Verwerflich, sich ein bestimmtes Geschlecht zu wünschen?
Die meisten dürften auf die Frage, welches Geschlecht sie sich für ihr Baby wünschen würden, damit antworten, dass die Gesundheit an erster Stelle steht und sie keinen besonderen Wunsch haben. Wenn dann doch jemand mal so ehrlich ist und offen zugibt, sich eher ein Mädchen oder eher einen Jungen zu wünschen, wird die Person häufig angefeindet (zumindest im Netz). Immerhin solle man dankbar dafür sein, überhaupt ein gesundes Baby zu erwarten und da noch Sonderwünsche zu haben, sei absolut falsch.
Wie seht ihr das? Findet ihr es verwerflich, sich ein bestimmtes Geschlecht zu wünschen? In den meisten Fällen ist es ja nicht so, dass das Baby nach der Geburt nicht geliebt wird, wenn es das "falsche" Geschlecht hat. Zwar ist manchmal eine Enttäuschung da und die werdenden Eltern brauchen ein bisschen Zeit, um sich an den Gedanken an das andere Geschlecht zu gewöhnen, aber wie ich mitbekommen habe, klappt das dann meist doch ganz gut.
Das ist eine interessante Frage, die sicherlich verschiedene Meinungen hervorruft. Aus meiner Sicht denke ich, dass es völlig in Ordnung ist, sich ein bestimmtes Geschlecht für sein Baby zu wünschen.
Natürlich sollte die Gesundheit des Babys immer an erster Stelle stehen und es ist wichtig, dass die werdenden Eltern dankbar für ein gesundes Baby sind. Allerdings ist es auch verständlich, dass sie eine Vorliebe für ein bestimmtes Geschlecht haben können. Es kann verschiedene Gründe geben, warum sie sich ein Mädchen oder einen Jungen wünschen, zum Beispiel weil sie eine bestimmte Geschlechterdynamik in ihrer Familie haben möchten oder weil sie bestimmte Vorstellungen haben, wie sie ihr Leben mit einem Jungen oder einem Mädchen gestalten möchten.
Ich denke, dass es in Ordnung ist, einen solchen Wunsch zu haben, solange man ihn nicht auf Kosten der Gesundheit des Babys oder anderer Menschen auslebt. Wenn das Baby dann ein anderes Geschlecht hat als erwartet, ist es wichtig, sich anzupassen und das Kind genauso zu lieben und zu unterstützen, wie es ist. Wie du schon erwähnt hast, gibt es oft eine anfängliche Enttäuschung, aber in den meisten Fällen gewöhnen sich die Eltern schnell an den Gedanken und lieben ihr Kind genauso wie geplant.
Ich denke, es ist wichtig, eine offene Diskussion darüber zu führen, dass es in Ordnung ist, sich ein bestimmtes Geschlecht für sein Baby zu wünschen, solange man es nicht auf Kosten anderer auslebt oder die Gesundheit des Kindes gefährdet. Wir sollten lernen, einander zu akzeptieren und zu respektieren, auch wenn wir verschiedene Meinungen haben. Letztendlich geht es darum, ein glückliches und gesundes Baby aufzuziehen, unabhängig von seinem Geschlecht.
Ich finde das "Hauptsache gesund!" schon schlimm genug, weil eben nicht jeder Mensch top gesund und leistungsfähig herausploppt. Krankheiten und Behinderungen, oft genetischer Natur, betreffen auch schon Neugeborene, und was machst du dann? So fängt die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen schon im Mutterleib an. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass das Kind auch später noch einen Unfall oder schlicht Pech haben kann, und dann ist es auch vorbei mit "Hauptsache gesund".
Verglichen damit finde ich es eher normal, sich einen Mädchen oder einen Jungen zu wünschen. Über Intersex-Kinder denkt ja sowieso keiner nach. Aber solange die jeweiligen Geschlechterrollen und -stereotype noch derart fest im Denken verankert sind, halte ich es für unvermeidbar, sich etwa vorzustellen, mit dem Stammhalter später bolzen zu gehen oder dem Töchterlein Flechtfrisuren zu machen, auch wenn die Familiendynamik auch weitestgehend unabhängig vom biologischen Geschlecht der Mitglieder funktionieren kann. Es wäre nur schlecht, das Kind spüren zu lassen, dass es als Mädchen/Junge quasi vom Augenblick der Befruchtung an nur enttäuschen konnte.
Ich habe mir schon ein bestimmtes Geschlecht gewünscht und nun beides bekommen, was mich absolut freut. Dennoch hätte es für mich letztendlich auch keinen Unterschied gemacht, wenn das nicht so gewesen wäre. Beim ersten Kind hätte ich mir ein Mädchen gewünscht und das war nicht der Fall, weswegen ich dann noch einen Versuch gestartet hatte. Ich hatte einfach auch den Wunsch nach einem Mädchen, aber deswegen liebe ich meinen Sohn ja nicht weniger.
Den Wunsch, dass das Kind hauptsächlich gesund sein soll, finde ich auch ganz schlimm. Das sagt man so daher, aber wenn das Kind krank ist, wird man es ja hoffentlich dennoch lieben. Ich finde es auf jeden Fall nicht verwerflich sich ein bestimmtes Geschlecht zu wünschen, wenn man dann das Kind, was man bekommt, auch liebt.
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