Finderlohn in jedem Fall geltend machen?

vom 08.06.2019, 18:34 Uhr

Frau Ehrlich hat auf der Straße ein Smartphone gefunden. Da es direkt an einer Universität gelegen hat, hat sie das Smartphone unter Angaben ihrer Kontaktdaten dort abgegeben. Das Smartphone wurde auch dort abgeholt nachdem sie das bei Facebook gepostet hat. Denn Frau Ehrlich bekam einen Anruf von der Frau, wo sie das Smartphone abgegeben hat, dass es abgeholt wurde und die Verliererin den Pin eingegeben hat um festzustellen, dass es ihr Smartphone ist.

Frau Ehrlich ist enttäuscht, wo sie doch gesagt hat, dass die Kontaktdaten auch weitergegeben werden dürfen und sie ja auch über Facebook erreichbar ist. Aber diejenige, die das Smartphone abgeholt hat, hat sich nicht mal bedankt. Frau Ehrlich meint, dass ihr ja auch ein Finderlohn zusteht, was sie dann ebenso bei Facebook gepostet hat und sie wurde von vielen dort einfach heruntergemacht, dass es doch eine Selbstverständlichkeit wäre, dass man sowas abgibt und es unverschämt wäre da einen Finderlohn zu fordern. Man sollte es als "Karmapunkt" abhaken und nicht so gierig sein usw. Frau Ehrlich hat sich da sichtlich unwohl gefühlt und hat diese Gruppe dort verlassen, wo sie das gepostet hat.

Würdet ihr in jedem Fall einen Finderlohn wollen? Zumal das Smartphone das Neuste von Huawei war und sehr teurer ist. Denkt ihr, dass man den Gedanken an Finderlohn nicht haben sollte, weil Ehrlichkeit eben auch so wichtig ist? Wann würdet ihr Finderlohn haben wollen? Ich persönlich denke, dass man in jedem Fall ein ehrlicher Finder sein sollte, kann aber Frau Ehrlich ein wenig verstehen, weil sie nicht mal ein "Danke" bekommen hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich weiß natürlich, dass mir rechtlich ein Finderlohn zusteht, aber ich habe noch nie etwas beim Fundbüro abgegeben weil ich auf das Geld spekuliert habe. Ich will mich doch nicht daran bereichern, dass andere etwas verloren haben.

Ich habe mal einen Geldbeutel mit Papieren gefunden und habe die Besitzerin dann selber ausfindig gemacht und angerufen weil unser Fundbüro so blöde Öffnungszeiten hat und das Wochenende vor der Tür stand. So hatte sie ihre Sachen schneller wieder. In dem Fall wäre ich wohl schon etwas enttäuscht gewesen wenn sie sich nicht bei mir bedankt hätte, aber wenn sie mir keinen Finderlohn gegeben hätte, hätte ich nicht darauf bestanden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich würde gar nicht mit einem Finderlohn rechnen. Natürlich ist nett, wenn man ein Danke hört, aber ich denke, dass es leider nicht mehr selbstverständlich ist, dass sich jemand für etwas bedankt. Ob man zu einem Finderlohn verpflichtet ist, weiß ich gar nicht. Aber ich denke, dass man eher nicht damit rechnen sollte, dass man einen bekommt. Für mich ist es aber auch selbstverständlich, dass ich gefundenes Handy, Schlüssel oder sonst was abgebe. Auf einen Finderlohn würde ich da nicht bestehen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe bisher nur selten etwas Wertvolles gefunden und hatte in diesen Fällen eigentlich nie mit einem Finderlohn gerechnet. Wobei ich es schon nett finde, wenn sich der Besitzer kurz bedankt, sofern er meine Kontaktdaten kennt. Aber eine finanzielle Zuwendung für die Wiederbeschaffung des verlorenen Gegenstandes würde ich nicht erwarten.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Asche auf mein Haupt, ich wusste nicht das man tatsächlich einen Finderlohn einfordern kann und bin gerade etwas baff. Für mich ist es ganz selbstverständlich Verlorenes zurückzugeben und im besten Falle sehe ich das erfreute Gesicht dessen, der es verloren hat. Ein Danke wäre auch ganz toll, aber eine Belohnung erwarte ich dafür nicht. Ich habe selbst vor nicht allzu langer Zeit etwas verloren bzw. vergessen, meine Handtasche samt Geld und teurem Smartphone, eine halbe Stunde lang habe ich schwer gebangt.

