, dass ich auch nicht zeitiger als sonst losgefahren bin.
Kann es sein, dass man ohne zeitlichen Druck wirklich anfängt, zu trödeln und sich denkt, dass fünf Minuten später auch nicht schlimm sind, selbst wenn man eigentlich pünktlich sein wollte? Dann ist es aber keine Frage des Aufstehens, sondern eher eine Gewohnheit oder?
Bei mir ist das auch so, ich stehe ungern früh auf und meine Zeit ist dann so knapp kalkuliert, dass nichts dazwischen kommen kann und darf. Hat den Vorteil, dass ich im Autopilot unterwegs sein kann und nicht denken muss. Werde ich früher wach ist es dann eher so, dass ich denke unheimlich viel Zeit zu haben und dann anfange irgendein Zeug zu machen. Das führt aber zu nichts.
Ich komme morgens mit der Zeit am besten klar, wenn alles nacheinander abläuft. Sobald da Leerlauf entsteht, bekommt mir das gar nicht. Ich komme zwar deswegen nicht zu spät, da ich von zu Hause aus arbeite, aber den ganzen Tag dann nicht wirklich in die Gänge. Als ich früher noch pünktlich beim Job sein musste, bin ich wegen solcher Leerzeiten aber auch nicht zu spät gewesen.
Deswegen würde ich einfach mal vermuten, dass dein morgendliches Zeitmanagement einfach nicht wirklich passt. Stehst du zu knapp auf kommst du zu spät und wenn du wirklich früher aus dem Bett kommst, dann vertrödelst du die Zeit mit Dingen, die nicht unbedingt nötig sind. Deswegen solltest du deinen morgendlichen Ablauf einfach optimieren und dich auch streng an deine eigenen Pläne halten.
Zitronengras, kann es sein, dass du eher mit dem Auto zur Arbeit fährst? Ich persönlich fahre seit Jahren mit der Bahn zur Arbeit und die Bahn konditioniert schon ganz gut. Denn wenn man da eine Minute oder so zu viel getrödelt hat, muss man hinrennen oder man verpasst die Bahn und muss auf die nächste Bahn warten, worauf ich keine Lust habe. Dementsprechend kann ich mich durchaus bei Leerlauf anderweitig beschäftigen und kann sehr gut mein Timing planen.
Ich kann das nur schwer nachvollziehen, dass man ständig zu spät kommt. Ich fahre überwiegend mit dem Auto und dennoch schaffe ich es zeitig aus dem Haus. Da man ja weiß, dass man durchaus Verkehrsbehinderungen und ähnliches einplanen muss. Ich mag es gar nicht zu spät zu kommen und finde das auch bei anderen nervig.
Wie war es denn in der Kindheit? Haben die Eltern dafür gesorgt, dass du immer pünktlich irgendwohin gekommen bist? Vielleicht ist das ja auch eine Sache der Erziehung. Ansonsten wäre sicherlich ein anderer Zeitplan sinnvoll. Das man sich vorher überlegt, was man in der Zeit alles erledigen möchte, bevor man los muss und wie viel Zeit man für diese Aufgaben braucht.
Ich denke eher, dass es was mit Konditionierung zu tun hat. Wenn man schon mal zu spät gekommen ist und das hatte richtig negative Konsequenzen, dann achtet man drauf und passt nächstes Mal besser auf. Bei mir ist es eben die Bahn, da ich keine Lust habe, lange an kalten Bahnhöfen zu warten. Oder aber, wenn man einen Termin versäumt und dadurch eins auf den Deckel bekommt.
Wenn es natürlich völlig egal ist, wann man zur Arbeit oder sonstwo auftaucht und da sagt keiner was zu, kann man sich auch schlecht zu mehr Disziplin und Pünktlichkeit erziehen, weil man unbewusst keine Notwendigkeit dazu sieht. Wozu sich anstrengen, wenn man durch Unpünktlichkeit keine Nachteile hat? Wobei ich nicht verstehen kann, wie man mit so einer Art tatsächlich noch nie auf die Nase geflogen sein kann.
