Einen wöchentlichen Speiseplan für zu Hause erstellen?
In der aktuellen Coronapandemie müssen viele von uns nicht nur sparen, sondern auch mit den eigenen Geld- Warenressourcen haushalten, damit die Grundversorgung weiterhin gegeben ist. Dazu gehört es auch, klug und gezielt einzukaufen. Könnte es sinnvoll sein, einen wöchentlichen Speiseplan aufzustellen, damit man weiß, was man einzukaufen hat? Oder ist sowas sinnlos, weil man eh mehr kauft, als auf der Einkaufsliste steht? Warum sollte man jede Woche noch einen Speiseplan erstellen und was muss er enthalten?
Im Studium habe ich mit meinem Partner zusammen öfter meine Wocheneinkäufe durchgeplant und mir vorab vier, fünf Gerichte überlegt, die ich kochen wollte. Dabei habe ich auch immer versucht, bereits für ein Gericht gekaufte Zutaten im Laufe der Woche in anderen Kombinationen aufzubrauchen, um Reste und Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden. Dadurch, dass ich aber die Reihenfolge der Gerichte immer noch recht frei wählen konnte, habe ich mich durch dieses System nicht wirklich eingeschränkt gefühlt. Mir erschien es damals praktisch, sinnvoll und umweltschonend.
Mittlerweile arbeiten mein Freund und ich aber beide in Vollzeit, teilweise auch in Schichten, die voneinander abweichen, und essen nur wenige Hauptmahlzeiten unter der Woche gemeinsam. Tatsächlich läuft es meist darauf hinaus, dass wir - wenn überhaupt - nur zuhause frühstücken und Abendbrot essen und uns mittags etwas an der Arbeit organisieren, sodass wir kaum mehr warm kochen. Urlaubsphasen und Wochenenden bilden da natürlich Ausnahmen, aber aktuell lohnt es sich für uns nicht, einen Wochenspeiseplan aufzustellen. Wir planen ab und an mal Mahlzeiten für zwei Tage und sorgen sonst dafür, dass wir immer genug Brot und Belag im Haus haben, aber mehr ist nicht drin.
Ich selbst neige normalerweise nicht dazu, mir tagelang im Voraus zu überlegen, was ich essen werde. Zwar habe ich mir seit Corona einen zweiwöchigen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln angeschafft, um eine Quarantänezeit überstehen zu können, aber abgesehen davon kaufe ich zum Teil lieber tagesaktuell ein, da ich gern auf meinen jeweiligen Appetit achte und eben das esse, worauf ich am Abend Lust habe. Häufig esse ich gern Pasta- und Reisgerichte (Reis und Nudeln habe ich reichlich zuhause), sodass ich nur unterschiedliche Zutaten für die Sauce brauche. Aber richtig vorausplanen muss ich dafür nicht.
Selbst wenn nicht gerade außerhalb unserer Wohnung ein Virus wütet, der uns etwas einschränkt mit dem Einkaufen, so haben wir einige Grundzutaten immer auf Vorrat zu Hause. Dann brauchen wir uns nicht extra Gedanken machen, wenn mal Sonntag oder auch Feiertag ist. Und es gibt immer ein bisschen tiefgekühltes Gemüse oder auch Fleisch im Froster, sodass wir daraus ein Essen zaubern können, denn Basis-Zutaten wie Milch, Mehl oder Eier sind auch immer vorhanden.
Da wir allerdings nicht immer dasselbe essen wollen und natürlich auch gerne mit frischen Zutaten kochen und diese essen, überlegen wir uns einige Dinge, die wir in den nächsten Tagen gerne essen würden und kaufen danach ein. Die Zutaten wären also da, aber wir haben keinen Plan, an welchem Tag wir was essen. Und manchmal gibt es auch doch Änderungen und wir verarbeiten die Zutaten anders.
Ich habe es mal versucht mit einem Speiseplan, aber der kann einfach nicht berücksichtigen, dass man an manchen Tagen einfach keine Lust hat, überhaupt oder aufwändig zu kochen und an anderen Tagen etwa Reste erst noch verbraucht werden sollten. Gerade die Reste haben mir das Anfertigen eines Speiseplans immer wieder torpediert, weshalb ich recht schnell damit aufgehört habe.
Wir leben in einem Dorf und haben daher gar nicht die Möglichkeit ständig einkaufen zu gehen. Daher war es wichtig sich das Ganze besser zu organisieren. Wir durchdenken also schon, was wir wann essen wollen und was wir dann eben einkaufen müssen und was nicht. Natürlich habe ich immer auch irgendetwas im Tiefkühler, aber wir planen eben auch die Mahlzeiten, backen oder etwas aus dem Tiefkühler holen kann ich trotzdem immer.
