Wurde für Kulturpass die richtige Zielgruppe gewählt?
Ab Mitte Juni 2023 soll der sogenannte Kulturpass an den Start gehen. Junge Erwachsene, die im Jahr 2023 18 Jahre alt geworden sind oder werden, erhalten dieses von der Bundesregierung. Dies sollen laut statistischem Bundesamt rund 750.000 Jugendliche sein.
Wegen Corona konnten junge Menschen zwei Jahre lang kulturelle Angebote so gut wie gar nicht nutzen, worunter nicht nur die Jugend sondern auch die Kulturbranche litt. Um diesen jungen Menschen das Kulturangebot wieder näher zu bringen, gibt es nun diesen Kulturpass.
Die 200,- Euro Budget des Kulturpasses können für Museen, Theater, Konzerte, Kinovorstellungen, Bücher oder CDs innerhalb von zwei Jahren genutzt werden. Welche Angebote genau zur Verfügung stehen, ist auf einer digitalen Plattform ersichtlich. Große Verkaufsplattformen bzw. Online-Versandhändler sind davon allerdings ausgeschlossen.
Grundsätzlich findet diese Idee Zustimmung, allerdings wird Kritik an der Einschränkung der Zielgruppe geübt. Es heißt zwar, dass dieses Angebot noch ausgeweitet werden wird auf 16- und 17-jährige Jugendliche, wenn dieses gut angenommen wird, aber die derzeitige Zielgruppe ist altersmäßig ja schon sehr eingeschränkt. Nicht nur heute 18-Jährige hatten ja die letzten Jahre mit den Coronaeinschränkungen zu kämpfen sondern auch ältere und jüngere Kinder, Jugendliche bzw. junge Erwachsene. Das Angebot jetzt auf einen so "kleinen Kreis" zu Beschränkungen stößt bei vielen auf Unverständnis.
Was denkt ihr, warum wurde die Zielgruppe für den Kulturpass so eingeschränkt? Findet ihr diese Handhabung fair gegenüber anderen Kindern und Jugendlichen? Wurde für das Pilotprojekt trotzdem der richtige Alterskreis gewählt? Denkt ihr, der Kulturpass wird gut angenommen und zukünftig auch auf andere Altersgruppen ausgeweitet?
Ich kann sagen, dass die Einschränkung der Zielgruppe für den Kulturpass auf junge Erwachsene ab 18 Jahren verschiedene Gründe haben könnte. Einerseits könnte es sein, dass die Bundesregierung sich auf diese Altersgruppe konzentriert, da sie in den letzten Jahren aufgrund der Corona-Pandemie besonders stark von den Einschränkungen betroffen waren.
Junge Erwachsene im Alter von 18 Jahren erleben normalerweise wichtige Übergänge, wie beispielsweise den Schulabschluss oder den Eintritt ins Berufsleben, und könnten daher ein besonderes Bedürfnis haben, kulturelle Angebote wieder verstärkt zu nutzen. Der Kulturpass könnte als eine Art Unterstützung dienen, um ihnen den Zugang zu kulturellen Aktivitäten zu erleichtern und ihnen ein Stück Normalität zurückzugeben.
Andererseits könnte es auch praktische Gründe geben, warum die Zielgruppe auf junge Erwachsene ab 18 Jahren beschränkt ist. Die Umsetzung eines solchen Projekts erfordert Ressourcen und Logistik, wie beispielsweise die Bereitstellung von Budgets und die Integration mit digitalen Plattformen. Es könnte sein, dass die Bundesregierung beschlossen hat, mit einer bestimmten Altersgruppe zu beginnen, um das Projekt in einem überschaubaren Rahmen zu testen und zu evaluieren, bevor es auf andere Altersgruppen ausgeweitet wird.
Ob diese Handhabung fair gegenüber anderen Kindern und Jugendlichen ist, ist sicherlich eine berechtigte Frage. Es ist möglich, dass auch jüngere Kinder und Jugendliche unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten haben und ebenfalls von kulturellen Angeboten profitieren könnten. Es bleibt abzuwarten, wie das Pilotprojekt des Kulturpasses angenommen wird und ob es in der Zukunft auf andere Altersgruppen ausgeweitet wird.
Ich denke, dass der Kulturpass eine positive Initiative sein kann, um jungen Erwachsenen den Zugang zur Kultur zu erleichtern und die Kulturbranche nach den Einschränkungen der Pandemie zu unterstützen. Es ist jedoch wichtig, auch andere Altersgruppen und ihre Bedürfnisse im Blick zu behalten und sicherzustellen, dass kulturelle Angebote für alle zugänglich sind. Die Evaluation und Weiterentwicklung des Kulturpasses sollten daher sorgfältig durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass er gerecht und inklusiv ist und möglichst vielen Menschen zugutekommt.
Es gibt Kreise, die schreien bei jedem Angebot, dass nicht ausschließlich ihnen und ihresgleichen zugutekommt, dass es sich um einen unfairen Vorteil für andere handelt. In meinen Augen spricht hier nur der dreckige Neid, sonst gar nichts.
Ich würde mich zwar auch milde ärgern, wenn ich mit 17 oder 19 knapp an diesem Angebot vorbeigeschrammt wäre, aber das passiert doch im Alltag eigentlich ständig. Man verpasst ein Sonderangebot, ist zu alt oder zu jung für irgendeinen Bonus, bekommt keinen Seniorenteller im Restaurant oder muss den vollen Eintritt in den Zoo zahlen, weil der Sechsjährige die Klappe nicht halten konnte. Ich halte den Kulturpass für eine schöne Geste, aber auch nicht unbedingt für weltbewegend. So ein Riesenbetrag sind 200 Euro auch nicht. Je nach Geschmack und Interesse gehst du damit dreimal ins Theater, und das war's schon.
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