Wie Kinder zum leise sein erziehen?
Ich habe gehört, dass man nun auch wegen Kinderlärm die Miete mindern kann, so hat es der Bundesgerichtshof entschieden. Allerdings sollen Eltern da doch eher vorbeugen und die Kinder dazu erziehen, nicht so laut zu sein.
Ganz vermeiden lässt es sich sicherlich nicht, dass die Kinder auch mal etwas lauter spielen oder auch mal streiten. Eine Psychologin rät dazu mit den Kindern möglichst Beschäftigungen zu suchen, die eben ruhiger statt finden und die Kinder zu belohnen, wenn sie denn eben leise spielen.
Wie erzieht man Kinder am besten dazu, leise zu sein? Ist der Weg der Belohnung da wirklich sinnvoll? Meint ihr, dass kleine Kinder überhaupt wirklich dazu erzogen werden können? Oder ist es erst bei älteren Kindern ab 6 Jahren eher zumutbar, dass diese eben auch mal ruhig sind?
Ich finde es selbstverständlich, Kinder zu ruhigem Verhalten zu erziehen. Und natürlich funktioniert das auch schon bei kleinen Kindern. Selbstverständlich kann man einem Baby oder einem Kleinkind das Weinen oder Jauchzen nicht verbieten. Aber Kreischen und Toben kann man sehr früh abstellen. Kinder sind nicht allein auf der Welt und das verstehen die auch sehr früh.
Um ruhige Kinder zu haben, muss man erst einmal deren Bedürfnisse verstehen. Die meisten Kinder haben nun einmal einen unbändigen Bewegungsdrang und durchaus Lust zu kreischen, zu johlen und allgemein lautstark zu spielen. Das kann man nicht einfach verbieten. Aber wenn man immer für den geeigneten Rahmen sorgt, in dem Kinder sich ungehemmt austoben können, dann kann man an anderen Orten Ruhe verlangen.
Mit dem Ball durch die Wohnung toben, im Treppenhaus fangen spielen und so weiter, das muss nicht sein. Wenn man dafür Orte und Gelegenheiten schafft, verstehen auch sehr kleine Kinder, dass es anderswo stört.
Ich denke im Grunde sollten Kinder spielen dürfen, wozu auch gehört, dass man mal etwas lauter ist. Das schließt für mich aber nicht aus, dass Eltern den Lärm in gesunder Bahnen lenken und auch mal auf die Bremse treten, wenn es zu übermütig wird. Ich denke, man kann durchaus erwarten, dass die Kinder nicht vor der Tür mit dem Ball herum hauen, wenn 50 Meter weiter ein eingezäunter Fußballplatz ist. Man muss auch nicht mit Rollschuhen oder Fahrrädern durch das Treppenhaus bowlen. Ich denke, das ist einfach eine Frage der Dosis.
Also ich denke, man weiß, dass Kinder etwas lauter sind und mehr Energie haben. Im Normalfall ist es eben so, obwohl es natürlich auch ruhige Kinder gibt. Deshalb dann immer gleich die Polizei zu rufen oder sich aufzuregen finde ich falsch.
Ich würde zuerst das Gespräch suchen und würde schauen, ob man gemeinsam eine Lösung findet. Das Setzen einer Konsequenz, wenn die Kinder so übertreiben, was natürlich dann die Aufgabe der Person ist, die die Aufsicht über die Kinder hat.
Jedenfalls ist es so, dass ich denke, dass es aber auch Kinder gibt, die diesen Bogen überspannen. Dies liegt vielleicht daran, weil man das Verhalten schon zu lange toleriert hat. So ein Verhalten lässt sich dann schwer wieder ab erziehen, wenn die Kinder schon in einem gewissen Alter sind.
Wenn die Zustände unzumutbar sind, würde ich auf jeden Fall eine Mietminderung in Betracht ziehen. Man muss sich eben die Art und die Dauer des Lärms genau dokumentieren und regelmäßig das Ordnungsamt einschalten. Dann hat man vielleicht auch eine Chance, dass es besser wird oder die Partei eben ausziehen muss.
Für mich ist es auch selbstverständlich, dass man ein Kind zum leise sein erziehen kann wenn man weiß, wie das Kind funktioniert und was es braucht. Dann muss man halt mal seinen Hintern vor die Türe bewegen, damit der Ball nicht im Treppenhaus oder in der Wohnung gekickt wird sondern draußen, wo es auch hin gehört. Oder auch mal das Ermahnen, wenn es zu laut wird und sich einmischen.