Ich finde das nicht übertrieben auf diese Art und Weise vorzuplanen. Mir spart das Zeit und vor allem auch Diskussionen. Jeder weiß, wann es was zu essen gibt und jeder kann sich da auch mit seinen Wünschen einbringen. So fliegt auch deutlich weniger in den Müll, was mir eigentlich auch sehr wichtig war. Langweilig finde ich das nicht und spontan kann man das auch immer noch mal anpassen und ummodeln. Vorräte haben wir auch genug da, damit man eben auch mal eine Quarantäne oder was auch immer packen kann.
Also ich finde es wäre viel zu anstrengend die ganze Woche vorauszuplanen, außerdem entscheide ich meist spontan an dem Tag was heute zeitlich und von den Personen her usw. gerade passt. Seit Corona muss ich zugeben, kaufen wir mehr ein als davor und ich kaufe auch Sachen, die noch gar nicht aufgebraucht sind, sodass sich ein kleiner Vorrat bildet. Allerdings haben wir so dann immer die Wahl etwas zu kochen, worauf wir auch gerade Lust haben und ich muss nicht notgedrungen noch mal schnell einkaufen gehen, weil wir etwas nicht da haben (vor Corona war das hin und wieder der Fall).
Yuki hat geschrieben:Also ich finde es wäre viel zu anstrengend die ganze Woche vorauszuplanen, außerdem entscheide ich meist spontan an dem Tag was heute zeitlich und von den Personen her usw. gerade passt.
Ich bin auch eher der spontane Typ, der sich nicht so gern anhand eines längerfristigen Speiseplans festlegen mag. Zwar wird man durch Corona etwas mehr dazu genötigt, aber eigentlich liegt es mir nicht so. Wenn keine Pandemie herrscht, kaufe ich tatsächlich auch gern einfach mal spontan am Abend im Laden oder auf dem Wochenmarkt ein, worauf ich Appetit habe, und was mein Abendessen schmackhaft machen könnte.
Wir führen schon jahrelang einen wöchentlichen Speiseplan, sogar schon vor Corona haben wir damit begonnen. Mit der Zeit haben wir aber bemerkt, dass man gerne davon abweicht, sei es aus anderen Gelüsten oder weil man keine Lust hat, zu kochen. Wir führen mittlerweile einen losen Wochenplan, auf dem zwar die Gerichte für die Woche draufstehen, man aber keinen festen Tag auswählt und sie dann so zubereitet, wie man Lust darauf hat.
Ich kann mir schon vorstellen, dass so ein Wochenplan bei der Budgetierung hilft, ebenso in der aktuellen Phase. Aber ich finde auch, dass man ihn nicht strikt einhalten sollte, sondern etwas lockerer damit umgehen sollte. Auch bei der Planung sollte man nicht grammgenau vorgehen. Bei uns ist es teilweise auch so, dass wir etwas mehr einkaufen, aber wir planen das Zuviel dann irgendwo dazwischen ein oder wenn es haltbar ist, dann wird es in der kommenden Woche verwendet. Das hat bei uns auch noch nie ein größeres Problem dargestellt.
Mit einem wöchentlichen Speiseplan können wir alle rein gar nichts anfangen und das würde bei uns auch nicht klappen. Mein Mann muss öfter mal spontan länger arbeiten, je nachdem wie er eben mit der Arbeit auf seinem Schreibtisch fertig wird und was gerade so ansteht. Häufig kann er mir dann erst an dem Tag Bescheid geben, wann er nach Hause kommen wird. Davon mache ich dann teilweise auch die Essensplanung abhängig.
Entweder mein Mann isst dann zu Hause nur ein Brot oder etwas anderes, was er sich dann schnell zubereiten kann, wenn er so spät daheim ist oder ich koche etwas, was sich dann auch wieder gut aufwärmen lässt. Eierspeisen oder Fisch zählen dann aber beispielsweise eben nicht dazu. Unabhängig davon, dass mein Mann oft spontan lange arbeitet, will ich selbst auch flexibel bleiben.
Ich arbeite von zu Hause aus und kümmere mich um die Kinderbetreuung, kann mir meine Tage aber dadurch selbst einteilen. Es kann dann durchaus auch mal sein, dass wir spontan etwas unternehmen und dann keine oder nur wenig Zeit zum Kochen bleibt. Von daher will ich mich nicht auf bestimmte Speisen festlegen. Das finde ich ohnehin unpraktisch, da sich der Appetit ja immer mal ändern kann.
Außerdem kann es sein, dass man unerwartet Reste hat und dann am nächsten Tag doch nicht mehr kochen muss oder dass etwas anderes dazwischenkommt. Von daher entscheiden wir das meist am jeweiligen Tag spontan, was gekocht und gegessen wird oder machen uns zumindest am Vortag Gedanken darüber. Am Wochenende schon für die ganze nächste Woche zu planen, wäre für uns allerdings nichts.
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