Sollte es männerfreie Tage auf Volksfesten & Co. geben?

vom 07.04.2023, 22:17 Uhr

Jedes Jahr gibt es sexuelle Übergriffe auf Volksfesten. Der Alkohol fließt bei solchen Festen überdurchschnittlich viel und so erleben viele Besucherinnen von Bierzelten zumindest häufig belästigende Sprüche und Kommentare. Aus diesem brachten die Bremer Jusos nun den Vorschlag "Women Only"-Tage bzw. -Abende auf Volksfesten einzuführen. In Fitnessstudios, Saunen, Schwimmbädern, Konzerten und Diskotheken gäbe es solche Aktionen bereits ja auch schon.

Die Frauenbeauftragte in Bremen sieht darin jedoch einen falschen Ansatz. Ihrer Meinung nach müsste einfach mehr Wert auf Präventionsmaßnahmen gelegt werden. Die Frauen müssten mehr "beschützt" werden, damit es nicht zu solchen Übergriffen komme. Männer für einen Tag "zu verbannen" löse das Problem grundsätzlich nicht.

Was haltet ihr von solchen "Frauentagen" bei öffentlichen Veranstaltungen? Macht es einen Unterschied ob es solche Aktionen in Schwimmbädern, Fitnessstudios und Diskotheken regelmäßig gibt oder bei temporären Veranstaltungen wie Festen? Haltet ihr das für den richtigen Ansatz, um Frauen ein Wohlfühlgefühl bei solchen Veranstaltungen zu geben?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dass das Problem übergriffiger besoffener Typen auf öffentlichen Veranstaltungen dadurch nicht gelöst wird, ist korrekt. Aber es schadet nicht, auf dieses Problem, welches ja kein Naturgesetz darstellt, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, mehr Aufmerksamkeit zu lenken, und dazu ist der etwas provokante Ansatz eines männerfreien Tages ganz gut geeignet.

Man könnte auch eine Feldstudie daraus machen: Wie groß ist überhaupt die Nachfrage? Wenn die feierwilligen Damen an männerfreien Tagen scharenweise angerannt kommen, ist das Problem sexueller und gewalttätiger Übergriffe wohl doch größer als gedacht.

Mit Prävention hat das Ganze natürlich nichts zu tun. Die müsste schon im Kindergarten ansetzen. Offensichtlich ist es wenig sinnvoll, Frauen zu "beschützen" oder Männer physisch auszuschließen, solange die Gesellschaft als Ganzes es nicht schafft, Männern von klein auf zu vermitteln, keine Frauen zu belästigen. Und das fängt ja schon bei "Der Kevin ärgert dich und zieht dich an den Haaren, weil er dich mag!" an.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Man könnte auch eine Feldstudie daraus machen: Wie groß ist überhaupt die Nachfrage?

Ich bin mir nicht sicher, ob die Nachfrage für reine Frauentage wirklich sehr groß wäre. Bestehen nicht die Besuchergruppen von Volksfesten überwiegend aus Familien, zu denen auch Väter, Onkel. Söhne etc. gehören? Die saufwütigen Männergruppen gehören wahrscheinlich zu einer zwar lautstarken ober zahlenmäßig eher kleinen Besuchergruppe, denke ich.

Es hieß, dass es solche Frauentage auch in Fitnessstudios geben würde. Zum Glück trifft das auf mein Sportstudio nicht zu. Immerhin zahlen Männer und Frauen ja vermutlich gleiche Beiträge, da fände ich es ärgerlich, wenn ich nicht an genauso vielen Tagen Zutritt hätte wie die Frauen. Mein früheres Studio hatte es so gelöst, dass es eine Filiale nur für Frauen gab, während die übrigen Studios an allen Tagen für alle Besucher offen standen.

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» lascar » Beiträge: 4460 » Talkpoints: 788,86 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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