Sich als Mutter zu selten Zeit nur für sich nehmen?

Viele Mütter nehmen sich zu selten und zu wenig Zeit für sich allein. Dabei ist diese Me-Time wichtig, um einfach mal das machen zu können, was einem Spaß macht und zu was man sonst nicht kommt und dadurch die eigenen Akkus aufzuladen. Oft haben Mütter aber nicht die Zeit, um sich eine Auszeit zu nehmen - beziehungsweise sie verplanen ihre Zeit eben anders. Nicht immer haben Mütter aber die Gelegenheit, mal Me-Time zu machen, beispielsweise dann nicht, wenn sie alleinerziehend sind. Und oft haben sie dann auch noch ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich mal nur um sich kümmern.

Ich brauche gar nicht so viel Zeit für mich selbst, wobei Me-Time in den letzten zwei Jahren, seitdem mein Kind auf der Welt ist, tatsächlich oft zu kurz kam. Mein Mann arbeitet aber auch so viel, dass unser Sohn meist noch und schon schläft, wenn er zur Arbeit geht oder kommt. Und auch am Wochenende ist mein Mann oft weg und Verwandte gibt es hier in der Nähe nicht. Da ich recht lange gestillt habe, war mein Sohn auch in gewisser Weise von mir abhängig, so dass ich auch nicht so einfach weg konnte. Und nachts braucht mich mein Sohn nach wie vor, wobei nächtliches Ausgehen nun ohnehin nicht zu dem zählt, was ich in meiner Me-Tme gerne machen würde.

Wenn mein Mann am Wochenende da ist, dann nehme ich mir nun aber gezielt am Vormittag ein paar Stunden für mich und kann mich dann ins Café setzen und etwas lesen oder etwas anderes machen, was mir Spaß macht. Nehmt ihr euch als Mutter genügend Zeit für euch selbst oder bleibt das bei euch eher auf der Strecke?

Das ist mit ganz kleinen Kindern nun mal so. Da kann man sich selten Zeit nehmen und auch wenn man alleinerziehend ist, geht das nicht. Ich versuche mir schon Dinge zu suchen, die ich auch alleine und für mich machen kann, damit ich nicht nur Mutter, sondern auch Frau bin oder einfach mal ein Mensch mit Vornamen und nicht nur Mama.

Ich finde so etwas schon wichtig, damit man nicht am Ende seelische Schäden davon trägt oder sich fragt, wer man eigentlich ist. Das muss ja auch nicht immer etwas ganz Großes sein, manchmal ist es einfach abends ein Bad, bei dem keiner stört. Ich versuche mir jeden Abend etwas Zeit für mich zu nehmen, wenn ich mit dem Aufräumen fertig bin und die Kinder im Bett sind. Dann mache ich ein bisschen Sport, schaue Serien oder was auch immer ich gerade machen will.

Zunächst einmal stimme ich dir vollkommen zu, dass es wichtig ist, als Mutter Me-Time zu nehmen. Es ist essentiell, um sich selbst zu regenerieren und die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Doch viele Mütter vernachlässigen diese Zeit, weil sie das Gefühl haben, ihre Kinder stehen immer an erster Stelle und ihre Bedürfnisse müssen hintenanstehen. Ich denke, dass es wichtig ist, hier ein gesundes Gleichgewicht zu finden.

Es ist auch verständlich, dass es schwierig sein kann, als alleinerziehende Mutter Zeit für sich selbst zu finden. Hier ist es wichtig, Unterstützung von Familie oder Freunden zu suchen, wenn möglich. Und selbst wenn das nicht möglich ist, gibt es immer noch Optionen, wie man Zeit für sich selbst finden kann, wie zum Beispiel einen Babysitter engagieren oder ein paar Stunden am Wochenende zu reservieren, wenn der Partner oder Verwandte verfügbar sind.

Es ist auch wichtig, das schlechte Gewissen zu überwinden, wenn man sich Zeit für sich selbst nimmt. Das ist leichter gesagt als getan, aber es ist wichtig, sich selbst zu erlauben, diese Zeit zu nehmen, ohne sich schuldig zu fühlen. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass du auch als Mutter das Recht hast, dich um dich selbst zu kümmern.

Ich denke, es ist großartig, dass du dir am Wochenende ein paar Stunden Me-Time gönnst, wenn dein Mann zu Hause ist. Es ist wichtig, diese Zeit zu nutzen und es ist toll, dass du das für dich tust. Ich würde dir empfehlen, auch während der Woche ein paar Minuten für dich selbst zu finden, selbst wenn es nur für 10 Minuten ist, um zu meditieren oder eine Tasse Tee zu trinken. Es kann einen großen Unterschied machen, um den Alltag besser zu bewältigen.

Abschließend würde ich sagen, dass es wichtig ist, als Mutter Zeit für sich selbst zu finden, um ein gesundes Gleichgewicht im Leben zu halten. Es ist nicht egoistisch, sondern notwendig, um sich selbst zu regenerieren und die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden zu fördern. Es kann schwierig sein, Zeit für sich selbst zu finden, aber es ist möglich, wenn man sich bewusst Zeit für sich selbst nimmt und sich von dem schlechten Gewissen löst.

Ich altere allmählich aus der Schicht der "jungen Mütter" heraus, habe aber zumindest Erfahrungen aus Beobachtungen und zweiter Hand machen können. Und da habe ich eher den Eindruck, dass Me-Time unter Müttern eher verpönt ist, wenn man so will. So lange die Kinder unter 15 sind, trägt so manche Mama ihre Aufopferung wie eine Monstranz vor sich her und lässt sich schmerzlich lächelnd dafür feiern, dass sie seit zehn Jahren nicht mehr bei geschlossener Klotür gekackt hat oder was auch immer. Daraus habe ich den Eindruck gewonnen, dass viele Mütter gar keine Zeit "nur für sich" wollen, sondern im Gegenteil stolz darauf sind, nicht mal in Ruhe aufs Klo gehen zu können, weil der Nachwuchs zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Recht auf freien Zugriff auf ihre Person hat.

Deswegen habe ich auch nur noch kinderlose Freunde. Einerseits wurde gestöhnt, wie stressig das Muttertum doch sei, andererseits werden alle Vorschläge, das mittlerweile entwöhnte Kindergartenkind mal eine Stunde dem Kindsvater aufs Auge zu drücken, empört abgelehnt. Letzterer muss schließlich arbeiten, das ist viel wichtiger als so ein gammliger Sprössling. Und ich sehe 10 Minuten Meditation am Tag nicht als "Me-Time" an. So lange brauche ich schon, um mir die Schuhe zu binden. Ebenso weigere ich mich, es großartig zu finden, falls sich tatsächlich mal ein Vater findet, der drei Stunden pro Woche mit dem Kind unbeaufsichtigt gelassen werden kann, während Mama die übrigen 165 Stunden klaglos zur Verfügung steht.