Ich bin jahrelang mit der Bahn zur Uni und später zur Arbeit gefahren und habe dadurch schon gelernt das Haus pünktlich zu verlassen. Aber wenn ich Morgens mehr Zeit als üblich habe, warum auch immer, ist es tatsächlich so, dass ich mich zum Schluss mehr beeilen muss als wenn ich weniger Zeit habe.
Klingt paradox, aber dieses "ich habe ja noch Zeit" Gefühl sorgt dafür, dass ich trödle und mir dann auch mehr Zeit lasse und nicht so oft auf die Uhr schaue. Und irgendwann merke ich dann, dass es doch schon später ist als gedacht und muss mich beeilen. Für mich ist ein gewisser zeitlicher Druck Morgens auf jeden Fall hilfreich wenn ich das Haus pünktlich verlassen muss.
Für mich ist das Thema Verspätung reine Einstellungssache. Als ich noch jünger war, ging es mir genau wie dir, egal wann der Wecker klingelte, ich kam zu spät oder in allerletzter Sekunde. Die Pünktlichkeit hatte bei mir schlichtweg keine Priorität und erschien mir eher lästig. Glücklicherweise hatte ich damals auch ein sehr gnädiges Umfeld und kam ohne Sanktionen damit durch.
Heute ist für mich Pünktlichkeit sehr wichtig. Wenn ich nur 2 Minuten zu spät komme, egal mit welcher Begründung, entschuldige ich mich dafür und es ist mir äußerst unangenehm. Verspätungen sind für mich dadurch kein Thema mehr, es passiert schlicht weg nicht mehr, egal wann der Wecker klingelt. Stehe ich zu spät auf, fällt das Frühstück flach oder es werden eben andere Abstriche gemacht, die helfen pünktlich zu sein.
Für mich hat das einfach etwas mit Disziplin und eigener Einstellung zu tun. Wenn man selber innerlich der Meinung ist, dass ständiges zu spät kommen ja nicht so schlimm ist, dann wird sich da auch nichts ändern. Vor allem ist es dann aber auch völlig egal wann man aufsteht. Wenn man rechtzeitig aufsteht und sich dann die Zeit entsprechend einteilt kann es schon entspannter sein, allerdings muss man sich das dann auch entsprechend gut einteilen.
Ich stehe auch lieber etwas früher auf, aber ich teile mir dann die Zeit auch so ein, dass ich nicht noch ewig umher. sitze oder schlendere, sondern genau weiß was ich wann zu tun habe und bis wann ich spätestens etwas gemacht haben muss.
Ich denke, dass es in der Tat sein kann, dass man ohne zeitlichen Druck anfängt zu trödeln, auch wenn man eigentlich pünktlich sein wollte. Es ist menschlich, dass wir uns in unserem Verhalten von äußeren Faktoren beeinflussen lassen. Wenn ich zum Beispiel weiß, dass ich noch ein paar Minuten Zeit habe, bevor ich irgendwo sein muss, dann kann ich mich leichter dazu verleiten lassen, noch etwas anderes zu erledigen, als mich direkt auf den Weg zu machen.
Doch das Problem ist, dass diese Gewohnheit, sich Zeit zu lassen, sich irgendwann einschleicht und dann auch in Situationen auftritt, wo es wirklich darauf ankommt, pünktlich zu sein. Es kann dann schwierig sein, sich von dieser Gewohnheit wieder loszulösen.
Daher denke ich, dass es wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass man diese Gewohnheit hat und gezielt dagegen anzugehen. Das kann bedeuten, dass man sich selbst eine Zeitvorgabe setzt, bis zu der man spätestens losfahren muss, und sich dann auch daran hält, auch wenn man noch etwas Zeit übrig hat. Oder man legt sich eine To-Do-Liste an, die nur die Dinge enthält, die wirklich erledigt werden müssen, bevor man das Haus verlässt, um sich nicht von unnötigen Aufgaben ablenken zu lassen.
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