Musstet ihr schon mal Gefühle für jemanden unterdrücken?

vom 17.06.2019, 10:06 Uhr

Negative Gefühle, die man einem Menschen entgegenbringt, die unterdrückt man oft vor diesem Menschen, weil man diesen nicht vor den Kopf stoßen will. Aber positive Gefühle möchte man ja nun doch irgendwie los werden. Aber manchmal ist es völlig unangebracht diese zu zeigen.

Sei es, weil es der Partner deiner besten Freundin ist, für den zu Gefühle hast oder sei es weil es vielleicht sogar der Vater deiner besten Freundin ist, für den du Gefühle hast. Auch Gefühle für den Lehrer unterdrückt man meist ja auch, weil es nicht gerade förderlich für den Unterricht ist und für den Lehrer auch Schwierigkeiten bringen könnte.

Es gibt sehr viele Situationen, wo man Gefühle für einen Menschen einfach unterdrücken sollte oder gar muss. Musstet ihr schon mal Gefühle unterdrücken, die ihr für einen Menschen hattet? Was war es für ein Mensch und warum konntet ihr die Liebe nicht gestehen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kenne die Situation, dass man eine Person vielleicht nicht sonderlich sympathisch findet, man aber leider aus verschiedensten Gründen recht häufig mit ihr zu tun hat. Zum Beispiel durch einen gemeinsamen Freundeskreis oder durch die Arbeit/das Studium. Ich versuche dann meistens einfach, den Kontakt zu dieser Person auf ein Minimum zu reduzieren, weil ich keine Lust habe, mich zu ärgern. Meistens war es so, dass der Kontakt zu dieser Person sowieso nur übergangsweise war und ich, insofern sich die besagte Person mir gegenüber nicht komplett unangemessen verhält, ich nicht großartig etwas dazu gesagt habe. Sollte die Person es aber darauf anlegen, sieht die Sache anders aus.

Einen anderen Fall erlebte ich mal im Freundeskreis. Eine gute Freundin hatte nach einer Trennung noch starke Gefühle für ihren Exfreund, der auch Teil unseres Freundeskreises war und die beiden sich deshalb regelmäßig gesehen haben. Das hat es für sie nicht gerade leichter gemacht, aber in solchen Momenten sollte man sich wohl versuchen klar zu machen, warum es die Trennung gab, und dass sie vielleicht wirklich die beste Lösung war. Ein "Gestehen der Liebe" wäre in dem Fall wohl keine gute Idee gewesen, für beide Partien.

» Viktoria_ » Beiträge: 398 » Talkpoints: 32,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei mir war es so, dass ich den Freund meines Ex Freundes gesehen habe und sofort schockverliebt war. Das konnte ich so natürlich nicht zeigen und wollte es zunächst auch nicht zulassen, aber letztendlich sind wir heute ein Paar und sogar verheiratet. Ich bin also nicht gut darin meine Gefühle zu unterdrücken.

Ich hatte auch mal einen Chef, der nur umher gebrüllt hat und auf den ich wirklich sauer war deswegen, weil es auch völlig zu unrecht war. Das habe ich auch lange für mich behalten, dass ich so sauer deswegen war und irgendwann habe ich dann einfach mal zurückgebrüllt, was mir aber seinen Respekt eingebracht hat, denn außer mir hat dies nie jemand gemacht. So wirklich gut unterdrückt habe ich es in beiden Situationen nicht, aber auf Dauer ist das sicherlich auch nicht gut und irgendwann muss es einfach heraus oder man zerbricht in irgendeiner Form daran.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es ist doch in der heutigen Gesellschaft völlig normal, dass man irgendwelche Gefühle unterdrückt und aus Höflichkeit den Leuten nicht ständig vor den Latz knallt, was man denkt und fühlt. So wäre ich zum Beispiel niemals so dumm meiner Chefin zu sagen, dass ich überhaupt nichts von ihr halte und sie in meinen Augen das schlimmste ist, was dem Betrieb hätte passieren können. Stattdessen lächle ich vor ihr und mache gute Mine zum bösen Spiel.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Leider kann man sich ja nicht immer aussuchen, mit welchen Menschen man zu tun hat und da finde ich es auch normal, dass man seine Gefühle nicht offen zeigt. Es wäre sicherlich nicht professionell, wenn man sagt, dass man mit Kollege XY nicht zusammenarbeiten möchte, weil man ihn einfach nicht leiden kann. Einen guten Eindruck macht das sicherlich nicht.

Auch kann man manchmal nicht zu seinen Gefühlen stehen, wenn diese positiver Art sind. Gerade, wenn man weiß, dass man vielleicht keine Chance hat oder damit viel zerstören würde, ist es sicherlich verständlich, wenn man diese verschweigt und eben unterdrückt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich würde auch schätzen, dass ich erheblich mehr Gefühle für jemanden unterdrücke als zeige, und damit meine ich nicht gerade Verliebtheit. Die meisten "Gefühle" meinen Mitmenschen gegenüber sind eher negativ, wenn sie überhaupt existieren. Den allermeisten Leuten, denen ich am Tag so begegne, stehe ich neutral gegenüber und verhalte mich höflich, wie es sich für ein Mitglied einer komplexen Gesellschaft gehört.

