Nutzt ihr Foodsharing?
Seit kurzer Zeit gibt es bei uns einen sogenannten „Fairteiler“, der regelmäßig von „Foodsavern“ befüllt wird. Eine Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht und seitdem nutze ich den Fairteiler regelmäßig. Dabei bin ich auch mit einem der Foodsaver ins Gespräch gekommen.
Er erzählte mir, dass das Angebot erst sehr langsam angenommen wird. Seitdem fahre ich immer erst gezielt dorthin, ehe ich einkaufen gehe. Gerade Brot aber auch Obst und Gemüse muss ich dann oft gar nicht mehr kaufen. Gibt es in eurer Gegend Foodsharing? Nutzt ihr es auch?
Bei uns gibt es Foodsharing auf diverse Art und Weise. Eine Möglichkeit ist auch ein "Fairteiler" bzw. sogar mehrere. Das Problem dieser "Fairteiler" liegt in meinen Augen (ähnlich wie bei der Tafel)darin, dass diese zu öffentlich aufgestellt sind. Einer dieser "Fairteiler" befindet sich in einer gut besuchten Gaststätte, ein weiterer in einem Bürgertreff. Man kann sich an diesen "Fairteilern" also nicht wirklich unbeobachtet bedienen sondern steht mehr oder weniger sogar im Blickfeld vieler anderer Mitbürger. Die Nutzer dieses Angebots stehen also mehr oder weniger ungewollt im Fokus. Da Courage zu zeigen und die Hemmschwelle zu überwinden ist für viele nicht einfach, vor allem für die tatsächlich Hilfsbedürftigen. Aus diesem Grund werden diese bei uns auch nur sehr spärlich angenommen, obwohl insgeheim wahrscheinlich viel mehr Leute Interesse daran hätten.
Ansonsten gibt es bei uns zum Beispiel auch Foodsharing-Gruppen in sozialen Netzwerken. In den Gruppen werden oft Lebensmittel angeboten die ein Fehlkauf waren bzw. die man mal testen wollte und die einem dann doch nicht wirklich munden, die aber zu gut zum Wegschmeißen sind. Das geht von Getränken über Eiweißbrot bis hin zu Babynahrung. Außerdem werden dort auch selbstgemachte Marmeladen und eingelegtes Gemüse, frisches Gemüse und Obst aus Privatgärten angeboten. An Weihnachten gibt es dann auch Backfeen die ihre Plätzchen verschenken. Diese Gruppe ist gut besucht und die Angebote werden auch regelmäßig gut angenommen. Ich habe die Angebote selbst auch schon gerne genutzt.
Als ich eine Zeit lang arbeitssuchend war habe ich mich auch nicht gescheut zur Tafel zu gehen. Das ist im weitesten Sinne ja auch eine Form von Foodsharing. Die Mitarbeiter sammeln die Lebensmittel (nahe am MHD) von den Supermärkten ein und verteilen sie an die Hilfsbedürftigen.
Ich kenne relativ viele Angebote dieser Art - von öffentlichen Kühlschränken über soziale Netzwerke bis hin zu „Grabbelkisten“ vor der Haustür privater Wohnungen. Allerdings bin ich da bisher zurückhaltend gewesen und habe noch keinen Gebrauch von solchen Foodsharing-Stationen gemacht, auch wenn ich prinzipiell jede Lebensmittelrettung befürworte.
Irgendwie ist mir aber unbehaglich dabei, etwas zu nehmen und zu verarbeiten, was vorher völlig frei zugänglich in der Öffentlichkeit herumlag oder was unter unbekannten Umständen bei einer fremden Person gelagert wurde. Ich habe keinerlei Vergiftungsparanoia und halte diese Lebensmittel auch nicht für kontaminierter als Waren im Supermarkt, die ja auch jeder Kunde anfassen kann, aber aus irgendeinem Grund ist die Hemmschwelle trotzdem da.
Manchmal bringe ich Lebensmittel, die ich selber nicht loswerde, zur Arbeit oder zu Feiern von Freunden mit. Dort bediene ich mich dann auch an ähnlichen Spenden. Das ist aber doch etwas anderes, weil man die Personen kennt, mit denen man tauscht.
In unserer Gegend gibt es auch Foodsharing und ich nutze es auch gelegentlich.
Ich finde es wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie viel Essen wir eigentlich verschwenden. Die Lebensmittel, die bei Foodsharing angeboten werden, sind oft noch völlig in Ordnung und können ohne Bedenken gegessen werden. Manchmal sind sie sogar besser als im Supermarkt, da sie direkt von Bauernhöfen oder kleinen Geschäften stammen und noch richtig frisch sind.
Natürlich gibt es auch Bedenken, was die Hygiene angeht. Aber ich denke, dass die Foodsaver sehr genau darauf achten, dass nur einwandfreie Lebensmittel in den Fairteiler kommen. Außerdem ist es wichtig, dass jeder, der die Lebensmittel entnimmt, auch selbst verantwortungsvoll damit umgeht und sie nicht einfach wegwirft.
Ich denke, dass Foodsharing eine großartige Möglichkeit ist, um unsere Umwelt zu schonen und auch noch Geld zu sparen. Es ist wirklich schade, dass nicht mehr Menschen davon Gebrauch machen. Vielleicht können wir durch Aufklärung und Bewusstseinsbildung dazu beitragen, dass Foodsharing in Zukunft noch stärker genutzt wird und somit noch mehr Lebensmittel gerettet werden.
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