Als wir dann auf dem Parkplatz ankamen, wo ich die Tasche im Einkaufswagen vergessen hatte, fragten wir nach ob jemand die Tasche abgegeben hat. Leider verneinte die Verkäuferin dies und ich verlor schon alle Hoffnung. Dann sah ich die Familie, die nach uns in die Parklücke eingeparkt hatte und fragte spontan nach. Wäre die kleine Tochter nicht so ein ehrliches Wesen gewesen, hätte ich die Tasche vermutlich nicht bekommen, die Eltern reagierten auf meine Nachfrage nämlich nicht. Die Kleine jedoch nickte eifrig und reichte mir meine Tasche aus dem Auto.

In dem Moment hätte ich sie am liebsten abgeknutscht und gab ihr stattdessen eine Tafel Schokolade, die wir ohnehin gerade gekauft hatten. Den Eltern hätte ich hier sicher nichts gegeben und wenn sie sich auf den Kopf gestellt hätten. Eine kleine Geste finde ich aber ohnehin mehr als ausreichend und könnte mir größere Belohnungen wirklich nur dann vorstellen wenn es um größere Summen Geld geht. Hier ist dann vielleicht ein 20er oder sogar 50er leicht zu verkraften. Im Falle von Frau Ehrlich finde ich es schon geradezu dreist, extra eine Kontaktadresse zu hinterlassen, damit hier auch ja eine Belohnung einfließt.

Da es sich um eine Universität handelt, könnte das Smartphone sehr gut einem Studenten gehören, die ja bekanntlich nicht gerade im Geld schwimmen. Ein teures Smartphone ist leicht für lau zu erhalten, wenn man einen Vertrag abschließt, das bedeutet noch nicht, das die Person auch wirklich flüssig ist. Trotzdem hätte natürlich ein Dankeschön drin sein können, aber in der heutigen Zeit ist ohne What's App Nummer oder ähnlicher Kontaktmöglichkeiten kaum mehr eine Kommunikation üblich. Wenn hier nur die Adresse hinterlassen wurde, war der Student eventuell überfordert. :lol:

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann gut verstehen, wie sich Frau Ehrlich fühlt. Es ist zwar eine Selbstverständlichkeit, dass man gefundene Gegenstände zurückgibt, aber ein einfaches "Danke" für die Ehrlichkeit wäre wohl angemessen gewesen. Auf der anderen Seite denke ich, dass man nicht immer einen Finderlohn verlangen muss.

Es hängt von der Situation ab. Wenn es sich um einen Gegenstand handelt, der für den Besitzer von unschätzbarem Wert ist, zum Beispiel ein Erbstück oder ein wichtiger Gegenstand für die Arbeit, dann würde ich einen Finderlohn erwarten. Bei einem Smartphone würde ich jedoch nicht unbedingt einen Finderlohn erwarten, es sei denn, es handelt sich um ein sehr teures Modell und der Besitzer hat ausdrücklich einen Finderlohn angeboten.

Ich denke, es geht hier um die Wertschätzung der Ehrlichkeit. Wenn jemand sich die Mühe gemacht hat, den verlorenen Gegenstand zurückzubringen, dann sollte man zumindest ein "Danke" sagen. Ein Finderlohn ist eine nette Geste, aber nicht unbedingt erforderlich. Ich denke, dass jeder von uns in der Lage sein sollte, das Richtige zu tun, ohne dafür belohnt werden zu müssen. Ehrlichkeit ist eine Tugend und sollte nicht davon abhängen, ob man dafür belohnt wird oder nicht.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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