Wenn überhaupt ein Gefühl aufploppt, ist es meistens zwischen Genervtheit und blanker Wut angesiedelt, und diese Gefühle kann man schlecht ausleben, wenn man seinen Job behalten/nicht aus dem Zug fliegen/keine Strafe zahlen/nicht vor den Kadi gezerrt werden möchte. Wie gesagt, die allermeisten Menschen sind schon in Ordnung, aber die schiere Masse bringt mich oft genug in Rage oder die Tatsache, dass ich einfach nicht entkommen kann, weil die Person drei Meter von mir entfernt im gleichen Büro sitzt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Bei mir ist das nun nicht ganz so extrem, aber hin und wieder bin ich schon gezwungen Gefühle zu unterdrücken. Bei mir sind sie jedoch ausschließlich negativ und betreffen vor allem Personen, denen ich privat nicht so entfliehen kann, wie ich es gerne würde. Aus Höflichkeit und um den Frieden zu wahren, unterdrücke ich hier meine Abneigung grundsätzlich. Es ist nicht so das ich diese Personen hasse oder nicht leiden kann, meistens ist es eher sowas wie Misstrauen.

Diese Menschen neigen dazu andere zu verletzen, absichtlich und unabsichtlich. Einer davon ist ein chronischer Lügner, ein anderer äußerst hintertrieben und verschlagen. Ich möchte mich von diesen Leuten einfach nur fern halten, damit sie mich mit diesem ganzen Mist den sie verzapfen, nicht einfangen können. Leider ist das aus gesellschaftlichen Gründen oft schwierig und ich ergebe mich einfach meinem Schicksal, sofern es nur für kurze Zeit ist. Denn über längeren Zeitraum könnte ich mich nicht so verstellen.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja, ich kenne es auch sehr gut, Gefühle negativer oder auch positiver Art zu haben, und diese aber nicht zu unterdrücken, sondern einfach für mich zu behalten. Man mag nicht jeden, ob im Berufsleben oder im privaten. Das ist ganz normal. Aber Gott hat alle Menschen lieb! Und mich mag auch nicht jeder. Oder sagen wir mal, nicht jeder mag ALLES an mir.

Ich denke, dass wir alle Fehler haben und Züge, die bei anderen nicht gut ankommen. Ich versuche in dem Fall, wenn ich eine andere Person nicht mag, in ihm oder ihr etwas Gutes zu entdecken. Und einen Unterschied zwischen dem zu machen, was er oder sie tut und dem was ihn oder sie ausmacht- als Mensch. Oft mache ich die Erfahrung, dass bei genauem Hinsehen, dann etwas sichtbar wird, was auch liebenswert ist. Das ist eine spannende Geschichte. Was ich da entdecke ist oft so etwas wie ein "göttlicher Kern".

Wenn man Verliebtheitsgefühle für jemanden hat, der glücklich verheiratet ist oder in einer Beziehung, dann sollte dieser Mensch tabu sein. Gemäß dem 6. Gebot- Du sollst nicht ehebrechen. Es ist auch in diesem Fall besser, seine "zugeneigten" Gefühle für sich zu behalten. Sie zu unterdrücken ist natürlich immer schwierig- und auch ungesund.

» Kirchenbotschafter » Beiträge: 91 » Talkpoints: 21,81 »


Ich kann definitiv sagen, dass ich schon mal Gefühle für jemanden hatte, die ich unterdrücken musste. Es war ein guter Freund von mir, den ich schon seit Jahren kannte und mit dem ich viel Zeit verbracht hatte. Ich hatte mich einfach in ihn verliebt und konnte es ihm nicht sagen, weil ich wusste, dass er nicht das gleiche empfand.

Es war schwer, diese Gefühle zu unterdrücken, vor allem weil wir immer noch viel Zeit miteinander verbrachten und ich ihn jeden Tag sehen musste. Aber ich wusste, dass es besser war, sie für mich zu behalten, als unsere Freundschaft zu riskieren.

Es gab viele Gründe, warum ich ihm meine Liebe nicht gestehen konnte. Zum einen war ich mir nicht sicher, ob er überhaupt an einer Beziehung interessiert war und zum anderen wollte ich unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Außerdem war ich mir bewusst, dass ich in einer glücklichen Beziehung war und es daher nicht fair wäre, ihm meine Gefühle zu gestehen.

Es war eine schwierige Zeit, aber ich habe gelernt, dass es manchmal besser ist, seine Gefühle für sich zu behalten, als sie auszusprechen und damit eine Freundschaft oder Beziehung zu gefährden. Auch wenn es schwer war, habe ich mich letztendlich dafür entschieden, meine Gefühle für mich zu behalten und meine Freundschaft zu schätzen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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