Aber inzwischen sieht es eher so aus, dass die Kinder die Eltern erziehen und diese nicht in der Lage sind sich durchzusetzen sondern einfach resignieren. Was meinst du wie oft ich ein "lass die Kinder doch laut sein" gehört habe wenn ich bei anderen unterwegs war, ganz gleich wie laut es war und das es mir schon in den Ohren weh getan hat. "So sind sie hinterher wenigstens müde" wenn vorher 3 Stunden lang der Ball gegen die Zimmerwand geschossen wurde. Was ist so schwer daran, wenn man die Brut vor das Haus stellt damit sie das dort machen können? Auch draußen kann man seinem Bewegungsdrang nachkommen, da belästigt es weniger Leute als im Hochhaus.
Für mich ist das klar, mein Kind wird ermahnt wenn es zu laut wird und wird auch nach draußen geschoben damit es dort seinen Ball kicken kann und das findet nicht im Haus statt. Auch ein dauerhaftes kreischen und johlen im Haus über eine längere Zeit findet hier nicht statt, dann wird ermahnt zum leiser sein, sie aus dem Haus geworfen und gut ist die Sache. Ausgelastete Kinder machen abends keinen Krach und auch nicht den kompletten Tag und dann gibt es auch keinen Grund die Miete zu mindern von Nachbarn die belästigt werden rund um die Uhr vom lauten Kindergeschrei. Dafür muss man aber auch erziehen und sich nicht erziehen lassen von seinem Nachwuchs.
Wenn man wirklich einen Wildfang zu Hause hat, dann sollte man sich einen Gefallen tun und regelmäßig mit dem Kind nach draußen gehen. Ich mache das mit meinen beiden Kindern jeden Tag und sicherlich ist das aufwendig und passt auch nicht immer zu den eigenen Plänen, aber ich finde es auch nicht wirklich erstrebenswert dass meine Kinder zu Hause durchdrehen, weil sie immer mehr aufdrehen und diese Kraft nicht rauslassen können.
Wir haben das Problem mit den Nachbarn zwar nicht, aber ich finde das meinen Kindern zu Liebe auch richtig ihnen zu sagen, wann sie zu laut sind und ihnen auch die Möglichkeit zu geben diese Energie herauszulassen. So gab es schon Tage, an denen wir gefühlt nur draußen waren, weil einfach so viel Energie da war und man diese nicht drinnen loswerden konnte. Ich sage den beiden durchaus wann es zu viel ist und wann sie leiser sein müssen und das wird auch verstanden, wobei die leise Lautstärke nicht immer zu halten ist, da ich wirklich 2 Energiebündel zu Hause habe. Wir gehen dann lieber raus und da können sie laut sein, auf dem Spielplatz oder im Garten.
Ich finde nicht, dass Kinder zum Leise sein erzogen werden sollten und finde das absolut unsinnig. Soll man seinem Kind dann am besten auch noch beibringen, wie es die Steuererklärung für einen erledigen kann und Rouladen richtig zubereitet? Es sind Kinder und es gehört zur kindlichen Entwicklung einfach dazu, auch mal lauter zu sein. Was ist denn das für eine Kindheit, sich ständig mit Bedacht äußern zu müssen? Das sind dann wahrscheinlich auch genau solche Kinder, die sich draußen bloß nicht dreckig machen dürfen und die anderen auf Aufforderung ein Küsschen geben sollen.
Natürlich kann man einem achtjährigen Kind erklären, dass es nicht einfach so aus lauter Spaß an der Freude mitten in der Nacht umherbrüllen und auf dem Boden stampfen soll, weil alle schlafen. Wenn ein Kind aber tagsüber zu ganz normalen Uhrzeiten einfach spielt und es da lauter zugeht oder auch mal weint, dann sind das ganz normale Kindergeräusche, die es da meiner Meinung nach nicht zu unterbinden gilt.
Mir ist schon bewusst, dass Kinderlärm Nachbarn stören kann, allerdings ist Kinderlärm so gesehen kein Lärm und die Nachbarn können da auch nicht dagegen vorgehen. Vielleicht ist es ja so, dass da die Miete gemindert werden kann. Aber es ist nicht so, dass es sich dabei um einen Kündigungsgrund handelt. Kinder sind nun einmal lauter und das muss man so akzeptieren. Wenn es einen enorm stört, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als sich ein Haus zu kaufen, in den Wald zu ziehen oder was auch immer.
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